Alterssichtigkeit (Presbyopie)

Alters(weit)sichtigkeit ist der altersbezogene Verlust der Naheinstellungsfähigkeit des Auges. Wenn wir jung sind, ist unsere Augenlinse weich und flexibel und kann leicht ihre Form ändern, sodass das Auge auf Objekte in der Nähe und in der Ferne scharf einstellen kann. Ab dem 5. Lebensjahrzehnt verliert die Augenlinse ihre Elastizität und das Auge kann sich immer weniger auf Objekte in der Nähe einstellen. Zunächst beginnen die Schwierigkeiten bei dämmriger Beleuchtung, wenn man z.B. im Restaurant bemerkt, dass die Speisekarte nicht mehr gut lesbar ist. Unwillkürlich hält man dann Kleingedrucktes weit weg vom Körper, um lesen zu können. Irgendwann sind aber die Arme nicht mehr lang genug, und man benötigt eine Lesebrille. Dabei handelt es sich um Plusgläser, die jeweils die fehlende Naheinstellungsfähigkeit ausgleichen sollen. Weil sich dieser Mangel im Laufe der Zeit stärker bemerkbar macht, benötigt man über die Jahre hinweg immer stärkere Lesebrillen.

Die Laserchirurgie der Hornhaut ist heute noch nicht so weit entwickelt, dass die Presbyopie damit vollständig ausgeglichen werden kann. Man kann allerdings mit Methoden der Refraktiven Chirurgie „Monovision“ herstellen, d.h. ein Auge wird für die Nähe optimiert, eines für die Ferne. Für manche Menschen ist dies eine subjektiv optimale Situation.

Insbesondere wenn zusätzlich zur mangelnden Elastizität der Linse eine Trübung derselben hinzukommt (Cataract, Grauer Star), kann es sinnvoll sein, die Linse in einer Operation zu entfernen und durch eine Kunstlinse zu ersetzen, die auch für mehrere Schärfenbereiche eingestellt werden kann. Solche Linsen werden als Multifokallinsen bezeichnet und können eine Brillenfreiheit für Nähe (Lesen) und Ferne ermöglichen.