Indikation Verdacht auf Karzinoid-Syndrom: Das Karzinoid-Syndrom beinhaltet die Symptome Flush, faciale Teleangiektasien, abdominelle Krämpfe, Durchfälle, asthmaähnliche Anfälle und Endocardfibrose des rechten Herzens. Das typische gastrointestinale Karzinoid macht gewöhnlich keine Serotoninerhöhung und kein Karzinoid-Syndrom, da das in die Pfortader abgegebene Serotonin von der Leber zu 5-Hydroxyindolessigsäure abgebaut und inaktiviert wird. Je nach Lokalisation produzieren Karzinoide sehr unterschiedliche Mengen von Serotonin - am meisten bei Lokalisation als midgut tumors (Jejunum, Ileum, Colon ascendens).
Probenmaterial Sammelurin
Abnahmebedingungen
2 Tage vor und während der Sammelperiode sollten Medikamente und Nahrungsmittel mit hohem Serotoningehalt vermieden werden, z.B. Salicylsäure, Parazetamol etc., Obst, Nüsse und Gemüse. Sammelperiode sinnvoll während des Auftretens der Flushperiode, in der Zwischenzeit normale Werte möglich
Urin 24 h in verschließbaren Behältern sammeln (auf Säure: 10ml 10%HCL auf 1L Urin. Lösung ist in Apotheke der Klinik erhältlich). Probenabgabe als Aliquot in verschlossener Urinmonovette unmittelbar nach Abschluß der Urinsammlung.
Uringefäß kühl und geschlossen halten.
Analysenfrequenz richtet sich nach Anzahl der Proben
Störfaktoren Im alkalischen Bereich ist eine spontane Luftoxidation der phenolischen OH-Gruppe möglich,so dass ein falsch niedriges Ergebnis resultieren kann.
A Disintegrin And Metalloprotease with Thrombospondin-type 1 repeats 13 (ADAMTS13)-Aktivität
Beschreibung Bei der thrombotisch thrombozytopenischen Purpura (TTP) handelt es sich um eine seltene, potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die in Form akuter, oft rezidivierender Schübe auftritt. Ursächlich ist ein Mangel der von Willebrand Faktor (VWF)-spaltenden Protease, ADAMTS13, der Autoantikörper- oder genetisch- bedingt sein kann. In der Folge kommt es zu VWF- Thrombozyten- reichen Mikrothromben in Arteriolen und Kapillaren, die zu Ischämien unterschiedlicher Intensität des jeweils betroffenen Organs führen können. Charakteristischerweise ist bei der TTP das Gehirn betroffen mit damit einhergehenden neurologischen Auffälligkeiten, aber auch renale Dysfunktion, kardiale Symptomatik und Ischämien anderer Organe können auftreten.
Indikation
Differentialdiagnose der thrombotischen Mikroangiopathien
Nachforderung Binnen 4 Stunden nach Eintreffen der Probe im Labor
Methode Fluoreszenz Resonanz Energie Transfers (FRET) Systems mit VWF73-FRETS Substrat
Referenzbereich ADAMTS13 Aktivtäten ≥ 51% gelten als normal. ADAMTS13 Aktivtäten unter 50% sind pathologisch.
Störfaktoren Bilirubinämie: führt zu falsch niedrigen Messwerten
Stabilität Nach eigenen Untersuchungen: bei - 20 C 2 Monate
Sonstiges Klassischer Weise kommen pathologische Werte bei Patienten mit erworbener oder angeborener thrombotisch thrombozytopenischen Purpura (TTP) vor.
Bei erworbener TTP (iTTP) können, je nach Erkrankungslage (akuter Schub oder Remission) starke Unterschiede hinsichtlich der ADAMTS13 Aktivität auftreten, wohingegen Patienten mit angeborener TTP grundsätzlich stark erniedrigte bis nicht nachweisbare (je nach Mutation) Aktivitäten aufweisen. Grundsätzlich sprechen ADAMTS13 Aktivitäten unter 10% immer für eine TTP und sind somit ein Marker zur Differenzierung der TTP gegenüber anderen thrombotischen Mikroangiopathien (TMA).
Allerdings können bei schwerwiegenden Erkrankungen wie zum Beispiel Sepsis, Leberversagen oder schweren Infektionen ebenfalls erniedrigte ADAMTS13 Aktivitäten vorkommen. Hier bewegen sich die ADAMTS13 Aktivitäten jedoch eher im Bereich von 20-30%.
ADAMTS13-Gen (familiäre oder hereditäre TTP (Upshaw-Shulman-Syndrom))
Beschreibung
Die TTP wird ebenso wie das atypische hämolytisch-urämische Syndrom (aHUS) als thrombotische Mikroangiopathie (TMP) bezeichnet. Diesen Krankheitsbildern liegt eine Störung des Blutflusses der Arteriolen und Kapillaren zugrunde. Nach heutigem Kenntnisstand ist für die TTP eine Störung der Zinkprotease ADAMTS13 ausschlaggebend. Die Protease spaltet den Von-Willebrand-Faktor (vWF), welcher essentiell für die Quervernetzung und das Anhaften der Blutplättchen an beschädigte Gefäßwände ist. Der ADAMTS13-Mangel kann infolge einer genetischen Prädisposition und einem zusätzlichen Auslöser (z. B. einer an sich harmlosen Infektion) oder infolge einer Autoimmunreaktion entstehen. Deutliche Erniedrigung der ADAMTS13-Aktivität kann zur Bildung von Thromben in kleinen Gefäßen führen. Diese Thromben bestehen aus großen vWF-Multimeren und aktivierten Blutplättchen. Durch die Gefäßverschlüsse kommt es zur Ischämie der versorgten Gewebe. Ebenso werden die Erythrozyten mechanisch geschädigt (Bildung von Fragmentozyten).
Die familiäre oder hereditäre TTP (Upshaw-Shulman-Syndrom) wird durch Varianten des ADAMTS13-Gens verursacht. Die klinische Ausprägung der hereditären TTP ist variabel. Das Risiko eines akuten Schubes der Erkrankung steigt mit dem Auftreten von Fieber, Infekten, Durchfall. Ebenso sind Operationen und Schwangerschaft assoziiert.
Indikation (OMIM)
V.a. hereditäre Form der TTP (Thrombotisch thrombozytopenische Purpura)/Upshaw-Schulman-Syndrom (# 274150)
A Disintegrin And Metalloprotease with Thrombospondin-type 1 repeats 13 (ADAMTS13) - Hemmkörper
Beschreibung Bei der thrombotisch thrombozytopenischen Purpura (TTP) handelt es sich um eine seltene, potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die in Form akuter, oft rezidivierender Schübe auftritt. Ursächlich ist ein Mangel der von Willebrand Faktor (VWF)-spaltenden Protease, ADAMTS13, der Autoantikörper- oder genetisch- bedingt sein kann. In der Folge kommt es zu VWF- Thrombozyten- reichen Mikrothromben in Arteriolen und Kapillaren, die zu Ischämien unterschiedlicher Intensität des jeweils betroffenen Organs führen können. Charakteristischerweise ist bei der TTP das Gehirn betroffen mit damit einhergehenden neurologischen Auffälligkeiten, aber auch renale Dysfunktion, kardiale Symptomatik und Ischämien anderer Organe können auftreten.
Indikation Differentialdiagnose der thrombotisch thrombozytopenischen Purpura (idiopathische vs. hereditäre TTP)
Nachforderung Binnen 4 Stunden nach Eintreffen der Probe im Labor
Methode Fluoreszenz Resonanz Energie Transfers (FRET) Systems mit VWF73-FRETS Substrat
Referenzbereich ADAMTS13 Hemmkörper <0,5 Bethesda Einheiten (BE) gelten als normal. ADAMTS13 Hemmkörper ≥0,5 Bethesda Einheiten (BE) sind pathologisch.
Störfaktoren Bilirubinämie: führt zu falsch niedrigen Messwerten
Stabilität Nach eigenen Untersuchungen:
bei - 20 C 2 Monate
Sonstiges
Bei ADAMTS13 Aktivitäten von über 50% entfällt die ADAMTS13 Hemmkörperbestimmung.
Bei wiederholt negativem ADAMTS13 Hemmkörper bei gleichzeitig schwerem ADAMTS13 Mangel (ADAMTS13 Aktivität <10%) kann eine genetische Untersuchung des ADAMTS13 Gens angefordert werden.
Beschreibung Albumin ist ein Protein, das in der Leber aus 585 Aminosäuren mit einer Geschwindigkeit von 9 bis 12 g/d synthetisiert wird. Es ist ein negatives Akutphasenreaktantenprotein. Es liegt in höchster Konzentration im Plasma vor.
Albumin-Funktion
verantwortlich für fast 80% des kolloidosmotischen Drucks der intravaskulären Flüssigkeit
Die Fähigkeit, verschiedene Substanzen im Blut zu binden (zum Beispiel Eisen und Fettsäuren)
transportiert Schilddrüsenhormone und andere Hormone, insbesondere fettlösliche
bindet nicht konjugiertes Bilirubin, Salicylsäure (Aspirin), Fettsäuren, Calcium und Magnesium Ionen und viele Drogen
Indikation
Störungen der Homöostase von Albumin
Verlaufsbeurteilung der Leberfunktion bei Leberzirrhose oder akuter schwerer Leberzellschädigung
Abklärung von Oedemen
Prognostische Vorhersage bei älteren, hospitalisierten Patienten sowie der Mortalität bei Patienten mit Tumoren
Probenmaterial Lithium-Heparin-Plasma, Punktate, Aszites und in Ausnahmefällen Serum
Referenzbereich Albumin im Sammelurin: <30 mg/l Albumin-Ausscheidung pro Tag: <30 mg/d Für Spontanurin sind keine Referenzwerte verfügbar Albumin/Kreatinin Quotient in Sammelurin: <30 µg/mg Albumin/Kreatinin Quotient in Spontanurin: <30 µg/mg
Umrechnungsfaktoren und Formeln Albumin-Ausscheidung pro Tag = Albumin im Urin x (Urin-Menge/1000) x (24/Urin-Zeit)
Albumin/Kreatinin Quotient in Sammelurin = U-ALB / U-CREA * 100 (Albumin im Sammelurin / Creatinin im Sammelurin) x 100
Albumin/Kreatinin Quotient in Spontanurin = (Albumin im Spontanurin / Creatinin im Spontanurin) x 100
Die Berechnungen erfolgen nur, wenn alle Komponenten gemessen oberhalb der Nachweisgrenze sind und bei Sammelurin die Sammelzeit (mind. 6h) und Menge (mind. 10ml) eingegeben wurde.
Beschreibung Hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) tritt zum ersten Mal im Kleinkindalter auf, wenn Fructose- oder Saccharose-haltige Lebensmittel zugefüttert werden. Häufigste Ursache ist die Defizienz des Enzyms Aldolase B, durch deren Fehlen das Zwischenprodukt Fruktose-1-phosphat in der Leber akkumuliert. Zeichen einer HFI sind nach Fructoseaufnahme teils schwerwiegende Hypoglykämien, Übelkeit und Erbrechen. Viele Patienten meiden Früchte und Süßigkeiten vollständig, so dass es zu einer verzögerten Diagnosestellung kommen kann.
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 10 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Bei V.a. HFI ist der Fructose-H2-Atemtest aufgrund der starken Hypoglykämien nicht indiziert! Dieser dient dem Nachweis der nicht monogen bedingten Fructose-Malabsorption.
Beschreibung ALP gehört zu einer Gruppe von Enzymen, die die Hydrolyse verschiedener Phosphomonoester bei einem alkalischen pH-Wert katalysieren. Folglich ist ALP ein unspezifisches Enzym, das mit vielen verschiedenen Substraten reagieren kann.
Die ALP-Aktivität ist in den meisten Organen des Körpers vorhanden und insbesondere mit Membranen und Zelloberflächen verbunden, die sich in der Dünndarmschleimhaut und den proximalen Tubuli der Niere, in Knochen (Osteoblasten), Leber und Plazenta befinden. Obwohl die genaue Stoffwechselfunktion des Enzyms noch nicht bekannt ist, scheint ALP mit dem Lipidtransport im Darm und mit dem Verkalkungsprozess im Knochen verbunden zu sein.
Beschreibung Amiodaron ist ein typischer Vertreter der Klasse III-Antiarrhythmika, die sich dadurch auszeichnen, dass sie annähernd selektiv die Aktionspotentialdauer der Erregungsleitung zum Herzen verlängern. Amiodaron wird zur Regelung ventrikulärer und supraventrikulärer Herzrhythmusstörungen bei sonst therapieresistenten Arrhythmien eingesetzt. Weiterhin wird es zur Behandlung von Angina pectoris appliziert.
Indikation Einstellung des Medikamentenspiegels innerhalb eines empfohlenen therapeutischen Bereiches.
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 100-320ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 5 Tage
bei - 20°C 9 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Analysenfrequenz nach Probenaufkommen, jedoch mindestens 1mal wöchentlich
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1) Amitriptylin und Nortriptylin: 80-200 ng/ml Nortriptylin: 70-170 ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 7 Tage
bei 4°C 14 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt, in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Ammoniak entsteht bei der Desaminierung von Aminosäuren während des Proteinstoffwechsels. Es wird aus dem Kreislauf entfernt und in der Leber in Harnstoff umgewandelt. Freies Ammoniak ist giftig; Ammoniak ist jedoch in geringen Konzentrationen im Plasma vorhanden.
Indikation
Diagnose und Verlaufsbeurteilung der Hepatoenzephalopathie
Konvulsion, Lethargie, Koma und Enzephalopathien im Säuglings- und Kleinkindalter
Probenmaterial EDTA-Plasma
Abnahmebedingungen Das Probenröhrchen muss sofort nach der Probenahme in Eiswasser überführt werden. Maximale Transportzeit 15 Minuten. Die Bestimmung spätestens 20 bis 30 Minuten nach der Venenpunktion durchführen oder das abgetrennte Plasma sofort einfrieren.
Bei ANCA handelt es sich um Autoantikörper, die gegen Bestandteile von neutrophilen Granulozyten gerichtet sind. ANCA finden sich beispielsweise bei den sogenannten ANCA-assoziierten Vaskulitiden. In der Immunfluoreszenz zeigen sich dabei auf Formalin/Ethanol fixierten Granulozyten für cANCA bzw. pANCA typische Muster. Das für cANCA häufigste Antigen ist Proteinase 3 (PR3), für pANCA Myeloperoxidase (MPO).
Indikation
Granulomatose mit Polyangiitis (früher Wegener-Granulomatose oder Morbus Wegener)
mikroskopische Polyangiitis
eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (früher Churg-Strauss-Syndrom)
Beschreibung Das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) ist ein essenzieller Bestandteil des Renin-Angiotensin-Systems (RAS). ACE steuert den Blutdruck durch Regulierung des Flüssigkeitsvolumens im Körper. Es konvertiert das Hormon Angiotensin I in den aktiven Vasokonstriktor Angiotensin II. Daher erhöht ACE indirekt den Blutdruck, indem es die Blutgefäße verengt.
Indikation
Diagnose und Therapiekontrolle einer Lungensarkoidose
Lungeninfiltrate
Abklärung einer Hypertonie
Probenmaterial Serum
Abnahmebedingungen Um lipämische Proben zu vermeiden, sollten die Blutproben vom nüchternen Patienten abgenommen werden.
Störfaktoren Lipämie, Hämolyse und Bilirubinämie führen zu niedrigen Messwerten
Stabilität
bei 20 – 25 °C 5 Tage
bei 4 – 8 °C 30 Tage
bei - 20 °C 6 Monate
Akkreditiert ja
Sonstiges
DieMedikation mit ACE-Hemmern führt zu erniedrigten ACE-Aktivitäten im Serum. DieEinnahme von AT-1 Antagonisten hat keinen Einfluss auf die ACE-Aktivität.
Beschreibung Bestimmung von IgG Antikörpern gegen das weltweit verbreitete Hepatitis A Virus. Der Übertragungsweg erfolgt als Schmierinfektion (fäco-oral). Die Inkubationszeit beträgt 2-6 Wochen. Der alleinige Nachweis von IgG weist auf eine abgelaufene HAV-Infektion hin. IgG Antikörper treten ab Erkrankungsbeginn auf und sind lebenslang nachweisbar.
