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Frauen sind anders krank als Männer

Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur zum Thema Gendermedizin an der Universitätsmedizin Mainz

Dr. Ute Seeland, Habilitandin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, ist im Sommersemester Klara Marie Faßbinder-Gastprofessorin an der Universitätsmedizin Mainz. © Kathrin Harms

Im Sommersemester 2021 richtet die Universitätsmedizin Mainz erstmals die Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz aus. Im Fokus des Semesterprogramms der Gastprofessorin Dr. Ute Seeland, Habilitandin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, wird ein hochaktuelles Thema stehen: die Gendermedizin. Die überwiegend digitalen Veranstaltungen richten sich sowohl an Studierende und Mitarbeitende der Universitätsmedizin Mainz als auch an die interessierte Öffentlichkeit. Eröffnet wird die Gastprofessur am Mittwoch, 5. Mai 2021, um 16.00 Uhr mit der Antrittsvorlesung „Exzellente Medizin ist geschlechtersensibel“.

„Ich freue mich sehr, dass mit Frau Dr. Seeland eine so exzellente Forscherin an die Mainzer Universitätsmedizin gekommen ist. Der Bereich der Gendermedizin beleuchtet ein Fachgebiet der Medizin, das von großer Bedeutung ist, um die Unterschiede in der medizinischen Behandlung von Männern und Frauen besser verstehen zu können“, so Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz anlässlich der Antrittsvorlesung.

Frauen und Männer können bei ein und derselben Erkrankung unterschiedliche Symptome entwickeln und auch verschieden auf die Behandlung reagieren. Frauen zeigen beispielsweise andere Herzinfarkt-Symptome als Männer und sind nach der Einnahme von Arzneimitteln in vielen Fällen stärker von Nebenwirkungen betroffen. Aktuell werden Geschlechteraspekte im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und -Impfung untersucht.

Medizinisch relevante Unterschiede zwischen Frauen und Männern können auf vielfältige Ursachen zurückgeführt werden. Dabei spielen insbesondere biologische Faktoren, wie geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich Hormonhaushalt, Stoffwechsel, Körpergröße und Genetik eine Rolle. Zudem können auch gesellschaftliche Faktoren, wie Rollenzuschreibungen oder Erziehung zu Geschlechterunterschieden bei Erkrankungen führen. Das erst in den 1990er Jahren entwickelte Fachgebiet der Gendermedizin befasst sich mit der Bedeutung dieser geschlechtsspezifischen Unterschiede für die Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten.

Die internationale und interdisziplinäre Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz wird sich im Sommersemester 2021 allen Aspekten des Themas Gendermedizin in Klinik, Forschung und Lehre widmen. Als Gastprofessorin hat die Universitätsmedizin Mainz die Gendermedizinerin und Fachärztin für Innere Medizin Dr. Ute Seeland gewonnen. Die international renommierte Wissenschaftlerin ist Habilitandin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Neben der Grundlagenforschung zur Herzinsuffizienz und Präventiv- und Versorgungsforschung auch unter Geschlechteraspekten widmet sich Dr. Seeland der geschlechtersensiblen Lehre. Hierfür erstellt sie Curricula für den deutschsprachigen und den europäischen Raum. Für ihre Forschungsarbeit zu Geschlechterunterschieden und dem Einfluss von Sexualhormonen bei der arteriellen Pulswellenreflektion hat sie 2019 den Wissenschaftspreis des Deutschen Ärztinnenbundes e. V. (DÄB) und den ersten Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erhalten. Dr. Seeland ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. (DGesGM) und Sprecherin der DGK-Arbeitsgruppe „Gendermedizin in der Kardiologie“.

Im Rahmen der zum ersten Mal von der Universitätsmedizin Mainz ausgerichteten Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur werden – vorwiegend digitale – Lehrveranstaltungen zu Genderaspekten in verschiedenen medizinischen Fachbereichen, beispielsweise der Pharmakologie, der Kardiologie und weiteren Fächern der Inneren Medizin angeboten. Die Organisation und Durchführung der Gastprofessur liegt in den Händen des Frauen- und Gleichstellungsbüros der Universitätsmedizin Mainz.

Teilnehmen können neben den Studierenden auch Mitarbeitende der Universitätsmedizin Mainz und Interessierte aus der Öffentlichkeit. Den Auftakt des Programms bildet die Online-Antrittsvorlesung zum Thema „Exzellente Medizin ist geschlechtersensibel“ am Mittwoch, 5. Mai 2021, um 16.00 Uhr.

Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Antrittsvorlesung ist per E-Mail
an  gleichstellung@unimedizin-mainz.de möglich. 

Weitere Informationen zur Gastprofessur, zu Dr. Ute Seeland und zum Semesterprogramm im Internet: www.unimedizin-mainz.de/gleichstellung

 

Bildunterschrift: Dr. Ute Seeland, Habilitandin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, ist im Sommersemester Klara Marie Faßbinder-Gastprofessorin an der Universitätsmedizin Mainz.

Bildquelle: © Kathrin Harms

 

Kontakt:
Dr. Birgit Pfeiffer, Gleichstellungsbeauftragte für wissenschaftlich Beschäftigte, Frauen- und Gleichstellungsbüro der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-3373, E-Mail:  birgit.pfeiffer@unimedizin-mainz.de

Pressekontakt:
Veronika Wagner, Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-8391, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung
Die interdisziplinäre und internationale Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz wird seit dem Jahr 2001 durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz finanziell gefördert und von der Landeskonferenz der Hochschulfrauen Rheinland-Pfalz (LaKoF) unterstützt. Namensgeberin für die Gastprofessur ist die 1890 in Trier geborene Frauen- und Friedensaktivistin Klara Marie Faßbinder.

Ziel der Gastprofessur ist es, internationale Impulse für die Frauen- und Geschlechterforschung zu setzen, das Renommee dieses Forschungsbereichs zu stärken sowie Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden das Netzwerken zu ermöglichen. Darüber hinaus soll das Lehrangebot insbesondere in Bereichen, die dem Forschungszweig noch kritisch gegenüberstehen, erweitert werden. Die Gastprofessur wird semesterweise mit einer international renommierten Wissenschaftlerin besetzt und rotiert zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen. Bisher haben Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen aus Europa und den USA den Ruf auf die Gastprofessur angenommen.