Indikation
Nachweis einer akuten HAV-Infektion – (bei zusätzlichem IgM Nachweis)
Beschreibung Bestimmung von IgM Antikörpern gegen das weltweit verbreitete Hepatitis A Virus. Der Übertragungsweg erfolgt als Schmierinfektion (fäco-oral). Die Inkubationszeit beträgt 2-6 Wochen. Der Nachweis von IgM belegt eine akute HAV-Infektion (Leberwerte). IgM tritt weitgehend zeitgleich mit IgG Antikörpern ab Erkrankungsbeginn auf und ist für etwa 3-6 Monate nachweisbar.
CMV-IgM: Diagnoseparameter einer akuten Infektion, in Verbindung mit der Bestimmung von CMV-IgG. Ein negatives Ergebnis des CMV-IgM-Testes schließt allerdings eine kurze Zeit zurückliegende primäre CMV-Infektion nicht aus.
CMV-IgG: Diagnoseparameter einer akuten oder früheren Infektion, in Verbindung mit der Bestimmung von CMV-IgM.
Beschreibung Nachweis von Antikörpern gegen Core-Antigen des HBV (anti-HBc). Das HBV ist weltweit verbreitet und wird durch Blut oder Blutprodukte (parenteral) übertragen, in bestimmten Ländern liegt eine hohe Inzidenz an perinatalen Infektionen vor. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel vier Monate.
Sonstiges Tritt etwa 3-5 Wochen nach HBsAg Nachweis auf und lässt auf eine ausgeheilte Infektion rückschließen, wenn anti-HBc zusammen mit anti-HBs nachweisbar ist. Anti-HBc (IgG) ist lebenslang nachweisbar.
Beschreibung Nachweis von Antikörpern gegen Core-Antigen des HBV (anti-HBc). Das HBV ist weltweit verbreitet und wird durch Blut oder Blutprodukte (parenteral) übertragen, in bestimmten Ländern liegt eine hohe Inzidenz an perinatalen Infektionen vor. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel vier Monate.
Beschreibung Nachweis von Antikörpern gegen Core-Antigen des HBV (anti-HBc). Das HBV ist weltweit verbreitet und wird durch Blut oder Blutprodukte (parenteral) übertragen, in bestimmten Ländern liegt eine hohe Inzidenz an perinatalen Infektionen vor. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel vier Monate.
Indikation Abschätzung der Virämie bei chronischer Hepatitis
Sonstiges Anti-HBe Antikörper treten etwa nach 2-3 Monaten im Blut auf – nach Verschwinden des HBe-Ag. Nachweis bei Patienten mit chronischer Hepatitis weist auf eine geringe Virämie hin. Der Parameter hat aufgrund der direkten Viruslast-Bestimmung mittels PCR an Bedeutung verloren.
Beschreibung Nachweis von Antikörpern gegen ein Oberflächenantigen des HBV (HBsAg). Das HBV ist weltweit verbreitet und wird durch Blut oder Blutprodukte (parenteral) übertragen, in bestimmten Ländern liegt eine hohe Inzidenz an perinatalen Infektionen vor. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel vier Monate.
Indikation
Nachweis einer akuten oder chronischen HBV Infektion
Nachweis eines ausreichenden Impfschutzes, resp. einer Immunität nach Infektion
Vorhersage der Reaktion auf eine kontrollierte ovarielle Stimulation (COS)
AMH wird zusammen mit dem Körpergewicht zur Festlegung der individuellen Tagesdosis des humanen rekombinanten follikelstimulierenden Hormons (rFSH) Follitropin delta von Ferring (gemäß der aktuellen Fachinformation für Follitropin delta von Ferring) bei der kontrollierten ovariellen Stimulation zur Entwicklung mehrerer Follikel bei Frauen verwendet, die sich einer Behandlung für eine künstliche Befruchtung unterzeihen.
Diagnose von Störungen der Sexualentwicklung bei Kindern (DSD)
Überwachung von Granulosazell - Tumoren, um eine verbliebene oder wiederauftretende Krankheit nachzuweisen.
Beschreibung Anti-PLA2R: Autoantikörper gegen Phospholipase-A2-Rezeptor
Anti-THSD7A: Autoantikörper gegen Thrombospondin type-1 domain-containing protein 7A
Die Transmembranproteine PLA2R und THSD7A werden auf der Oberfläche von Podozyten in den Nierenkörperchen exprimiert. Die Bildung von Autoantikörpern gegen diese Antigene ist mit der primären membranösen Nephropathie assoziiert.
Indikation
Verdacht auf primäre membranöse Nephropathie (pMN)
Analysenfrequenz einmal wöchentlich, in der donnerstags
Nachforderung innerhalb von 3 Tagen
Methode ELISA
Referenzbereich >0,1 IE/ml (Impfschutz vorhanden)
Störfaktoren hämolytische, lipämische und ikterische Proben ergaben bis zu einer Konzentration von 10 mg/ml für Hämoglobin, von 20 mg/ml für Triglyceride und von 0,4 mg/ml für Bilirubin keine Interferenzen
Beschreibung Antinukleäre Antikörper (ANA) werden standardmäßig mittels indirekterImmunfluoreszenz (IFT) detektiert und quantifiziert (Angabe der Titer-Stufe).Die mikroskopische Beurteilung ermöglicht die Beschreibung vonFluoreszenz-Mustern, die die weiterführende Diagnostik vorgeben kann. DieZielantigene sind sehr unterschiedlich, beziehen sich jedoch per Definition aufden Zellkern (DNA, RNA, Bindungsproteine, u.a.).
DerANA-Nachweis ist sehr sensitiv, jedoch häufig wenig spezifisch, daher sind niedrigeTiter mehrheitlich ohne medizinische Relevanz. Hier kann auf ein fein-granuläresMuster verwiesen werden, das sich zumeist auch bei Gesunden ANA positivenMenschen findet. Daraus resultiert die geringe Spezifität. Die Prävalenz einesANA nimmt mit dem Alter zu.
VerschiedeneMuster weisen eine hohe Spezifität für bestimmte Erkrankungen (z.B. dsDNA undSm bei LE, centromeres Muster bei der Sklerodermie, Ak gegen transfer-RNASynthetase bei der Dermatomyositis) auf. Bei systemischen Autoimmunerkrankungenkönnen häufig mehrere differente Autoantikörper auftreten und nachgewiesenwerden – ähnlich einem Atopiker in der Allergiediagnostik.
DieAnforderung eines ANA im Sinne eines Screenings (geringeVortest-Wahrscheinlichkeit) führt zu nicht zielführenden, weiteren Untersuchungen.Bei der Verlaufskontrolle können Schwankungen des ANA-Titers um + eineTiter-Stufe methodisch bedingt sein und sollte bei der Befundinterpretationberücksichtigt werden.
Therapie mit Heparin oder Antithrombin-Konzentraten
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen
Beschreibung Apixaban (Eliquis®) gehört zur Gruppe der Antikoagulantien, die den Gerinnungsfaktor Xa direkt inhibieren (sogenannte direct oral anticoagulants (DOACs), siehe auch Rivaroxaban und Edoxaban). Die Wirkung von Apixaban ist unabhängig von Antithrombin. Direkt wirksame Xa-Inhibitoren haben keinen oder nur einen geringen Effekt auf Globalgerinnungsparameter wie die APTT oder die PT. Therapien mit diesen Antikoagulantien müssen daher im Bedarfsfall über ihre Anti-Xa-Aktivität monitoriert werden. Diese ist auf das jeweilige DOAC kalibriert (siehe auch Analyt Rivaroxaban und Edoxaban).
Indikation Auch wenn eine Behandlung mit Apixaban keine Routineüberwachung der Exposition erfordert, kann ein kalibrierter quantitativer Anti-Xa-Test in Ausnahmesituationen erforderlich sein. Dies sind z. B.
Überdosierungen (z.B. bei Nieren und Leberinsuffizienz)
Notfalloperationen und nicht elektive Interventionen
Unklare Blutungen
Thrombosen unter Therapie
Überwachung der Compliance
Überwachung der Therapie bei unter- und übergewichtigen Patienten
Co-Medikation mit CYP-Induktor
Patienten nach bariatrischer OP
Ausschluss wirksamer Rivaroxaban-Spiegel vor Thrombophiliediagnostik (zum Ausschluss falsch positiver oder falsch negativer Befunde).
In Notfallsituationen und/oder bei Unklarheit, welcher Xa-Inhibitor eingenommen wurde, kann die Bestimmung der Anti-Xa-Aktivität für LMWHs einen orientierenden Überblick über eventuell wirksame Medikamentenspiegel eines Antikoagulans dieses Typs geben.
DOACs werden oral eingenommen. Spitzenspiegel werden typischerweise 2-4h nach Einnahme erreicht. Eine Bestimmung der spezifischen Anti-Xa-Aktivität ist in Notfallsituationen zu jedem Zeitpunkt möglich. Ein Monitoring etwaiger Überdosierungen (z.B. im Rahmen einer Niereninsuffizienz) erfolgt typischerweise im Talspiegel (vor der nächsten Medikamenteneinnahme im Steady State d.h. nach Medikamentengabe über eine Dauer von wenigstens 4-5 HWZ).
Methode Chromogener Ein-Stufen-Test: Apixaban ist ein FXa-Inhibitor, der unabhängig von Antithrombin direkt an FXa bindet. An Apixaban gebundener FXa kann sich nicht mehr an der Gerinnung beteiligen. Die Restmenge an FXa wird mit einem synthetischen, chromogenen Substrat quantifiziert. Das freigesetzte Paranitroanilin wird bei einer Wellenlänge von 405 nm erfasst und ist umgekehrt proportional zum Apixaban-Spiegel der Probe.
Der Assay Liquid Anti-Xa wird mit Apixaban unterschiedlicher Konzentrationsstufen kalibriert.
Referenzbereich Referenzbereiche im engeren Sinne bzw. therapeutische Zielbereiche existieren für Apixaban nicht. Zu erwartende Apixaban-Talspiegel sind (orientierend):
Bei 2.5 mg 2x täglich: 11-90 ng/ml
Bei 5 mg 2x täglich: 22-177 ng/ml
Bei 10 mg 2x täglich: 41-335 ng/ml
Störfaktoren
Hoher Hämatokrit
In vitro-Clotbildung
Unvollständig gefüllte Citratblutmonovette
Stabilität
bei 18-24°C Zentrifugation und Messung innerhalb von 4 Stunden
bei 2-4 °C Zentrifugation und Messung innerhalb von 4 Stunden
bei -20 °C abzentrifugiertes, abpipettiertes Citratplasma 2 Wochen
Beschreibung Das Apolipoprotein B ist Bestandteil der Chylomikronen und des LDLs. Die Isoform ApoB100 fungiert als Ligand für des LDL-Rezeptors. Die Variante Arg3500Gln ändert, neben weiteren Varianten, die Bindungseigenschaften an den LDLR. Folge ist eine Hypercholesterinämie, die von der Gendosis abhängt.
Indikation (OMIM)
Verdacht auf familiäre Hypercholesterinämie (# 144010)
Hypercholesterinämie ohne sekundäre Ursache
Frühzeitige KHK
Untersuchte Gene (OMIM) APOB (* 107730, nur c. 10708G>A, p.Arg3500Gln, rs5742904)
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 2 Wochen
Nachforderung 2 Monate
Methode Pyrosequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Die Bestimmung der ApoB-Variante dient der Untersuchung der familiären Form der Hyperlipoproteinämie Typ IIa, auf Basis der Bestimmung der Blutfette bzw. der Lipoproteine nach Ultrazentrifugation. Diese Untersuchungen sollten der genetischen Analyse vorausgehen.
ApoE-Polymorphismus (Hyperlipoproteinämie Typ III )
Beschreibung Das Apolipoprotein E ist u.a. Bestandteil der Chylomikronen und fungiert als Ligand für Rezeptoren der LDLR-Familie im Rahmen des Fettsoffwechsels. Apolipoprotein E ist ein polymorphes Protein, welches in verschiedenen Isoformen vorkommt. Drei dieser Isoformen werden mehrheitlich bestimmt (Epsilon (E)2, 3, 4). Das homozygote Auftreten von ApoE2 (E2/E2) ist mit Hyperlipoproteinämie Typ III assoziiert. Patienten mit ApoE4 haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Darüber hinaus wird das ApoE4 gehäuft bei Patienten mit Morbus Alzheimer gefunden.
Indikation (OMIM)
Verdacht auf Hyperlipoproteinämie Typ III (# 617347)/Atherosklerose
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 2 Wochen
Nachforderung 2 Monate
Methode PCR mit fluoreszenzbasierten Hybridisierungssonden (FRET)
Referenzbereich E3/E3
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Die Bestimmung der ApoE-Variante dient der Bestätigung der Hyperlipoproteinämie Typ III, auf Basis der Bestimmung der Blutfette bzw. der Lipoproteine nach Ultrazentrifugation. Diese Untersuchungen sollten der genetischen Analyse vorausgehen.
Die Untersuchung der ApoE-Varianten zur Klärung der Prädisposition für eine Demenz vom Alzheimer-Typ ist nur in Einzelfällen indiziert!
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
großblumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen
Beschreibung Aquaporin-4 Autoantikörper sind gegen Wasserkanäle im ZNS gerichtet und finden sich in hoher Dichte in Astrozyten (bevorzugte Zielzellen) sowie im Sehnerv und in der grauen Substanz des Rückenmarks. Aus der hochgradigen Expression von Aquaporin im N.opticus ergibt sich die Symptomatik der Optikusneuritis (ON). Im Gegensatz zur Multiplen Sklerose (MS) assoziierten ON ist eine eigenständige Entität zu unterscheiden, die durch spezifische Autoantikörper (Aquaporin-4, MOG) induziert wird. Es handelt sich hierbei um die Aquaporin-4 Immunglobulin G Neuromyelitis optica und die Myelin-Oligodentrozyten-Glykoprotein IgG (NMO spectrum disorders) assoziierte Enzephalomyelitis (MOG-EM). Aufgrund differenter Therapien müssen diese Erkrankungen von einer MS abgegrenzt werden.
Bei einer NMOSD, die vorwiegend den Sehnerv sowie das Rückenmark (auch Hirnstamm u.a.) betrifft können in etwa 80% d.F. Aquaporin-4 IgG Autoantikörper nachgewiesen werden. Der Ak ist hochspezifisch und ist daher hilfreich bei der Differentialdiagnose der MS-assoziierten Optikusneuritis.
Bei Patienten mit klinischen Symptomen einer NMOSD, jedoch bei fehlendem Nachweis eines Autoantikörpers gegen Aquaporin-4, finden sich in etwa 20% d.F. Antikörper gegen Myelin-Oligodentrozyten-Glycoprotein (MOG-IgG). Bei V.a. eine NMOSD werden daher standardmäßig beide Antikörper ausgetestet (AQP-4 / MOG; beide mittels transfizierter HEK-Zellen in der IFT).
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 150-500ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 30 Tage
bei 4°C 30 Tage
bei - 20°C 15 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) kann eine Ursache des akuten Nierenversagens im Kindes- und Jugendalter sein. Klinisch imponieren Thrombozytopenie, eine hämolytische Anämie sowie akutes Nierenversagen. Man unterscheidet zwischen typischen, sogenannten Diarrhöe-assoziierten (D+) Verlaufsformen (80 – 90 % aller HUS, ausgelöst durch shiga(like)toxinproduzierende Bakterien) und atypischen oder i. d. R. nicht Durchfall-assoziierten (D-) Formen.
Ein Teil der atypischen Verlaufsformen ist zurückzuführen auf genetische Varianten; am häufigsten betroffen sind diejenigen Gene, die für Komplementfaktor H (CFH), CD46 (MCP), Komplementfaktor I (CFI) und Thrombomodulin (THBD) codieren. Das atypische hämolytisch-urämische Syndrom (aHUS) ist eine thrombotische Mikroangiopathie, die durch die Symptomtriade von Thrombozytopenie, hämolytischer Anämie und akutem Nierenversagen charakterisiert ist. Atypisches oder familiäres HUS hat immer eine genetische Ursache. Bei 60–70 % der aHUS-Patienten können Varianten in Genen des Komplementsystems nachgewiesen werden. Die Klinik des aHUS kann unterschiedlich schwer verlaufen.
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 24 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung/NGS
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei -20°C: unbegrenzt
Sonstiges
Es besteht zudem die Möglichkeit bei V.a. genetisch bedingte thrombotische Mikroangiopathie weitere, assoziierte Gene mittels eines NGS-Panels zu untersuchen.
Beschreibung Die autoimmune Enzephalitis kann durch eine Vielzahl an Auto-Ak gegen cerebrale Zellstrukturen (Rezeptoren) induziert werden. Hinweise auf eine autoimmune Enzephalitis sind rel. schnell (in weniger als drei Monaten) auftretende Veränderungen der Persönlichkeit, Bewusstseinsveränderungen, Lethargie, Auftreten epileptischer Anfälle, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses.
Eine limbische Enzephalitis (LE) kann als paraneoplastisches Syndrom zumeist bei einem SCLC, Mamma-Ca, Hoden-Tu, Teratom, Lymphom, Thymom auftreten. In mehr als der Hälfte der Fälle finden sich Autoantikörper (HU-, Ma-/Ta-, CRMP5-/CV2, Ampiphysin, VGKC [LGI-1, CASPR2 beide zumeist ohne Tumorgenese], NMDAR und AMPA-Rez.). Bei paraneoplastischen Antikörpern ist das Zielantigen zumeist intrazellulär gelegen. Nicht paraneoplastsiche Antikörper binden zumeist an Oberflächen-Antigene (Rezeptoren).
Die Diagnostik erfolgt zumeist mittels IFT auf Gehirngewebe resp. auf transfizierten HEK-Zellen. Standardmäßig werden sechs Autoantikörper untersucht:
Antikörper gegen NMDA-Rezeptoren (Nachweis im Liquor sensitiver als im Serum)
Antikörper gegen VGKC-Komplex:
Antikörper gegen CASPR2 (Nachweis im Serum sensitiver als im Liquor)
Antikörper gegen LGI1 (Nachweis im Serum sensitiver als im Liquor)
Antikörper gegen AMPA-Rezeptoren (Antikörper gegen Glutamat-Rezeptoren)
Antikörper gegen GABA B-Rezeptoren (Nachweis im Liquor möglicherweise sensitiver als im Serum)
Antikörper gegen DPPX (Limbische Enzephalitis, gehäuft mit begleitender Diarrhoe)
Indikation
Antikörpernachweis bei V.a. autoimmune Enzephalitis
Beschreibung Das Differenzialblutbild quantifiziert die Leukozyten-Subpopulationen (neutrophile, eosinophile, basophile Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten und große nicht färbbare Lymphozyten (LUC)). Zudem werden pathologische Zellen beschrieben und quantifiziert.
Störfaktoren Durch Probenalterung kommt es zu morphologischen Veränderungen und in der Folge zu einer möglichen Fehlklassifizierungen – z.B. zu einer Linksverschiebung.
Stabilität
bei 20 – 25°C: 8 Stunden
Sonstiges Referenzbereiche modifiziert nach: van den Bossche, J, Clin Chem Lab Med (2002); 40(1) 69-73
Beschreibung Das kleine Blutbild umfasst die Zählung der zellulären Blutbestandteile(Leukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten), die Konzentration des Hämoglobinsowie die Berechnung des Hämatokrits und der Indices (MCV, MCH, MCHC, EVB, MTV).
Bei bestehender Lipämie werden signifikant geringere Hämoglobin-Konzentrationen gemessen, ebenso bei Leukozyten > 100/nl sowieThrombozyten > 1000/nl.
Kryoglobuline
Stabilität
bei 20 – 25°C: 8 Stunden
Sonstiges
Erythrozyten:
Es sollte bedacht werden, dass die Erythrozyten-Indices MCV und MCH jeweils einen Mittelwert angeben, der im Einzelfall zu einer falschen Einschätzung der Erythropoese führen kann. Zur besseren Charakterisierung empfiehlt sich die Bestimmung der prozentualen Anteile der mikro- und makrozytären sowie hypo- und hyperchromen Erythrozyten (Anforderung derErythrozytenmorphologie). Der Anteil der hypochromen Erythrozyten ist zudem fürdie Einschätzung eines funktionellen Eisenmangels, z.B. vor Erythropoietingabe, vorteilhaft.
Thrombozyten:
Zum Ausschluss einer Pseudo-Thrombozytopenie werden alle Blutbilder mit einer Thrombozytenanzahl <70/nlauf das Vorliegen von Thrombozytenaggregaten mikroskopisch überprüft. Im positiven Falle wird eine erneute Untersuchung mit einem speziellen Blutbild-Röhrchen(S-Monovette® ThromboExakt), das die Bildung von Thrombozytenaggregaten verhindert, empfohlen. Die Monovette ist über die zentrale Annahme erhältlich.
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich von Hydroxybupropion (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 850-1500 ng/ml
Aufgrund der Instabilität des Bupropion wird sich auf den wichtigsten aktiven Hauptmetaboliten Hydroxybupropion bezogen.
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität Bupropion ist instabil
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
verminderte Aktivitäten durch angeborene oder erworbene Störungen
Verdacht auf hereditäres oder erworbenes Angioödem
Überwachung einer Substitutionstherapie mit C1-Inhibitor bzw. einer Therapie mit Androgenen
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Beschreibung Nach oraler Belastung mit 13C-markiertem Harnstoff wird bei Vorliegen eines Helicobacter pylori der Harnstoff metabolisiert und CO2 synthetisiert. Letzteres besteht nun teils aus den markierenden 13C Atomen, die in der Atemluft relativ zu CO2 nachgewiesen und quantifiziert werden.
Indikation
Nachweis einer Helicobacter pylori Infektion
Therapiekontrolle nach Eradikationsversuch
Probenmaterial Ausatmungsluft
Abnahmebedingungen Erscheinen zum Test nach 8-stündiger Nahrungskarenz
Probeneingang Testdurchführung nach Voranmeldung
Methode nicht-dispersive Infrarotspektroskopie
Referenzbereich DAB (Delta above baseline) <4‰
Störfaktoren Antibiotikaeinnahme innerhalb der letzten 4 Wochen
Medikamenten, die die Magensäureproduktion reduzieren, sollten zwei Wochen vor dem Test nicht mehr eingenommen werden (z.B. Protonenpumpen-Hemmer).
Sonstiges Zur Therapiekontrolle einer erfolgreichen Eradikationstherapie sollte die Untersuchung frühestens fünf Wochen nach Therapiebeginn durchgeführt werden.
Beschreibung Niedermolekulares Protein mit immunsuppressiven Eigenschaften das in der Leber und in Lymphozyten synthetisiert wird.. Alpha 1-Mikroglobulin wird glomerulär filtriert und tubulär reabsorbiert. Wird alpha1-Mikroglobulin vermehrt ausgeschieden, spricht dies für eine proximal tubuläre Dysfunktion.
Indikation
tubuläre Proteinurien z.B. Nephritiden, fortschreitende diabetische Nephropathie
Therapieüberwachung und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen
Differentialdiagnose von Ovarialtumoren
frühzeitige Erkennung von Rezidiven oder Metastasen
hohe CA 125- Spiegel sind vor allem beim serösen Ovarialkarzinom zu erwarten, kommen aber auch bei anderen Neoplasmen (Brust, Kolon) sowie entzündlichen Erkrankungen, wie Endometriose, Peritonitis und Pleuritis vor
Therapieüberwachung und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen
(Tumore des Verdauungstraktes, Gallentrakt-Tumore, muzinöse Ovarialtumore, adenoid-zystische Karzinome und Uterus-Adenokarzinome)
auch bei benignen Entzündungen des Gallen- und Verdauungstraktes temporäre Erhöhung möglich
niedrige CA 19-9 Konzentrationen schließen mögliche maligne Tumoren ebenso wenig aus, wie hohe CA 19-9 Spiegel automatisch auf maligne Tumore hinweisen.
Methode Calcium: Photometrischer Test (Farbkomplexbildung mit Arsenazo III)
Creatinin: Enzymatische Bestimmung (Creatininase)
Referenzbereich <0,25 mg/mg
Störfaktoren
Bilirubin: mit zunehmender Bilirubinkonzentration werden falsch niedrige Creatinin-Konzentrationen gemessen (etwa ab Bilirubinkonzentrationen von > 8 mg/dl)
Lipämie: führt zu falsch hohen Ca2+-Messwerten
Einflussgrößen:
Diuretika verändern die Ausscheidung von Calcium. Thiazide führen zu einer geringeren, Schleifendiuretika zu einer vermehrten Ausscheidung.
CACNA1A-Gen (familiäre hemiplege Migräne (Familiäre hemiplege Migräne und Episodische Ataxie))
Beschreibung
Varianten im CACNA1A-Gen, das für ein Kalziumkanal-Protein codiert können für zwei verschiedene Erkrankungen ursächlich sein. Varianten in CACNA1A finden sich bei Patienten mit familiärer hemipleger Migräne. Patienten mit dieser seltenen Migräneform leiden unter einer Aura mit gleichzeitiger Muskelschwäche. Schwere Attacken umfassen auch neben der Hemiplegie, Verwirrung, Fieber und Krampfanfälle. Selten finden sich dauerhafte Symptome. Auch bei der zweiten Erkrankung, die durch Varianten in CACNA1A bedingt ist, der Episodischen Ataxie Typ 2, kann eine Migräne auftreten. Leitbefund sind aber hier Episoden von akut einsetzender Ataxie, Schwindelgefühl und Übelkeit. Dauer und Häufigkeit dieser Anfälle ist sehr variabel.
Indikation (OMIM)
a. Familiäre hemiplege Migräne Typ 1 (FHM1, # 141500)
Episodische Ataxie Typ 2 (EA2, # 108500)
Hemiplege Migräne über mehrere Generationen hinweg
Akut einsetzender Ataxie, welche sich zumeist wieder zurück entwickelt
Analysenfrequenz Lithium-Heparin-Plasma: sofortige Verarbeitung (Notfallparameter) Sammelurin und Spontanurin: Während der Routine: Sofortige Verarbeitung
Nachforderung innerhalb von 3 Tagen
Methode Photometrischer Test (Farbkomplexbildung mit Arsenazo III)
Referenzbereich
Jungen: Lithium-Heparin-Plasma
0–1
Jahr
2,30–2,80
mmol/l
Mädchen: Lithium-Heparin-Plasma
0–1
Jahre
2.50–2,80
mmol/l
Männer/Frauen: Lithium-Heparin-Plasma
2–10
Jahre
2.30–2.60
mmol/l
11–17
Jahre
2.20–2.60
mmol/l
ab 18
Jahre
2.15–2.58
mmol/l
Calciumausscheidung im Urin: 2,50 - 7,50 mmol/d
Für Spontanurin sind keine Referenzwerte verfügbar
Störfaktoren Lipämie führt zu falsch hohen Messwerten
Beschreibung Calprotectin ist ein Calcium- und Zink-bindendes Protein mit antiproliferativer und antimikrobieller Aktivität, das im Zytosol neutrophiler Granulozyten vorkommt. Fäkales Calprotectin gelangt mit neutrophilen Granulozyten in den Stuhl und korreliert mit ihrer Anzahl im Darmlumen. Calprotectin stellt daher ein Marker für eine Entzündung der Darmschleimhaut vor.
Indikation
Abgrenzung entzündlicher Darmerkrankungen vom Reizdarm-Syndrom
Unterstützung der Diagnose einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung
Einschätzung der Krankheitsaktivität und Therapieerfolg bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Früherkennung der Rezidiven bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Analysenfrequenz einmal wöchentlich, in der Regel montags
Nachforderung innerhalb von 3 Tagen
Methode Immunoassay
Referenzbereich <50 µg/g normal 50–120 µg/g grenzwertig >120 µg/g positiv
Störfaktoren Neutrophile Zellen in der Stuhlprobe können beim Einfrieren der Proben Calprotectin freisetzen. Aus diesem Grund kann die Bestimmung aus gefrorenen Proben im Vergleich zu frischen Proben leicht höhere Werte ergeben.
Stuhlproben dürfen nicht mit chemischen oder biologischen Zusätzen versetzt werden.
Beschreibung Carbmazepin-10,11-epoxid ist ein aktiver Metabolit des Antikonvulsivums Carbamazepin, welcher durch Cytochrom P450 3A4 gebildet wird. Carbamazepinepoxid ist neben Carbamazepin selbst für Wirkung und Nebenwirkungen verantwortlich.
Das familiäre hypokalzurische Hyperkalzämie-Syndrom ist eine Störung des Mineralstoffstoffwechsels. Es findet sich eine Hyperkalzämie bei hoch normalem oder mäßig erhöhtem PTH und zeitgleicher verminderter Kalziumausscheidung im Urin. Diese autosomal-dominante Erkrankung ist häufig symptomfrei. Es können aber auch Müdigkeit, Schwäche, verringerte Konzentrationsfähigkeit oder auch rezidivierende Pankratitiden oder CHondrokalzinose im Erwachsenenalter auftreten. Der weitaus schwerwiegender verlaufende neonatale, schwerwiegende Hyperparathyreoidismus, bei dem zumeist homozygote oder compound heterozygote Varianten in CASR ursächlich sind, geht mit einer unbehandelt teils lebensbedrohlichen Hyperkalzämie (Atemnot) in der Neugeborenenperiode einher.
Nebenbefundlich wird das Bartter-Syndrom Typ V miterfasst.
Beschreibung CDT steht für carbohydratedeficient- (Kohlenhydratdefizientes) Transferrin. Transferrin wird hauptsächlich in der Leber synthetisiert und ist ein eisenbindendes Glykoprotein. Es trägt an mehreren Stellen Kohlenhydratseitenketten, die über eine unterschiedliche Anzahl von endständigen Sialinsäureresten verfügen. Chronischem Alkoholabusus stört die Glykosilierung von Transferrin. Dies führt zu einer Verschiebung zu Transferrin-Molekülen mit wenigen Sialinsäure-Resten.
Indikation
Erkennung von chronisch erhöhtem Alkoholkonsum
Monitoring von Änderungen im Alkoholkonsum oder Abstinenzkontrolle
Differenzierung Alkoholbedingter- und Medikamenteninduzierter Erhöhung der GGT
Therapieüberwachung und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen
CEA wird hauptsächlich von Tumoren des Verdauungstraktes (Kolon, Rektum, Pankreas und Magen) und deren Metastasen gebildet.
CEA lässt sich jedoch auch bei anderen Tumoren nachweisen (Mamma-, Lungen-, Ovarial-, Blasen-, Schilddrüsenkarzinome)
Leichte bis mäßige CEA-Erhöhungen zeigen sich auch bei benignen entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstraktes sowie bei Erkrankungen des hepatobiliären Systems
Beschreibung Ceftazidim gehört zur Gruppe der β-Lactam-Antibiotika, genauer zur dritten Generation der Cephalosporine. Die Wirkung beruht auf der Störung der Synthese der bakteriellen Zellwand
Beschreibung Die Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF, OMIM # 219700) ist die häufigste autosomal rezessive, früh-letale erbliche Erkrankung des Kaukasiers. Ca. 2,5-4,5% der Kaukasier sind heterozygote CF-Merkmalsträger. Die Häufigkeit der CF-Erkrankung bei Neugeborenen beträgt ca. 1:2.000 – 1:6000. Ursache der Erkrankung ist ein homozygoter oder compound-heterozygoter Defekt im CFTR (cystic fiborsis transmembrane conductance regulator) Gen, einem Chlorid- und Bicarbonat-Kanal, der in Epithelien exprimiert wird. Eine zu geringe epitheliale Clorid-Sekretion ist mit zu wenig Wasser-Einstrom in das Lumen verbunden. Dadurch kommt es zu zähen, Protein-reichen Sekreten, die Obstruktionen z.B. in den Bronchien, dem Darm, den Pankreas-Gänge und den Gallengänge hervorrufen. Dies führt zu schweren Organschäden und folgenden Mukoviszidose-typischen Symptomen:
chronische obstruktive Lungenerkrankung mit rekurrierenden Infektionen, die häufig in eine respiratorische Insuffizienz mündet,
Rechtsherzbelastung und Rechtsherzinsuffizienz,
chronische Pansinusitis und Polyposis nasi,
intestinaler Obstruktion, bei Neugeborenen Mekoniumileus,
exokrine Pankreasinsuffizienz, später eventuell gefolgt von einer
endokriner Insuffizienz des Pankreas (CF-Diabetes),
Mangelernährung, beim Kind Gedeihstörung,
biliäre Leberzirrhose,
Sterilität beim Mann (Vas deferens Aplasie, CBAVD),
erhöhtem Salzgehalt im Schweiß.
Bei atypischer Mukoviszidose (sog. CFTR-assoziierten Erkrankungen) kann jedes oben genannte Symptom auch isoliert auftreten (OMIM # 211400, 167800, 277180). Ursache der atypischen Mukoviszidose ist eine Compound-Heterozygotie für eine „schwerwiegende“ und eine „milde CF-Mutation“.
Indikation
genetische Charakterisierung bei bekannter Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF, OMIM # 219700, Cl- Konzentration 2x >80 mmol/l); wichtig für die Familienberatung und um eine Behandlung mit einem CFTR-Modulator zu beginnen
V.a. Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF, OMIM # 219700), z.B. bei Mekoniumileus, grenzwertigem Schweißtest
V.a. atypische Mukoviszidose, z.B. hereditäre Pankreatitis (OMIM # 167800), kongenitale, bilaterale Aplasie des Vas deferens (CBAVD, OMIM # 277180; insbesondere vor in vitro Fertilisation)
Familienuntersuchung bei bekannter CF-Erkrankung eines Angehörigen
Untersuchung des Partners eines/r CF-Patienten/in bzw. eines/r CF-Überträgers/in, bes. bei Kinderwunsch
Keine Indikation ist die Untersuchung auf Überträgerschaft bei Minderjährigen
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 6 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Pyrosequenzierung (Populations-angepasster Screen) Sanger Sequenzierung (Ganzgensequenzierung) & MLPA (Suche nach großen Deletionen und Insertionen
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei 20 – 25 °C 7 Tage
bei 4 – 8 °C 14 Tage
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten im CFTR Gen fordern Sie bei V.a. Mukoviszidose die Analytik bitte i.d.R. nach Bestimmung der Cl- Konzentration im Schweiß und ggf. nach Bestimmung der Elastase im Stuhl an. Teilen Sie uns zudem bitte den genetischen Hintergrund (Herkunft) des Patienten und relevante Informationen zur Familienanamnese mit.
Beschreibung Nach allogener Stammzelltransplantation, wie sie bei malignen, aber auch nicht-malignen Erkrankungen des hämatopoetischen Systems durchgeführt wird, kann der Anteil der Spender- und Empfänger-DNA im Blut oder Knochenmark quantifiziert werden. Dies gibt initial Auskunft über das Engraftment des Transplantats sowie, im Verlauf, über ein Rezidiv der Grunderkrankung.
Nach GenDG darf die Genotypisierung nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Analysenfrequenz Lithium-Heparin-Plasma: sofortige Verarbeitung (Notfallparameter) Sammelurin und Spontanurin: Während der Routine: Sofortige Verarbeitung
Nachforderung innerhalb von 3 Tagen
Methode Indirekte Potentiometrie
Referenzbereich Chlorid: 98–107 mmol/l Chloridausscheidung im Urin: 110–250 mmol/d
Für Spontanurin sind keine Referenzwerte verfügbar.
Bei angegebener Sammelzeit und -menge wird automatisch die Ausscheidung pro Tag (U-cl) berechnet:
(U-CL x U-Menge x 24) / (1000 x U-Zeit) = mmol/d
Berechnung erfolgt nur bei einer Sammelmenge >10 ml und bei einer Sammelzeit >6 Stunden
Störfaktoren Lipämie führt zu falsch niedrigen Messwerten
Beschreibung Chromogranin A wird in den Sekretgranula chromaffiner und neuroendokriner Zellen gespeichert. Unter physiologischen Bedingungen ist die Plasmakonzentration ein Maß für die exozytotische sympathoadrenale Aktivität bzw. die Hormonausschüttung aus dem Nebennierenmark. Die Bedeutung von Chromogranin A als Tumormarker liegt darin, dass auch bei Tumoren, die nicht mehr das organtypische Hormon sezernieren, häufig noch ein erhöhter Chromogranin- A-Wert nachgewiesen werden kann.
Indikation
Diagnostik und Verlaufskontrolle von vor allem von funktionell inaktiven neuroendokrinen Tumoren
Erhöhte Werte bei gastrointestinalen Erkrankungen, Nierenversagen, cardiovaskuläre Erkrankungen möglich
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 50-110ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 3 Tage
bei 4°C 3 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Analysenfrequenz nach Probenaufkommen, jedoch mindestens 1mal wöchentlich
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 230-450ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 5 Tage
bei 4°C 14 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt, in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 350-600ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 3 Tage
bei 4°C 30 Tage
bei - 20°C 24 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Referenzbereich Zur Differentialdiagnose von Störungen des Wasserhaushaltes kann je nach klinischer Situation der Grenzwert unterschiedlich hoch sein. Aus diesem Grund wird der Copeptin-Normalbereich in Bezug auf die Serum-Osmolalität (OSMOs) angegeben
Beschreibung Cortisol wird unter ACTH-Kontrolle (Synthese im Hypophysonvorderlappen) in derZona fasciculata der Nebennierenrinde synthetisiert. Von besonderer Bedeutungist Cortisol in der Diagnostik des M. Cushing (z.B. Dexamethason-Hemmtest)sowie bei der Nebenniereninsuffizienz.
BeiVorliegen eines M.Cushing verändert sich der circadiane Rhythmus der Cortisolfreisetzung,der gewöhnlich um etwa 24 Uhr bestimmt werden sollte (Zeitpunkt mit niedrigen Konzentrationen).Für diesen Zweck besonders geeignet, da einfach und stressfrei, ist dieCortisolbestimmung im Speichel.
DieBestimmung des freien Cortisols im Urin ist neben dem Dexamethason-Hemmtest einBasistest zur Erkennung eines M.Cushing. Etwa 10% des Cortisols im Blut istungebunden und wird tubulär in der Niere rückresorbiert. Etwa ein Prozent gehtdennoch verloren und kann im 24h-Urin gemessen werden. Bei einem negativenErgebnis, jedoch hochgradigem Verdacht auf einen M. Cushing sollte eine zweiteUntersuchung im Sammelurin durchgeführt werden. Während der Sammelperiodesollten keine übermäßigen Flüssigkeitsmengen zu sich genommen werden. DieSensitivität liegt bei bis zu 98%, die Spezifität etwas niedriger bei bis zu92%.
Indikation
Hyperkortisolismus (M. Cushing)
Hypocortisolismus (NNR-Insuffizienz, M. Addison)
Parameter für endokrine Funktionsteste (z.B. Dexamethason-Hemmtest, CRH– Test)
Beschreibung Als Glucocorticoid-Produkt der Nebennierenrinde erfüllt Cortisol wichtige Funktionen in verschiedenen physiologischen Prozessen, wie beispielsweise dem Energiestoffwechsel, der Immunmodulation und Stressreatkionen. Die Cortisolausschüttung unterliegt einem circadianen Rhythmus: Die größte Ausschüttung von Cortisol findet in der zweiten Nachthälfte statt, wobei das Maximum am frühen Morgen erreicht wird. Tagsüber sinkt der Cortisolspiegel bis in der ersten Nachthälfte ein Minimum erreicht wird. Die Bestimmung von Cortisol im Speichel ist gerade für die Bestimmung des Mitternacht-Cortisolspiegels vorteilhaft, da die Speichelprobe mit der Cortisol-Salivette vom Patienten schnell und einfach selbst entnommen werden kann. So können zudem Stress bei der Blutentnahme sowie Sammelfehler bei der Urinsammlung vermieden werden.
Zur Berechnung der Creatinin-Clearance sollen Lithiumheparin-Plasma und Sammelurin an einem Tag geschickt werden. Es besteht auch die Möglichkeit den Creatiniwert vom Vortag für die Berechnung zu nehmen.
Creatininausscheidung im Urin:Entspricht: Schweiz. Med. Forum 2006; 6: 414-419
männlich: 1,0 - 2,4 g/d
weiblich: 0,7 - 1,6 g/d
Für Spontanurin sind keine Referenzwerte verfügbar
Störfaktoren Bilirubin: mit zunehmender Bilirubinkonzentration werden falsch niedrige Creatinin-Konzentrationen gemessen (etwa ab Bilirubinkonzentrationen von > 8 mg/dl).
Stabilität
Lithium-Heparinplasma
bei 20 – 25 °C 7 Tage
bei 4 – 8 °C 7 Tage
bei - 20 °C 3 Monate
Urin
bei 20 – 25 °C 2 Tage
bei 4 – 8 °C 6 Tage
bei - 20 °C 6 Monate
Creatinin-Clearance
Bei angegebener Sammelzeit und -menge wird im Labor-EDV-System automatisch die Ausscheidung pro Tag (U-crea) berechnet:
(U-CREA x U-Menge x 24) / (1000 x U-Zeit) = g/d
Die Berechnung erfolgt nur bei einer Sammelmenge von >10 ml und bei einer Sammelzeit von >8 Stunden. Die Berechnung kann auch mit Ergebnissen vom Vortag erfolgen.
Die Berechnung der Creatinin-Clearance erfolgt aus:
Sammelmenge (U-Menge)
Sammelzeit (U-Zeit)
Körperoberfläche (K-Ob-F) berechnet aus Körpergröße (K-Gr) und Gewicht (K-Gew)
Die Formel lautet:
Creatinin-Clearance = (U-CREA x U-Menge x 1.73) / (CREA x K-Ob-F x U-Zeit x 60)
Referenzbereich für Creatininclearance
Weiblich
Männlich
<7
Tage
40–60
ml/min
40–60
ml/min
7–365
Tage
55–110
ml/min
55–110
ml/min
2
Jahre
90–125
ml/min
90–125
ml/min
3–13
Jahre
120–145
ml/min
120–145
ml/min
14–19
Jahre
100–130
ml/min
105–140
ml/min
20–29
Jahre
75–115
ml/min
89–131
ml/min
30–39
Jahre
77–129
ml/min
61–133
ml/min
40–49
Jahre
53–109
ml/min
68–108
ml/min
50–59
Jahre
50–98
ml/min
62–100
ml/min
60–69
Jahre
38–88
ml/min
51–93
ml/min
70–79
Jahre
41–67
ml/min
49–79
ml/min
80–89
Jahre
31–61
ml/min
32–62
ml/min
90–99
Jahre
30–48
ml/min
25–43
ml/min
Geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) wird nach einer Formel berechnet, die von der Chronic Kidney Disease Epidemiology (CKD-EPI) Collaboration entwickelt wurde. In die Gleichung gehen folgende Faktoren ein: Creatinin-Konzentration, Alter, Geschlecht, Hautfarbe. Verschiedene Einflussfaktoren, z.B. Adipositas, müssen, wie auch bei der Bestimmung mittels 24-Stundenurin, bei der Interpretation berücksichtigt werden.
Die CKD-EPI-Formel lautet:
GFR = 141 x min [(SCr (mg/dl)/κ, 1)] α x max [(SCr/κ, 1)] -1.209 x 0.993 Alter
(Bei Frauen x 1,018), (bei schwarzer Hautfarbe x 1,159)
SCr: Serumcreatinin
κ: ist 0.7 für Frauen und 0.9 für Männer
α: ist -0.329 für Frauen und -0.411 für Männer
min: ist das Minimum von SCr/κ oder 1
max: ist das Maximum von SCr/κ oder 1
Referenzbereich für Glomeruläre Filtrationsrate nach CKD-EPI
Weiblich
Männlich
18–29
Jahre
75–115
ml/min/1,73 m2
89–131
ml/min/1,73 m2
30–39
Jahre
77–129
ml/min/1,73 m2
61–133
ml/min/1,73 m2
40–49
Jahre
53–109
ml/min/1,73 m2
68–108
ml/min/1,73 m2
50–59
Jahre
50–98
ml/min/1,73 m2
62–100
ml/min/1,73 m2
60–69
Jahre
38–88
ml/min/1,73 m2
51–93
ml/min/1,73 m2
70–79
Jahre
41–67
ml/min/1,73 m2
49–79
ml/min/1,73 m2
80–89
Jahre
31–61
ml/min/1,73 m2
32–62
ml/min/1,73 m2
90–99
Jahre
30–48
ml/min/1,73 m2
25–43
ml/min/1,73 m2
In die Schwartz-Formel gehen folgende Parameter ein: Alter, Körpergröße, Creatinin-Konzentration.Schwartz-Formel für Kinder <18 Jahre
Die Schwartz-Formel lautet:
GFR [ml/min/1.73m2] = Faktor x Größe (cm) / Kreatinin (mg/dl)
Faktor:
< 1 Jahr 0,45
2 - 12 Jahre 0,55
13 - 18 Jahre (weiblich) 0,55
13 - 18 Jahre (männlich) 0,70
Referenzbereich für GFR nach der Schwartz-Formel für Kinder <18 Jahre
0–8
Tage
16–60
ml/min/1,73 m2
9–30
Tage
26–68
ml/min/1,73 m2
1–6
Monate
39–114
ml/min/1,73 m2
7–12
Monate
49–157
ml/min/1,73 m2
1–2
Jahre
62–191
ml/min/1,73 m2
2–17
Jahre
89–165
ml/min/1,73 m2
Andere Formeln: MDRM-Formel eGFR (ml/min/1,73m2) = 186 x Serumcreatinin (mg/dl) -1,154 x Alter -0,203
(bei Frauen x 0,742)
Cockcroft-Gault-Formel GFR (ml/min) = [(140 – Alter) x Gewicht] / 72 x Serumcreatinin (mg/dl) (bei Frauen x 0,85)
Beschreibung Isoenzym der Creatinkinase (CK) mit einer M- und einer B-Untereinheit (CK-MB). CK-MB kommt vor allem in Myokard (in geringerer Konzentration auch in Skeletmuskulatur) vor und wird bei einer Gewebeschädigung beispielweise durch einen Herzinfarkt vermehrt ins Blut freigesetzt. Auch bei Rhabdomyolyse oder Schlaganfall kann die CK-MB Aktivität erhöht sein. Die maximale Höhe der CK-MB korreliert mit dem betroffenen Gewebsareal.
Die Gesamt-CK im Blut stellt die Summe drei Isoenzymen CK-MM, CK-MB und CK-BB dar, wobei bei Gesunden die CK-MM überwiegt und CK-MB sowie CK-BB nur in Spuren vorhanden sind. Die Messung der CK-MB entfällt, wenn die CK im Referenzbereich liegt.
Beschreibung Cyclosporin A ist ein Immunsuppressivum, das vor allem bei Organtransplantationen zur Verhinderung der Abstoßung von Transplantaten eingesetzt wird. Cyclosporin A ist ein Makrolid und gehört wie Tacrolimus zu den Calcineurin-Inhibitoren und hemmt die Aktivität der T-Lymphozyten.
Indikation Überwachung des Medikamentenspiegels nach Transplantation
Referenzbereich Es können keine allgemeingültigen therapeutischen Referenzbereiche angegeben werden. Der therapeutische Bereich beim Immunsuppressiva-Monitoring ist von der Kombination der Medikamente, der Art der Transplantation sowie dem gewählten Behandlungsprotokoll abhängig.
CYP2C19-Varianten (CYP2C19-Metabolizer-Status, Pharmakogenetik diverser Medikamente wie Psychopharmaka)
Beschreibung Varianten des CYP2D6 (cytochrome P450 family 2 subfamily D member 6) Gens spielen eine wichtige Rolle bei der Verstoffwechselung einer großen Zahl von Medikamenten, darunter v.a. Psychopharmaka (Antidepressiva (z.B. Citalopram), Tranquilizer (z.B. Diazepam)). Sowohl Varianten mit verminderter, wie auch Varianten mit gesteigerter Enzymaktivität sind bekannt. Im Anschluss an die Genotypisierung wird auf Basis beider Allele der CYP2C19-Metabolizer-Status ermittelt (Poor Metabolizer, Intermediate Metabolizer, Normal Metabolizer, Rapid Metabolizer oder Ultrarapid Metabolizer. Therapie- und Dosierungsempfehlungen finden sich z.B. in den Leitlinien folgender Expertengremien: CPIC (Clinical Pharmacogenetics Implementation Consortium), CPNDS (Canadian Pharmacogenomics Network for Drug Safety) und DPWG (Dutch Pharmacogenetics Working Group).
Indikation (OMIM)
vermindertes oder verstärktes Ansprechen auf Medikamente, die von CYP2C19 metabolisiert werden (# 609535), darunter v.a. Psychopharmaka und Protonenpumpenhemmer
Untersuchte Gene (OMIM)
CYP2C19 (cytochrome P450 family 2 subfamily C member 19, OMIM * 124020)
Mittels Pyrosequenzierung bzw. Long Range PCR erfasste Allele (häufigste Allele im europäischen Kollektiv): CYP2C19 *1, *2, *3, *4, *5, *6, *7, *8, *17
Die Genotypisierung und Auswertung erfolgt in unserm Labor nach Hicks et al., 2016, Clin. Ther. und Goetz et al., 2018, Clin. Pharm. Ther.
Beschreibung Der VKORC1 c.-1639G>A Polymorphismus und der CYP2C9-Genotyp nehmen unabhängig voneinander Einfluss auf den Metabolismus von Vitamin K-Antagonisten und damit auf die resultierende INR. Den deutlichsten Einfluss auf die interindividuelle Variabilität hat der VKORC1 c.-1639G>A Polymorphismus. Träger der minoren Allele neigen zu supratherapeutischen INR-Werten und benötigen meist eine niedrigere Dosis des Vitamin K-Antagonisten als Träger der Wildtyp-Allele.
Indikation
bei geplanter Therapie mit Cumarinderivaten (OMIM # 122700)
vermindertes oder verstärktes Ansprechen auf Cumarinderivate
Untersuchte Gene (OMIM)
CYP2C9 (cytochrome P450 family 2 subfamily C member 9, OMIM * 601130, mittels Pyrosequenzierung erfasste Allele (häufigste Allele im europäischen Kollektiv): CYP2C9 *1, *2, *3
VKORC1 (vitamin K epoxide reductase complex subunit-1, OMIM * 608547, nur c.-1639G>A, rs9923231)
CYP2C9-Varianten (CYP2C9-Metabolizer-Status, Pharmakogenetik diverser Medikamente, z.B. von NSARs, Antidiabetika, Cumarinderivaten und Siponimod)
Beschreibung Varianten des CYP2C9 (cytochrome P450 family 2 subfamily C member 9) Gens spielen eine wichtige Rolle bei der Verstoffwechselung einer großen Zahl von Medikamenten, darunter nicht-steroidale Antiphlogistika (NSARs, z.B. Diclofenac, Ibuprofen), Antidiabetika (z.B. Glibenclamid, Tolbutamid), Cumarinderivate (Warfarin, Phenprocumon), Phenytoin, Tamoxifen und Siponimod (Mayzent). Besonders Varianten mit verminderter Enzymaktivität sind relevant (am häufigsten hierbei *2, *3).
Indikation
bei geplanter Siponimod (Mayzent)-Therapie eines Patienten mit Multipler Sklerose (Aus der Produktinformation der Firma Novartis: „Vor Beginn der Behandlung mit Siponimod müssen die Patienten für das CYP2C9-Gen genotypsiert werden, um ihren CYP2C9-Metabolisierungsstatus zu bestimmen. Patienten, die homozygot für CYP2C9*3 sind (CYP2C9*3*3-Genotyp: ungefähr 0,3 bis 0,4 % der Bevölkerung), dürfen nicht mit Siponimod behandelt werden. Bei diesen Patienten führt die Anwendung von Siponimod zu deutlich erhöhten Plasmaspiegeln des Wirkstoffs. Um eine erhöhte Exposition mit Siponimod zu vermeiden, muss die empfohlene Erhaltungsdosis bei Patienten mit einem CYP2C9*2*3-Genotyp (1,4 bis 1,7 % der Bevölkerung) oder einem CYP2C9*1*3-Genotyp (9 bis 12 % der Bevölkerung) entsprechend der Produktinformation angepasst werden.“)
bei geplanter Therapie mit Cumarinderivaten (OMIM # 122700), hierfür in Kombination mit dem VKORC1 Polymorphismus -1639G>A (siehe Markcumar-Profil)
vermindertes oder verstärktes Ansprechen auf Medikamente, die von CYP2C9 metabolisiert werden (s.o.)
Untersuchte Gene (OMIM)
CYP2C9 (cytochrome P450 family 2 subfamily C member 9, OMIM * 601130)
Beschreibung Vor Beginn der Behandlung mit dem Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-Rezeptor-Modulator Siponimod müssen die Patienten für das CYP2C9-Gen genotypsiert werden, um ihren CYP2C9-Metabolisierungsstatus zu bestimmen. Patienten, die homozygot für CYP2C9*3 sind (CYP2C9*3*3-Genotyp: ungefähr 0,3 bis 0,4 % der Bevölkerung), dürfen nicht mit Siponimod behandelt werden. Bei diesen Patienten führt die Anwendung von Siponimod zu deutlich erhöhten Plasmaspiegeln des Wirkstoffs. Um eine erhöhte Exposition mit Siponimod zu vermeiden, muss die empfohlene Erhaltungsdosis bei Patienten mit einem CYP2C9*2*3-Genotyp (1,4 bis 1,7 % der Bevölkerung) oder einem CYP2C9*1*3-Genotyp (9 bis 12 % der Bevölkerung) entsprechend der Produktinformation angepasst werden.
Indikation
bei geplanter Therapie mit Siponimod (Mayzent)
Untersuchte Gene (OMIM)
CYP2C9 (cytochrome P450 family 2 subfamily C member 9, OMIM * 601130, mittels Pyrosequenzierung erfasste Allele (häufigste Allele im europäischen Kollektiv): CYP2C9 *1, *2, *3
CYP2D6-Varianten (CYP2D6-Metabolizer-Status, Pharmakogenetik diverser Medikamente, z.B. von Opioiden, beta-Blockern, Psychopharmaka, Tamoxifen und Eliglustat)
Beschreibung Varianten des CYP2D6 (cytochrome P450 family 2 subfamily D member 6) Gens spielen eine wichtige Rolle bei der Verstoffwechselung einer großen Zahl von Medikamenten, darunter Opioiden, beta-Blockern, Psychopharmaka, Tamoxifen und Eliglustat. Sowohl Varianten mit verminderter, wie auch Varianten mit gesteigerter Enzymaktivität sind bekannt. Im Anschluss an die Genotypisierung ordnet das Labor den beiden Allelen des Patienten je einen Aktivitätsscore (AS 0 bis > 2,25) zu, aus deren Summe der CYP2D6-Metabolizer-Status (Poor Metabolizer, PM, AS 0, Intermediate Metabolizer, IM, AS 0,25-1 [bis 1/21: 0,5], Normal Metabolizer, NM, AS 1,25 – 2,25 [bis 1/21: 1-2] Ultrarapid Metabolizer, UM, AS >2,25 [bis 1/21: >2]) des Patienten ermittelt wird (Caudle et al., 2020, Clin. Transl. Sci.). Therapie- und Dosierungsempfehlungen finden sich z.B. in den Leitlinien folgender Expertengremien: CPIC (Clinical Pharmacogenetics Implementation Consortium), CPNDS (Canadian Pharmacogenomics Network for Drug Safety) und DPWG (Dutch Pharmacogenetics Working Group).
Indikation
vermindertes oder verstärktes Ansprechen auf Medikamente, die von CYP2D6 metabolisiert werden, darunter z.B. Opioide (z.B. Codein), beta-Blocker, Psychopharmaka und Tamoxifen
bei geplanter Eliglustat-Therapie eines Patienten mit M. Gaucher Typ 1 (Eliglustat sollte bei Patienten mit ultrarapid Metabolizer Status oder bei unklarem Metabolizer Status nicht zum Einsatz kommen.
Untersuchte Gene (OMIM)
CYP2D6 (cytochrome P450 family 2 subfamily D member 6, OMIM * 124030)
Mittels Pyrosequenzierung bzw. Long Range PCR erfasste Allele (häufigste Allele im europäischen Kollektiv): CYP2D6 *1, *2, *3, *4, *5, *6, *9, *10, *17, *41, *1xN, *2xN
Die Genotypisierung und Auswertung erfolgt in unserm Labor nach Hicks et al., 2016, Clin. Pharm. Ther., Goetz et al., 2018, Clin. Pharm. Ther. und Caudle et al., 2020, Clin. Transl. Sci.
Ausschlußdiagnostik einer tiefen Beinvenenthrombose oder Lungenembolie
Indikator für bildgebende Verfahren
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
großlumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Beschreibung Dabigatran (Pradaxa®) gehört zur Gruppe der Antikoagulantien, die den Gerinnungsfaktor IIa direkt inhibieren (sogenannte direct oral anticoagulants (DOACs)). Die Wirkung von Dabighatran ist unabhängig von Antithrombin. Direkt wirksame IIa-Inhibitoren haben nur einen geringen Effekt auf Globalgerinnungsparameter wie die APTT oder die PT. Therapien mit diesen Antikoagulantien müssen daher im Bedarfsfall über die Bestimmung der Thrombinzeit (TZ) oder verdünnte TZ monitoriert werden.
Indikation Auch wenn eine Behandlung mit Dabigatran keine Routineüberwachung der Exposition erfordert, kann eine auf Dabigatran kalibrierte verdünnte TZ in Ausnahmesituationen erforderlich sein. Dies sind z. B.
Überdosierungen (z.B. bei Nieren und Leberinsuffizienz)
Notfalloperationen und nicht elektive Interventionen
Unklare Blutungen
Thrombosen unter Therapie
Überwachung der Compliance
Überwachung der Therapie bei unter- und übergewichtigen Patienten
Co-Medikation mit CYP-Induktor
Patienten nach bariatrischer OP
Ausschluss wirksamer Dabigatran-Spiegel vor Thrombophiliediagnostik (zum Ausschluss falsch positiver oder falsch negativer Befunde).
In Notfallsituationen und/oder bei Unklarheit, ob ein IIa-Inhibitor eingenommen wurde, kann die Bestimmung der TZ einen orientierenden Überblick über eventuell wirksame Medikamentenspiegel geben.
DOACs werden oral eingenommen. Spitzenspiegel werden typischerweise 2-4h nach Einnahme erreicht. Eine Bestimmung der spezifischen Anti-IIa-Aktivität ist in Notfallsituationen zu jedem Zeitpunkt möglich. Ein Monitoring etwaiger Überdosierungen (z.B. im Rahmen einer Niereninsuffizienz) erfolgt typischerweise im Talspiegel (vor der nächsten Medikamenteneinnahme im Steady State d.h. nach Medikamentengabe über eine Dauer von wenigstens 4-5 HWZ).
Beschreibung DFS70-Antikörper zeigen in der indirekten Immunfluoreszenz im ANA-Screening ein dicht feingranuläres (dense fine speckled) Muster mit positiven Mitosen (AC-2 Muster). Als Autoantigen wurde das 70 kDa große Protein PSIP1 (PC4 and SFRS1 interacting protein 1) (Synonym: LEDGF/p75) beschrieben. Das isolierte Auftreten von DFS70-Antikörpern ohne den Nachweis von krankheitsrelevanten ANA könnte darauf hinweisen, dass keine rheumatische Autoimmunerkrankung vorliegt. Jedoch liegt die Prävalenz für DFS70-Antikörper auch bei rheumatischen Autoimmunerkrankungen bei bis zu 11%.
Indikation Bestätigung des Vorhandenseins von DFS70-Antikörpern bei Verdacht auf ein AC-2 Muster in der indirekten Immunfluoreszenz
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Analysenfrequenz nach Probenaufkommen, jedoch mindestens 1mal wöchentlich
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 50-150ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 5 Tage
bei 4°C 14 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt, in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
DPYD-Varianten nach DGHO (DPD-Defizienz, Pharmakogenetik von 5-Fluorouracil, Capecitabin und Tegafur)
Beschreibung Das Positionspapier zur `Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) -Testung vor Einsatz von 5-Fluorouracil, Capecitabin und Tegafur´ der DGHO (Juni 2020) empfiehlt die Analyse von 4 DPYD Varianten, um Patienten vorab zu identifizieren, die eine erniedrigte Enzymaktivität aufweisen und somit ein hohes Risiko für schwere und z.T. lebensbedrohliche Nebenwirkungen aufweisen.
Indikation Abklärung einer evtl. bestehenden DPD-Defizienz (OMIM # 274270) vor Therapie mit 5-FU-haltigen Arzneimitteln; 5-Fluorouracil, Capecitabin und Tegafur
Beschreibung Replagal ist eine Enzymersatztherapie bei Patienten mit einer bestätigten Diagnose von Morbus Fabry (α-Galactosidase-A-Mangel). Der Wirkstoff von Replagal ist Agalsidase alfa.
Mehr als die Hälfte der männlichen Fabry-Patienten bilden unter der Enzymersatztherapie temporär oder andauernd Anti-Agalsidase Antikörper. Am häufigsten geschieht dies bei männlichen Fabry Patienten, die keinerlei eigene Enzymaktivität aufweisen. Der Einfluss dieser Antikörper auf die therapeutische Wirkung in vivo ist derzeit unklar.
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 30-120 ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 30 Tage
bei 4°C 30 Tage
bei - 20°C 12 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung ECP ist ein basisches Protein enthalten in Vesikeln eosinophiler Granulozyten. Es kann als Marker für eosinophile Aktivierung und Degranulation eingesetzt werden. Eosinophile Granulozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung allergischer Reaktion sowie der Abwehr von Parasiten.
Indikation Entzündungsaktivität und Therapieverlauf bei Krankheiten, die mit einer Eosinophilie einhergehen, wie z.B. Bronchialasthma, atopische Dermatitis, allergische Rhinitis, parasitäre Infektionen, bakterielle Infektionen.
Beschreibung Edoxaban (Lixiana®) gehört zur Gruppe der Antikoagulantien, die den Gerinnungsfaktor Xa direkt inhibieren (sogenannte direct oral anticoagulants (DOACs), siehe auch Apixaban und Rivaroxaban). Die Wirkung von Edoxaban ist unabhängig von Antithrombin. Direkt wirksame Xa-Inhibitoren haben keinen oder nur einen geringen Effekt auf Globalgerinnungsparameter wie die APTT oder die PT. Therapien mit diesen Antikoagulantien müssen daher im Bedarfsfall über ihre Anti-Xa-Aktivität monitoriert werden. Diese ist auf das jeweilige DOAC kalibriert (siehe auch Analyt Apixaban und Rivaroxaban).
Indikation
Auch wenn eine Behandlung mit Edoxaban keine Routineüberwachung der Exposition erfordert, kann ein kalibrierter quantitativer Anti-Xa-Test in Ausnahmesituationen erforderlich sein. Dies sind z. B.
Überdosierungen (z.B. bei Nieren und Leberinsuffizienz)
Notfalloperationen und nicht elektive Interventionen
Unklare Blutungen
Thrombosen unter Therapie
Überwachung der Compliance
Überwachung der Therapie bei unter- und übergewichtigen Patienten
Co-Medikation mit CYP-Induktor
Patienten nach bariatrischer OP
Ausschluss wirksamer Rivaroxaban-Spiegel vor Thrombophiliediagnostik (zum Ausschluss falsch positiver oder falsch negativer Befunde).
In Notfallsituationen und/oder bei Unklarheit, welcher Xa-Inhibitor eingenommen wurde, kann die Bestimmung der Anti-Xa-Aktivität für LMWHs einen orientierenden Überblick über eventuell wirksame Medikamentenspiegel eines Antikoagulans dieses Typs geben.
DOACs werden oral eingenommen. Spitzenspiegel werden typischerweise 2-4h nach Einnahme erreicht. Eine Bestimmung der spezifischen Anti-Xa-Aktivität ist in Notfallsituationen zu jedem Zeitpunkt möglich. Ein Monitoring etwaiger Überdosierungen (z.B. im Rahmen einer Niereninsuffizienz) erfolgt typischerweise im Talspiegel (vor der nächsten Medikamenteneinnahme im Steady State d.h. nach Medikamentengabe über eine Dauer von wenigstens 4-5 HWZ).
Methode Chromogener Ein-Stufen-Test: Edoxaban ist ein FXa-Inhibitor, der unabhängig von Antithrombin direkt an FXa bindet. An Edoxaban gebundener FXa kann sich nicht mehr an der Gerinnung beteiligen. Die Restmenge an FXa wird mit einem synthetischen, chromogenen Substrat quantifiziert. Das freigesetzte Paranitroanilin wird bei einer Wellenlänge von 405 nm erfasst und ist umgekehrt proportional zum Edoxaban-Spiegel der Probe
Der Assay Liquid Anti-Xa wird mit Edoxaban unterschiedlicher Konzentrationsstufen kalibriert.
Referenzbereich Referenzbereiche im engeren Sinne bzw. therapeutische Zielbereiche existieren für Edoxaban nicht. Zu erwartende Edoxaban-Talspiegel sind (orientierend): Bei 30 mg 1x täglich: 4-20 ng/ml Bei 60 mg 1x täglich: 10-40 ng/ml
Störfaktoren
Hoher Hämatokrit
In vitro-Clotbildung
Unvollständig gefüllte Citratblutmonovette
Stabilität
bei 18-24°C Zentrifugation und Messung innerhalb von 4 Stunden
bei 2-4°C Zentrifugation und Messung innerhalb von 4 Stunden
bei -20°C abzentrifugiertes, abpipettiertes Citratplasma 2 Wochen
Verdacht auf latenten und manifesten Eisenmangel, Eisenverwertungsstörung oder Eisenüberladung
Therapiekontrolle bei langfristiger parenteraler Ernährung und bei oraler Therapie mit größeren Mengen von Metallionen, die um die Bindung am Transferrin konkurrieren
Störfaktoren die Serumeisenkonzentration unterliegt starken zirkadianen Schwankungen (das Tagesmaximum kann dreimal so hoch sein wie das Tagesminimum). Eigene Untersuchungen ergaben folgende Störungen:
Indikation Überwachung einer Substitutionstherapie mit Emicizumab (Hemlibra) bei Hämophilie A
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
großlumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Beschreibung Das ENA-Profil weist 6 Antikörper nach. 5 Antikörper (RNP-, SM-, SSA-, SSB- und SCL-Antikörper) werden routinemäßig mit der ELISA-Methode gemessen. Wenn alle diese 5 Antikörper bei einem positiven ENA-Screening-Test negativ sind, wird der JO1-Antikörper mit der Immunoblot-Methode gemessen.
Beschreibung ENA-Antikörper steht für Antikörper gegen extrahierbare nucleäre Antigene. Es gibt über 100 verschiedene lösliche zytoplasmatische und nukleäre Antigene. Der ENA-Screen-Test erfasst nur 6 Antikörper: RNP-Ak, SM-Ak, SSA-Ak, SSB-Ak, SCL-Ak und Jo1-Ak. Bei einem positiven ENA-Screen-Test, wird durch einen Algorithmus die o.G. Antikörper angefordert.
Stark lipämische, hämolytische oder durch Mikroben kontaminierte Proben können das Ergebnis beeinflussen - der Zustand einer Probe wird zum Ergebnis vermerkt.
Immunkomplexe -oder Aggregate im Patientenserum können falsch positive Ergebnisse hervorrufen.
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 15-80 ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 3 Tage
bei 4°C 3 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Einheit mg/dl und Promille Umrechnung der gebräuchlichen Maßeinheiten, d.h. mg/dl Serum zu Promille: mg/dl Serum * 0,0082 = Promille = g/kg Vollblut Der Faktor 0,0082 ist das Produkt aus 1,26 g/kg (Dichte des Serums) und aus der Verteilungskoeffizient zwischen Serum und Vollblut.
Störfaktoren Eigene Untersuchungen ergaben keine Störungen durch Lipämie, Bilirubin und Hämolyse.
Beschreibung Ethylglucuronid (EtG) ist ein direkter Metabolit von Ethanol, der mittels enzymatischer Konjugation von Ethanol mit Glucuronsäure in der Leber geformt wird. Im Gegensatz zu Alkohol ist EtG noch bis zu 80 Stunden im Urin nachweisbar. Ein positiver EtG-Test zeigt an, dass die betreffende Person kürzlich Alkohol konsumiert hat.
Indikation Nachweis von Alkoholkonsum innerhalb der letzten 3-4 Tage
Ethylglucuronid, das durch in Mundwasser, Handwaschmitteln, etc. enthaltenen und vom Körper aufgenommenen Ethanol produziert wurde, kann auch im Urin nachgewiesen werden.
Das Schlafmittel Chloral-Hydrat und seine Metabolite können zu falsch positiven Testergebnissen führen.
Propylglucuronid, welches sich durch die Verwendung von propanolhaltigen Desinfektionsmitteln bilden kann, kann zu falsch positiven Ergebnissen führen.
Stabilität sieben Tage bei Raumtemperatur, allerdings sollte eine bakterielle Infektion ausgeschlossen sein.
Beschreibung Everolimus, Handelsname Certican, ist ein Immunsuppressivum, das bei Organtransplantationen zur Verhinderung der Abstoßung von Transplantaten eingesetzt wird. Everolimus ist ein Makrolid und gehört wie Sirolimus zu den mTOR-Inhibitoren.
Indikation Überwachung des Medikamentenspiegels nach Transplantation
Referenzbereich Es können keine allgemeingültigen therapeutischen Referenzbereiche angegeben werden. Der therapeutische Bereich beim Immunsuppressiva-Monitoring ist von der Kombination der Medikamente, der Art der Transplantation sowie dem gewählten Behandlungsprotokoll abhängig.
Beschreibung Die kongenitale Faktor XI Defizienz ist eine sehr seltene, in der Regel autosomal rezessiv vererbte Blutungsneigung (OMIM # 612416). Allerdings sind auch einige Mutationen bekannt, die einen dominant negativen Effekt haben und deshalb zu einem autosomal dominanten Erbgang führen. Obwohl ansonsten sehr selten ist die Faktor XI Defizienz in der ashkasisch-jüdischen Bevölkerung (echter Faktor XI Mangel, Faktor XI-Aktivität <15-20%): 1:450; partieller Mangel, Heterozygotie, Faktor XI-Aktivität 20–60% bei bis zu 9% der Bevölkerung). Auch bei echtem Faktor XI Mangel finden sich meist milde Blutungssymptome. Gewöhnlich treten keine Spontanblutungen auf. Typische Blutungssymptome sind Menorrhagien und Blutungen nach Entbindungen bei Frauen, Blutungen nach operativen Eingriffen, verstärkte Blutung nach Verletzungen, sowie Blutung vor allem dann, wenn der Blutungsort erhöhte fibrinolytische Aktivität aufweist (z.B. Urogenitaltrakt, Mundhöhle; Blutung häufig nach Zahnextraktion und Tonsillektomie).
Diagnostik der Faktor XI Defizienz
Screening: Isoliert verlängerte aPTT bei normalem Quick, normaler Thrombinzeit, Thrombozytenzahl und Blutungszeit
Wichtige Differentialdiagnosen:
Mangelzustände der anderen im intrinsischen System repräsentierten Gerinnungsfaktoren (Fakktor VIII, Faktor IX)
Inhibitoren der o.g. Gerinnungsfaktoren
Mangelzustände der Faktoren der Vorphase (Präkallikrein, Kininogen, Faktor XII)
Lupus Antikoagulans
Bestätigung: Bestimmung der Faktor XI Aktivität
Differentialdiagnosen:
erworbener Faktor XI Mangel
angeborener Faktor XI Mangel (Tausch versuch und/oder Messung der Faktor XI-Aktivität bei den Eltern)
Indikation (OMIM)
Isoliert erniedrigte Faktor XI Aktivität bei fehlendem Hemmkörper; V.a. hereditäre Faktor XI Defizienz (# 612416)
Untersuchte Gene (OMIM) F11 (Faktor XI Gen, * 264900)
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 4 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung & MLPA
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei 20 – 25 °C 7 Tage
bei 4 – 8 °C 14 Tage
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten im F11 Gen fordern Sie diese Untersuchung bitte nur nach Bestimmung von Quick, aPTT, Thrombinzeit, Faktor VIII, IX, XI und XII Aktivität, sowie dem Lupus Antikoagulans aus dem Citrat-Plasma an. Bei Erstdiagnose eines Faktor XI Mangels, besonders bei hereditärem Mangel nach Gaben von Faktor XI in der Vergangenheit, bitte auch an die Möglichkeit des Vorliegen s eines Faktor XI Hemmkörpers denken.
Alle oben genannten Untersuchungen könne bei Bedarf in unserem Labor angefordert werden (siehe entsprechende Artikel auf den Internet-Seiten des Zentrallabors).
Um bei Kindern mit erniedrigter Faktor XI Aktivität einen weiteren Hinweis auf eine genetische Ursache zu erhalten, empfiehlt sich die Untersuchung der Faktor XI Aktivität bei den Eltern.
Beschreibung Die kongenitale Faktor VII Defizienz ist eine seltene, autosomal rezessiv vererbte Blutungsneigung (OMIM # 227500). Das Spektrum an Blutungssymptomen, selbst bei Patienten mit 2 schwerwiegenden Mutationen, ist breit und die Symptomatik häufig eher von der Faktor VII Aktivität des Patienten als vom Genotypen abhängig. Trotzdem können, gerade bei operativen Eingriffen und bei Entbindungen, auch Patienten mit zuvor wenig Symptomatik und nur geringfügig erniedrigter Faktor VII Aktivität bluten. Zu den Blutungssymptomen bei Faktor VII Mangel gehören mukosale Blutungssymptome, ähnlich denen bei Plättchenerkrankungen (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Menorrhagien), Neigung zu blauen Flecken, Blutung bei chirurgischen Eingriffen und, seltener, gastrointestinale Blutungen, ZNS-Blutung und Hämarthros.
Heterozygote Überträger der Faktor VII Defizienz weisen zwar häufig eine erniedrigte Faktor VII Aktivität auf, leiden aber gewöhnlich nicht unter einer Blutungsneigung.
Diagnostik der Faktor VII Defizienz
Screening: Isoliert erniedrigter Quick bei normaler aPTT, Thrombinzeit, Thrombozytenzahl und Blutungszeit
Wichtige Differentialdiagnosen:
Vitamin-K-Mangel
Cumarintherapie
Leberfunktionsstörung
Bestätigung: Bestimmung der Faktor VII Aktivität
Differentialdiagnosen:
erworbener Faktor VII Mangel
angeborener Faktor VII Mangel (Tausch versuch und/oder Messung der Faktor VII-Aktivität bei den Eltern)
Indikation (OMIM)
isoliert erniedrigte Faktor VII Aktivität bei fehlendem Hemmkörper; V.a. hereditäre Faktor VII Defizienz (# 227500)
Untersuchte Gene (OMIM) F7 (Faktor VII Gen, * 613878)
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 4 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung & MLPA
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei 20 – 25 °C 7 Tage
bei 4 – 8 °C 14 Tage
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten im F7 Gen fordern Sie diese Untersuchung bitte nur nach Bestimmung von Quick, aPTT und Faktor VII Aktivität aus dem Citrat-Plasma an. Bei Erstdiagnose eines Faktor VII Mangels, besonders bei älteren Patienten, sowie bei hereditärem Mangel nach Gaben von Faktor VII in der Vergangenheit bitte auch an die Möglichkeit des Vorliegen s eines Faktor VII Hemmkörpers denken.
Alle oben genannten Untersuchungen könne bei Bedarf in unserem Labor angefordert werden (siehe entsprechende Artikel auf den Internet-Seiten des Zentrallabors).
Um bei Kindern mit erniedrigter Faktor VII Aktivität einen weiteren Hinweis auf eine genetische Ursache zu erhalten, empfiehlt sich die Untersuchung der Faktor VII Aktivität bei den Eltern.
Beschreibung Die altersbedingte Makuladegeneration oder AMD ist eine häufige Erkrankung der Netzhaut bei Patienten im höheren Lebensalter. Neben Lebensalter und Rauchen zählen auch genetische Polymorphismen zu den Risikofaktoren für die Entwicklung der AMD. Das Vorliegen von Histidin an Position 402 ist mit einem erhöhten, Gendosis-abhängigen Risiko für die Entwicklung einer altersbedingten Makuladegeneration assoziiert, jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für cardiovaskuläre Erkrankungen. Etwa bei 50% der Patienten mit AMD findet sich diese Assoziation mit dem Polymorphismus rs1061170.
Indikation (OMIM)
V. a. altersbedingte Makuladegeneration (# 610698)
Untersuchte Gene (OMIM)
CFH (* 134370, nur c.1204C>T, p.His402Tyr, rs1061170)
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Faktor V Leiden-Mutation (Thrombophilie, APC-Resistenz)
Beschreibung Der Faktor V Leiden ist einer der häufigsten hereditären Risikofaktoren für die Thrombophilie. Der Aminsäureaustausch an Position 506 führt zur verminderten Bindung und damit Inaktivierung des aktivierten Faktor V an das aktivierte Protein C (sog. APC-Resistenz). Patienten mit heterozygotem FV-Leiden haben ein 4-10 fach erhöhtes Thromboserisiko im Vergleich zu Normalpersonen, homozygote Merkmalsträger sogar ein über 40-fach erhöhtes Risiko. In Kombination mit anderen erworbenen oder angeborenen thrombophilen Risikofaktoren (z.B. Lupus Antikoagulans, orale Kontrazeptiva, Prothrombin-Mutation, Hyperhomocysteinämie) steigt das Thromboserisiko möglicherweise weiter an.
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Hemmkörperhämophilie (Tauschversuch mit FVIII-Methode durchführen)
Therapiekontrolle bei Faktor VIII-Substitution
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz täglich
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode One-stage F. VIII Assay, resp. unter F.VIII-Substitution chromogener Assay (abhängig vom Präparat)
Verdacht auf Faktor VIII-Hemmkörper bei niedriger Faktor-VIII-Aktivität
Bestimmung der Bethesdaeinheiten bei bekanntem Faktor VIII-Hemmkörper
Verdacht auf unter Therapie erworbenen HK bei Patienten mit angeborener Hämophilie und erworbene Hemmkörperhämophilie
Kontrolle des Verlaufs der Hemmkörperaktivität unter immunsuppressiver oder modulierender Therapie
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz einmal wöchentlich, in der Regel Freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Plasma-Tausch-Versuch in geometrischer Verdünnungsreihe Chromogene FVIII-Bestimmungsmethode Im Bedarfsfall kann der Hemmkörper-Test auch mit der One-Stage-Clotting Methode durchgeführt werden.
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Einmal wöchentlich, in der Regel freitags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
verminderte Aktivitäten durch angeborene oder erworbene Störungen
unklare Blutungsneigung
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Dreimal wöchentlich, montags, mittwochs und freitags bis 9 Uhr
Beschreibung Die Fructose-1,6-Bisphosphatase Defizienz ist eine seltene hereditäre Erkrankung, die durch eine gestörte Gluconeogenese gekennzeichnet ist. Ursache ist die Defizienz des Enzyms Fructose-1,6-Bisphosphatase, die den Umsatz von Fructose-1,6-Bisphosphat zu Fructose-6-Phosphat und anorganischem Phosphat in der Leber im Rahmen der Gluconeogenese katalysiert. Zeichen einer Fructose-1,6-Bisphosphatase Defizienz sind bei Nahrungskarenz Hypoglykämien und Ketose sowie metabolische Azidose und auch Hyperventilation.
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Verlaufskontrolle bei disseminierter intravasale Gerinnung (DIC)
bei entzündlichen Erkrankungen
Beurteilung der Lebersyntheseleistung
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 120-500ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 7 Tage
bei 4°C 7 Tage
bei - 20°C 12 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zurzeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 0,5-5 ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur: 24 Stunden
bei 4°C: 48 Stunden
bei - 20°C: 12 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zur Zeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 60-230ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 14 Tage
bei 4°C 14 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zur Zeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Beschreibung Fondaparinux (Arixtra®) gehört zur Gruppe der Antikoagulantien, die den Gerinnungsfaktor Xa selektiv inhibieren. Die Wirkung von Fondaparinux ist Antithrombin-abhängig. Da Fondaparinux keinen oder einen nur sehr geringen Einfluss auf die Routinegerinnungsteste (APTT, PT oder TZ) hat, ist analog zu den LMWH ein Monitoring nur über die Messung der Anti-Xa-Aktivität möglich.
Indikation Wie auch bei LMWH ist ein Monitoring in der Regel nicht erforderlich. Fondaparinux wird ausschließlich renal ausgeschieden und kann ggf. bei Niereninsuffizienz in geringerer Dosierung verabreicht werden (siehe Fachinformation).
Ein Therapiemonitoring kann sinnvoll sein, bei
Einstellung und Überwachung einer Therapie bei Niereninsuffizienz
erhöhtem Thrombose- oder Blutungsrisiko
bei unter- und übergewichtigen Patienten
bei Kindern oder sehr alten PatientInnen
Beachte: Die Therapie mit direkt wirksamen Xa Inhibitoren (DOACs) wird im Bedarfsfall (unklare Blutung/Thrombose, Nieren- und Leberinsuffizienz) mit einer auf das jeweilige DOAC kalibrierten Anti-Xa-Aktivität bestimmt (siehe Analyt Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban).
Fondaparinux wird überwiegend subcutan appliziert. Der günstigste Probenentnahmezeitpunkt ist 3h nach Injektion im Steady-State (nach ca. 4-5 Halbwertszeiten bei normaler Nierenfunktion).
Methode Chromogener Ein-Stufen-Test: Fondaparinux ist ein Antithrombin-abhängiger FXa-Inhibitor. Gebundener FXa kann sich nicht mehr an der Gerinnung beteiligen. Die Restmenge an FXa wird mit einem synthetischen, chromogenen Substrat quantifiziert. Das freigesetzte Paranitroanilin wird kinetisch bei einer Wellenlänge von 405 nm erfasst und ist umgekehrt proportional zum Fondaparinux-Spiegel der Probe.
Referenzbereich 3h nach s.c. Gabe (orientierend) therapeutischer Bereich: 0,6 - 1,5 µg/ml prophylaktischer Bereich: 0,1 - 0,5 µg/ml
Störfaktoren
Hoher Hämatokrit
In vitro-Clotbildung
Unvollständig gefüllte Citratblutmonovette
Stabilität
bei 18-24°C Zentrifugation und Messung innerhalb von 4 Stunden
bei 2-4°C Zentrifugation und Messung innerhalb von 4 Stunden
bei -20°C abzentrifugiertes, abpipettiertes Citratplasma 2 Wochen
Beschreibung Die Hämochromatose ist eine vermehrte Aufnahme bzw. Ablagerung von Eisen bzw. Eisenverbindungen im Organismus. Dies bildet sich auch im Serum-Eisenstatus (Transferrinsättigung >45% bei gleichzeitig erhöhtem Ferritin) ab. Die hereditäre Form der Hämochromatose ist meist durch Polymorphismen im HFE-Gen bedingt (Hämochromatose Typ I). In seltenen Fällen finden sich pathogenetisch bedeutsame Varianten in anderen Genen, wie z.B. FPN1. Die Hämochromatose tritt meist bei Männern zwischen dem 4. Bis 6. Lebensjahrzehnt in Erscheinung, Frauen sind erst deutlich später betroffen. Neben unspezifischen Anfangssymptomen wie Müdigkeit und Gelenkschmerzen können im weiteren Verlauf auch Organe wie die Leber (Spätkomplikation HCC) oder das Pankreas („Bronze-Diabetes“) betroffen sein.
Indikation (OMIM)
V.a. Hereditäre Hämochromatose Typ IV (# 606069)
Hereditäre Hämochromatose Typ I unwahrscheinlich (HFE-Untersuchung erfolgt)
Patienten mit hoher Transferrinsättigung und Ferritinkonzentration im Serum
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 10 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode SangerSequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Varianten im HFE-Gen sind die häufigsten (80-90% der Patienten mit Hereditärer Hämochromatose sind homozygot für Cys282Tyr), aber nicht die einzigen Ursachen einer hereditären Hämochromatose. Neben den HFE-Polymorphismen und der Untersuchung des Ferroportin I-Gens (Hämochromatose Typ IV) besteht nach Rücksprache mit dem Labor die Möglichkeit, sämtliche Hämochromatose-bedingende Gene mittels NGS zu untersuchen.
Beschreibung Fragmentozyten (Synonym: Schistozyten) entstehen durch mechanische Zerstörung von Erythrozyten z.B. durch Mikrothromben in Arteriolen/Kapillaren wie sie bei thrombotischen Mikroangiopathien auftreten, aber auch bei Herzklappen oder -vitien, einer Verbrauchskoagulopathie, Medikamenten-induziert, bei Malignomen oder einem HELLP-Syndrom vor.
Beschreibung Fraktionelle Natriumexkretion (FENa) gibt an, wie viel Prozent an glomelurär filtriertem Na+ im Urin ausgeschieden wird. Die FeNa erlaubt eine Differenzierung zwischen prä- und intrarenaler Ursache eines akuten Nierenversagen. Bei prärenalem Nierenversagen, beispielsweise wegen schwerer Herzinsuffizienz, steigt aufgrund der verminderten Nierenperfusion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems die tubuläre Na+-Rückresorption. Bei intrarenaler Ursache (Glomerulonephritis, interstitielle Nephritis, akute Tubulusnekrose) sinkt die tubuläre Reabsorption von Natrium.
Indikation
Differenzierung zwischen prä- und intrarenaler akuter oligurischer Niereninsuffizienz
Probenmaterial Spontanurin und Lithium-Heparin-Plasma
Methode Natrium in Plasma und Urin: Indirekte Potentiometrie
Kreatinin in Plasma und Urin: Enzymatische Bestimmung (Creatininase)
Referenzbereich Bei Nierengesunden: <1%
Prärenales akutes Nierenversagen: <1%
Intrarenales akutes Nierenversagen: >2%
Störfaktoren Bei Therapie mit Diuretika kann die fraktionelle Natriumexkretion falsch hoch oder falsch niedrig sein.
Bilirubin: mit zunehmender Bilirubinkonzentration werden falsch niedrige Creatinin-Konzentrationen gemessen (etwa ab Bilirubinkonzentrationen von > 8 mg/dl).
Thrombophiliediagnostik (nur, wenn Protein S act. <65%)
Differenzierung angeborener und erworbener Mangelzustände
Verlaufskontrolle bei Schwangerschaft und/oder Antikoagulantientherapie
Probenmaterial Citratplasma
Abnahmebedingungen
Blutabnahmetechnik
möglichst stressarm
Staudruck zwischen systolischen und diastolischem Blutdruck
kurzer Venenstau
grosslumige Nadel (21G)
die ersten 2-3 ml Blut zur Analyse des Blutbildes oder anderer Analysen verwenden
Schaumbildung und Hämolyse durch zu schnelles Aspirieren vermeiden
das Mischverhältnis (1: 10 = Citrat: Blut) muss eingehalten werden
um mehr als 10% unter- oder überfüllte Proben werden nicht verarbeitet
Probengefäß sofort nach der Blutentnahme 2-3-mal schwenken, nicht schütteln
der Probentransport ins Labor, ungekühlt, nicht abzentrifugiert, muss innerhalb von 3 Stunden erfolgen
Blutabnahme bei Kindern
Sofern die Venenverhältnisse das Aspirieren von Blut über eine Butterflynadel nicht zulassen, ist für die Blutentnahme bei kleinen Kindern bzw. Säuglingen eine 1,3 ml oder 0,5 ml Citrat-Blutmonovette (grün) zu verwenden. Das Blut soll über eine 21G-Nadel frei in das Probengefäß abtropfen.
Analysenfrequenz Zweimal wöchentlich, dienstags und donnerstags
Nachforderung innerhalb von 4 Stunden
Methode Koagulometrisch mit photooptischer Detektion
Beschreibung Funktionstest zum Ausschluss einer Fructosemalabsorption.
Indikation V.a. Fructosemalabsorption
Probenmaterial Ausatmungsluft
Abnahmebedingungen Erscheinen zum Test nach 14-stündiger Nahrungskarenz, Wasser kann getrunken werden
Probeneingang Testdurchführung nach Voranmeldung
Methode H2-Messung über Micro-Brennstoffelement Sensor
Referenzbereich Delta H2 < 20 ppm zur Ausgangskonzentration
Störfaktoren
Nicht vor dem Test rauchen
Einnahme von Abführmitteln während der letzten drei Tage
Antibiotikaeinnahme innerhalb der letzten 4 Wochen
Endoskopische Untersuchungen innerhalb der letzten 4 Wochen (nach abführenden Maßnahmen)
Die letzte Mahlzeit vor dem Test sollte nicht aus schwer verdaulichen Nahrungsmitteln bestehen, z.B. Bohnen
Haftmittel für Zahnprothesen sollten vor dem Test nicht benutzt werden
Sonstiges Die Fructosemalabsorption tritt gehäuft zusammen mit einer Lactoseintoleranz auf.
Bis zu 5% der Patienten weisen in Abhängigkeit von der Darmflora einen H2-Non-Producer Status auf, so dass falsch negative Testergebnisse resultieren können.
Die Fructosemalabsorption ist von der hereditären Fructoseintoleranz zu unterscheiden, bei der die Belastung mit Fructose (und Sorbit) eine absolute Kontraindikation darstellt – Auftreten gefährlicher Hypoglykämien! Ebenso sollte ein Fructose-H2-Atemtest nicht durchgeführt werden, wenn anamnestisch Hinweise auf postprandiale Hypoglykämien bestehen.
Beschreibung Der G6PD-Mangel ist die häufigste hereditäre Ursache einer chronischen oder nahrungs- und arzneimittelinduzierten hämolytischen Anämie. G6PD katalysiert den ersten Schritt im Pentose-Phosphat-Weg. Dies ist die einzige Möglichkeit der NADPH-Regeneration in Erythrozyten und damit essentiel für den Schutz vor oxidativen Schäden. Abhängig vom Ausmaß der Defizienz können Patienten mit G6PDH-Mangel zumeist asymptomatisch sein, unter chronischer Hämolyse leiden oder hämolytische Schübe erleiden, die z.B. durch den Genuss von Fava-Bohnen oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Primaquin getriggert werden.
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 10 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten diese Untersuchung bitte nur zusammen mit Hämolyseparametern (Haptoglobin, Bilirubin, LDH, Retikulozyten), Blutbild und Enzymaktivität anfordern.
Bei V.a. hereditäre Anämie besteht zudem die Möglichkeit nach Rücksprache mit dem Labor ein 110 Gene umfassendes, NGS-basiertes Diagnostik-Panel anzufordern.
Beschreibung Beim Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel handelt es sich um eine X-chromosomal vererbte Erkrankung, die insbesondere in Malariagebieten gehäuft auftritt. Grund ist die verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten bei einem G6PDH-Mangel, dass zu einem relativen Schutz vor einer Plasmodium-Infektion führt.
Die Erkrankung ist, je nach Mutation und Geschlecht, sehr variabel und kann von völliger Symptomfreiheit bis hin zu einer induzierten, lebensbedrohlichen hämolytischen Krise reichen. Aber auch chronische hämolytische Anämien mit hämolytischen Krisen sind möglich.
Der G6PDH-Mangel führt zu einer Veränderung des Zuckerstoffwechsels der Erythrozyten in dessen Folge es zu einem Mangel an reduziertem Glutathion kommt. Die antioxidative Kapazität des Körpers sinkt. Wird ein Patient mit G6PDH-Mangel Oxidantien ausgesetzt, kommt es zur Schädigung der Erythrozyten bis hin zur Hämolye. Als Oxidantien fungieren sowohl einige Medikamente (z.B. Cotrimoxazol, Dapson, Acetazolamid, Metamizol, Nitrofurantoin, Sulfacetamid) spezielle Lebensmittel (z.B. Favabohnen) als auch Stoffen wie Naphtalin (Mottenmittel) oder Henna.
Indikation
Anämie Diagnostik
Bestimmung vor der Gabe von Medikamenten, die bei G6PDH-Mangel eine hämolytische Krise auslösen können
Beschreibung Der Morbus Pompe oder Saure-Maltase-Mangel gehört zur Gruppe der Glykogenspeicherkrankheiten und wird als Typ II klassifiziert . Die seltene, erblich bedingte Stoffwechselkrankheit macht sich überwiegend in der Muskulatur bemerkbar und wird daher auch zu den Myopathien gezählt. Die Erkrankung kann in allen Lebensaltern auftreten, die Ausprägung ist in abhängigkeit vom Genotyp sehr heterogen. Die Erkrankung kann bereits im ersten Lebensjahr durch Herzversagen im Rahmen einer hypertrophen Kardiomegalie tödlich enden (infantile Form). Der Verlauf bei jugendlichen (juveniler) und erwachsenen Patienten (adulter Morbus Pompe oder »late-onset«) ist uneinheitlich und nicht vorhersehbar. Beobachtete Symptome sind fortschreitende Muskelschwäche besonders der Atemmuskulatur (Zwerchfellschwäche) und rumpfnaher Skelettmuskulatur (Oberarm, Becken/Oberschenkel). Ursache ist ein genetischer Defekt des Enzyms a-1,4-Glucosidase (Saure Maltase), der entweder in einem völligen Fehlen oder einer verminderten Aktivität resultiert. In der Muskulatur unterbleibt dadurch der Abbau des Glykogens, einer Speicherform des Zuckers zu Glucose. Das Glykogen lagert sich in den Muskelzellen in den Lysosomen ab und zerstört diese und dann die Muskelzelle. Die Stoffwechselerkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt, beide Geschlechter sind gleich häufig betroffen.
Indikation (OMIM)
V.a. M. Pompe, Glycogen Speicherkrankheit II (# 232300)
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 4 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung der gDNA und cDNA
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten diese Untersuchung bitte nur nach Bestimmung der Enzymaktivität (Stoffwechsellabor der Villa Metabolica) anfordern.
Beschreibung Die Mukopolysaccharidose Typ IV (MPS IVa, Morbus Morquio A) ist eine autosomal rezessive lysosomale Speicherkrankheit (OMIM #253000). Sie ist gekennzeichnet durch eine Spondylo-epiphyseo-metaphysäre Dysplasie und wird meist (bei schweren Verlaufsformen) im zweiten Lebensjahr, nach Erlernen des Laufens, diagnostiziert. Ursache des Untertypen der MPS IVa ist der Mangel eines am Abbau des Keratansulfats (KS) beteiligter Enzyme: N-Acetylgalactosamin-6-sulfat-Sulfatase.
Indikation (OMIM)
V.a. M. Morquio B, Mukopolysaccharidose IVa (# 253000)
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 4 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung & MLPA
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten diese Untersuchung bitte nur nach Bestimmung des Keratansulffats im Urin und der Enzymaktivität (Stoffwechsellabor der Villa Metabolica) anfordern.
Beschreibung Der Ganglioside-Antikörper-Dot ist ein Immunodot zur qualitativen Bestimmung von IgG -und IgM Antikörpern gegen Ganglioside in Serum, Plasma oder Liquor. der Test erfasst die folgenden Ganglioside-Antikörper:
GCK, HNF1A, HNF4A (Maturity-onset diabetes of the young, MODY)
Beschreibung Maturity-onset diabetes of the young (MODY) ist eine Form des monogenen Diabetes mellitus. Dieser manifestiert sich häufig im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Als ursächlich sind Varianten in verschiedenen Genen beschrieben, die direkt (z.B. die Glucokinase GCK) oder indirekt (z.B. die Transkriptionsfaktoren HNF1A und HNF4A) am Glucosestoffwechsel beteiligt sind. In Abhängigkeit vom betroffenen Genprodukt ist die Ausprägung des MODY sehr heterogen und reicht von leichten Hyperglykämien bis hin zum behandlungsbedürftigen Diabetes mit dem Risiko entsprechender Spätfolgen.
Indikation (OMIM)
V.a. maturity-onset diabetes of the young (# 606391, #125850, # 125851, # 600496)
Diabetes im Jugend- und frühen Erwachsenenalter nach Ausschluss eines Typ 1 Diabetes mellitus
Gestationsdiabetes mit Familienanamnese eines Diabetes
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 14 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten diese Untersuchung bitte nur zusammen bzw. nach der funktionellen Untersuchung des Glucosestoffwechsels (Plasma-Glucose, HbA1c), Autoantikörpern (z.B. Inselzell-Antikörper, IA2-Antikörper, GAD-Antikörper) und des Fettstoffwechsels anfordern.
Bei V.a. monogenen Diabetes bzw. Störungen des Glucosestoffwechsels besteht zudem die Möglichkeit nach Rücksprache mit dem Labor ein 121 Gene umfassendes, NGS-basiertes Diagnostik-Panel anzufordern.
Beschreibung Das SDH-vermittelte Paragangliom-Phäochromocytom Syndrom ist ein autosomal dominant vererbtes Tumorsyndrom das in erster Linie durch „loss of function“ Mutationen in den Genen SDHD (PGL1), B (PGL4) und C (PGL3), seltener in SDHAF2 (PGL2) und sehr selten in SDHA hervorgerufen wird. Typische Tumore sind Paragangliome und Phäochromocytome, vor allem wenn sie multifokal (bes. SDHD) bzw. bilateral auftreten. Weitere Hinweise auf ein solches Tumorsyndrom sind frühes Erkrankungsalter (vor dem 45 Lebensjahr), atypische Lokalisation des Tumors sowie Malignität (bes. SDHB). Seltener finde sich zudem kleinzellige Nierenzellkarzinome, papilläre Schilddrüsencarcinome und gastrointestinale Stromatumore (GIST).
Neben den genannten Genen kommen selten weitere Gene als Ursache des Paragangliom-Syndroms infrage. Diese decken wir in der 2. Stufe unserer Diagnostik mit dem Gen-Panel endokrine Tumorsyndrome (19 Gene) ab (siehe dort).
Indikation (OMIM)
V.a. Paragangliom-Phäochromocytom bei Vorliegen entsprechender Tumorentitäten;
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten informieren Sie uns bitte über die beim Patienten aufgetretenen Tumore, das Alter des Patienten bei Erstmanifestation, seine Herkunft und evtl. betroffene Familienangehörige.
Je nach Tumorentität kann die Untersuchung nach Rücksprache mit dem Labor (Tel. 2121) aus dem vorhandenen Material um das bei uns etablierte „Gen-Panel endokrine Tumorsyndrome“ (NGS, 19 Gene) erweitert werden. Allerdings ist eine vom Patienten unterschriebene, aktualisierte Einwilligungserklärung notwendig.
Gen-Panel Phaeochromocytom Syndrom (RET, VHL, SDHB, SDHC, SDHD, TMEM127, MAX
Beschreibung Ca. 30% der Phäochromocytome kommen im Rahmen eines zumeist autosomal dominant vererbten Tumorsyndroms vor:
MEN2 (Multiple Endokrine Neoplasie Typ 2): typische Tumore: Phäochromozytom, medulläres Schilddrüsencarcinom (MTC), Hyperplasie der Nebenschilddrüsen (PHPT)
VHL (Von-Hippel-Lindau Syndrom): Haemangioblastome, Klarzell-Nierentumore (RCC), Phäochromocytome, Tumore des endolymphatischen Sacks (ELST), Paragangliome, sowie Zysten der Nieren, des Pankreas und bei Männern der Nebenhoden
NF Typ 1 (Neurofibromatose von Recklinghausen): Café au lait Flecken, Freckling in Axilla und Leiste, Lisch-Knötchen, Skelettanomalien, kutane Neurofibrome, subkutane und plexiforme Neurofibrome, Schwannome, Gliome des ZNS, Phäochromocytome etc.
Paragangliom-Phäochromocytom-Syndrom (PGL1, PGL3, PGL4): u.U. multiple, parasympathische und sympathische Paragangliome mit z.T. atypischer Lokalisation, z.T. maligne, Phäochromocytome, seltener kleinzellige Nierenzellkarzinome, papilläre Schilddrüsencarcinome und gastrointestinale Stromatumore (GIST).
Zudem sind Phäochomocytme mit Varianten im TMEM127 und MAX Gen assoziiert.
Neben den genannten Genen kommen selten weitere Gene als Ursache des Paragangliom-Phäochromocytom-Syndroms infrage. Diese decken wir in der 2. Stufe unserer Diagnostik mit dem Gen-Panel endokrine Tumorsyndrome (19 Gene) ab (siehe dort).
Indikation (OMIM)
V.a. hereditäre Ursache bei Patienten mit Phäochromocytom; ggf. liegen weitere Tumorentitäten im Sinne eines der oben genannten Tumorsyndrome vor;
MEN2A, MEN2B – OMIM # 171400, # 162300 (RET)
VHL – OMIM # 193300, # 171300, # 144700
PGL1 - OMIM # 168000 (SDHD)
PGL3 - OMIM # 605373 (SDHC)
PGL4 - OMIM # 115310 (SDHB)
Hereditäres Phäochromocytom – OMIM # 171300
NF1 - OMIM # 162200 – meist klinische Diagnose; molekulargenetische Untersuchung im Rahmen des Gen-Panels endokrine Tumorsyndrome (19 Gene; siehe dort)
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten informieren Sie uns bitte über die beim Patienten aufgetretenen Tumore, das Alter des Patienten bei Erstmanifestation, seine Herkunft und evtl. betroffene Familienangehörige.
Je nach Tumorentität kann die Untersuchung nach Rücksprache mit dem Labor (Tel. 2121) aus dem vorhandenen Material um das bei uns etablierte „Gen-Panel endokrine Tumorsyndrome“ (NGS, 19 Gene) erweitert werden. Allerdings ist eine vom Patienten unterschriebene, aktualisierte Einwilligungserklärung notwendig.
Beschreibung Endokrine Tumore, wie Paragangliome und Phäochromocytome, aber auch SchilddrüsencarcinomeHyperplasie der Nebenschilddrüsen, Nierentumore und weitere können im Rahmeneines zumeist autosomal dominant vererbten Tumorsyndroms vorkommen. Sind diesenicht einem Syndrom, z.B. MEN2 (Multiple Endokrine Neoplasie Typ 2oder VHL (Von-Hippel-Lindau Syndrom)und damit einer umschriebenen Anzahl von Genen zuzuordnen, besteht dieMöglichkeit ein Panel aus 38 Genen, deren Assoziation mit endokrinen Tumorenbekannt ist, auf pathogenetisch bedeutsame Varianten mittels NGS (NextGeneration Sequencing) hin zu untersuchen.
Indikation
V.a. hereditäre Ursache bei Patienten mit endokrinemTumorsyndrom, die nicht einem Gen oder Funktionskomplex zugeordnet werdenkönnen.
Nach GenDG darf dieDiagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patientunterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführtwerden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 20 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode NGS und bestätigende Sanger-Sequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei 20 – 25°C: 7 Tage
bei 4 – 8°C: 14 Tage
bei - 20°C: unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislangunbekannter Varianten informieren Sie uns bitte über die beim Patientenaufgetretenen Tumore, das Alter des Patienten bei Erstmanifestation, seineHerkunft und evtl. betroffene Familienangehörige.
Zielregionen:
Das Panel deckt für alle in der Tabelle gelisteten Gene zumindest diekodierenden Exons, sowie die Splice Sites (zumindest ±20 bp) ab.
Methodik:
Anreicherung mithilfe in solution custom Sondenhybridisierung(Hersteller: IDT);
Sequenzierung mithilfe des MiSeq/NextSeq Systems (Firma Illumina)
Coverage in den Zielregionen: >50
Sensitivität: >98%
Spezifität: >99%, da alle berichteten Varianten / Mutationen mithilfe derSanger-Sequenzierung bestätigt werden.
Das Breitbandantibiotikum Gentamicin gehört zur Kanamycin-Gentamicin-Gruppe der Aminoglykoside.
Die Aminoglykoside gehören zu den Breitbandantibiotika. Ihre bakterizide Wirkung entfalten sie, indem sie irreversibel an die 30S-Untereinheit der Ribosomen des Bakteriums binden, wodurch es zu einer komplexen Störung der Proteinsynthese kommt.
Durch ihre hydrophile Eigenschaft können sie, mit Ausnahme der proximalen Tubuluszellen der Niere, praktisch nicht in Körperzellen eindringen. Aminoglykoside verteilen sich nach parenteraler Gabe hauptsächlich im Extrazellularraum und sind somit ausschließlich gegen extrazelluläre Keime wirksam. Klinisch relevant ist insbesondere ihre Wirkung auf Enterobakterien, Staphylokokken und Pseudomonaden. Streptokokken und Anaerobier sind meist resistent. Ein synergistischer Effekt aufgrund verbesserter Aufnahme von Aminoglykosiden in die Bakterienzellen wird mit ß-Lactam-Antibiotika erzielt.
Gentamicin findet systemisch insbesondere Einsatz bei schweren Infektionen wie Sepsis, Endokarditis und Osteomyelitis, lokal zur Therapie von Augen- und Hautinfektionen und in der Chirurgie als Zusatz im Knochenzement.
Aminoglykoside werden bei oraler Gabe nicht, nach intramuskulärer Gabe hingegen rasch resorbiert. Im Plasma liegen die Aminogylkosidantibiotika frei vor. Es kommt kaum zu Plasmaproteinbindug und auch die Liquorgängigkeit ist gering. Die Halbwertszeit beträgt 2 bis 3 Stunden und die Ausscheidung erfolgt überwiegend unverändert renal durch glomeruläre Filtration. Aus diesem Grund sollte eine Dosisanpassung bei niereninsuffizienten Patienten vorgenommen werden, da in diesem Fall die Gefahr der Akkumulation und der damit verbundenen erhöhten Nebenwirkungen besteht.
Bei den Nebenwirkungen stehen die Oto- und Nephrotoxizität im Vordergrund, bedingt durch die selektive Anreicherung im Innenohr und in der Nierenrinde. Die Rückdiffusion aus Innenohr und Nierenrinde ins Blut erfolgt nur, wenn die Aminoglykosidkonzentration in diesen Geweben höher ist als im Plasma. Daher kommt dem Talspiegel eine besondere Bedeutung im Therapiemonitoring zu. Aufgrund der Regenerationsfähigkeit des Tubulusepithels ist die Schädigung des Tubulsepithels meist reversibel. Die Schädigung der Haarzellen im Innenohr hingegen ist nach einer kurzen reversiblen Phase, bei weiterführen der Therapie, irreversibel. Die Gefahr der Nebenwirkung steigt mit der Gesamtdosis und insbesondere der Höhe des Talspiegels.
Indikation
Serumspiegeleinstellung, da Wirksamkeit und Toxizität konzentrationsabhängig sind
Patienten mit abweichender Pharmakokinetik (z.B. Niereninsuffizienz, ältere Patienten,
Früh- und Neugeborene, starke Verbrennungen, Übergewicht)
Komedikation mit Nephro- oder Ototoxischen Arzneimitteln
lange Behandlungsdauer
Probenmaterial Serum (1ml)
Bei externer Einsendung abzentrifugiertes Serum einschicken.
Abnahmebedingungen
Talspiegel: Blutabnahme muss unmittelbar vor der nächsten Gabe erfolgen.
Spitzenspiegel: Blutabnahme muss 30 bis 60 min. nach Ende der zweiten Gabe erfolgen
Der bakterizide Effekt und damit die Wirksamkeit der Aminoglykoside ist bei zahlreichen Bakterien stark konzentrationsabhängig. Hohe Konzentrationen zeigen einen deutlich schnelleren Effekt, wodurch heute die Einmaldosierung bevorzugt wird.
Gentamicin
Kommentar
Konzentration im Serum
Abnahmezeitpunkt
Talspiegel
Einmalgabe pro Tage
Die Gefahr der Nebenwirkung steigt mit der Gesamtdosis und insbesondere der Höhe des Talspiegels.
<1 mg/l
Blutabnahme muss unmittelbar vor der nächsten Gabe erfolgen.
Mehrfachgabe pro Tag
<2 mg/l
Spitzenspiegel
15-20 mg/l
Blutabnahme muss
30 bis 60 min. nach
Ende der zweiten Gabe (Steady State) erfolgen.
cmax / MHK >8
Störfaktoren Eigene Untersuchungen ergaben keine Störungen für Lipämie, Bilirubin und Hämolyse.
Beschreibung Itraconazol ist ein synthetisches Triazol-Antimykotikum, das sich sehr gut sowohl zur prophylaktischen als auch therapeutischen Behandlung von systemischen Pilzinfektionen eignet. Neben den am häufisten diagnostizierten und durch Candida- und Aspergillus-Arten hervorgegangenen Mykosen (Pilzerkrankungen) sind inzwischen auch früher eher selten erkannte Mykosen wie Fusariosen oder Zygomykosen durch eine verbesserte Diagnostik für die Therapie zugänglich.
Referenzbereich Es kann zurzeit kein allgemeingültiger therapeutischer Bereich angegeben werden. Zur Orientierung können folgende Cutoffs verwendet werden
Beschreibung Plasma ist eine komplexe Mischung von Proteinen, die Tausende von Genprodukten darstellen. Die am häufigsten vorkommenden Produkte sind Proteine, die hauptsächlich von der Leber direkt in den Kreislauf ausgeschieden werden, und Immunglobuline, die vom Lymphgewebe beigesteuert werden. Klassische Methoden zur Proteinfraktionierung und -reinigung über mehrere Jahrzehnte führten zur Isolierung und Charakterisierung von etwa 100 der am häufigsten vorkommenden Plasmaproteine. Die 12 am häufigsten vorkommenden Proteine machen mehr als 95% der gesamten Proteinmasse aus. Albumin allein macht mehr als 50% der Gesamtmasse des Proteins und einen noch höheren Anteil der Anzahl der Moleküle aus, so dass Albumin der Hauptfaktor für den kolloidosmotischen Druck (onkotischer Druck) ist.
Indikation Diagnose und Verlaufsbeurteilung von Erkrankungen der Leber und der Niere, Stoffwechselerkrankungen, ernährungsbedingte Erkrankugen.
Beschreibung Der Morbus Fabry (Anderson–Fabry Erkrankung) ist eine X-chromosomal vererbte, lysosomale Speicherkrankheit, die durch eine alpha-Galactosidase Defizienz verursacht wird. Ursache dieser Defizienz sind Varianten im alpha-Galactsoidase A–Gen. Die Symptome der Erkrankung, die mit der Akkumulation von Glycosphingolipiden einhergeht, setzen meist schon in der Kindheit ein und führen im mittleren Lebensalter zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Betroffene Männer (hemizygot) weisen eine um 20 Jahre verringerte Lebenserwartung auf. Frauen (heterozygot) erkranken meist später und weniger schwer. Die Symptomatik der Patienten wird durch die Speicherung Glycosphingolipiden in verschiedensten Geweben, darunter vaskuläre Endothelien, Herz, Niere, Nerven und Haut verursacht. Die Folgen sind neurogene Schmerzzustände, Akroparästhesien, Schwächegefühl, gastrointestinale Symptome, Hypohidrosis, Cornea-Veränderungen und das Auftreten von Angiokeratome. Zu den lebenbedrohlichen Spätfolgen des M. Fabry gehören Schlaganfälle, linksventrikuläre hypertrophge Kardiomyopathie und terminale Niereninsuffizienz. Besonders neurogene Schmerzzustände in den Extremitäten in Kombination mit Hypohidrosis bei Kindern und Jugendlichen, sowie Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen, sowie eine typische Familienanamnese sollten an einen M. Fabry denken lassen und sind Indikationen für weitere Diagnostik. Bei Männern kommt eine Bestimmung der alpha-Galactosidase in Leukozyten infrage. Bei Männern und Frauen ist die Sequenzierung des GLA-Gens geeignet, einen Verdacht auf M. Fabry zu bestätigen.
Indikation (OMIM)
V.a. M. Fabry, Anderson–Fabry Erkrankung (# 301500)
Verringerte alpha-Galactosidase-Aktivität in Leukozyten
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 4 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten diese Untersuchung bei männlichen Patienten bitte nur nach Bestimmung der Enzymaktivität (Stoffwechsellabor der Villa Metabolica) anfordern.
Beschreibung Der Nachweis von IgG-Antikörpern gegen deaminiertes Gliadinpeptid ist in Verbindung mit klinischen Befunden und anderen Labortests bei der Diagnose von Zöliakie bei Patienten mit und ohne IgA-Mangel sowie Dermatitis herpetiformis hilfreich.
Störfaktoren Eigene Untersuchungen ergaben keine Störungen für Lipämie, Bilirubin und Hämolyse.
Stabilität Die Metabolisierungsrate der Glukose im Vollblut beträgt bei Raumtemperatur etwa 5% pro Stunde. Die Stabilität im Na-Fluorid-/Kaliumoxalat-Plasma ist höher und beträgt
Beschreibung Funktionstest zum Ausschluss einer mikrobiellen Fehlbesiedlung des prox. Dünndarmes. Bei bestehender Fehlbesiedlung kann durch Störung der pankreatischen Enterokinasen eine Pankreasinsuffizienz vorgetäuscht werden.
Indikation
V.a. mikrobielle Fehlbesiedlung
Probenmaterial
Ausatmungsluft
Abnahmebedingungen Erscheinen zum Test nach 8-stündiger Nahrungskarenz
Probeneingang Testdurchführung nach Voranmeldung
Methode H2-Messung über Micro-Brennstoffelement Sensor
Referenzbereich Delta H2 <10 ppm
Störfaktoren Patienten sollten während der vergangenen sechs Wochen keine Antibiotika eingenommen haben. Die Patienten müssen den Test nüchtern durchführen.
Beschreibung Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) dient der Verbesserung der Effektivität und Sicherheit einer Pharmakotherapie. Insbesondere bei der Behandlung mit Lithium, trizyklischen Antidepressiva oder Antipsychotika (zum Beispiel Clozapin) wird zu einer TDM-geleiteten Dosiseinstellung dringend geraten. Darüber hinaus gibt es viele spezifische Fragen, die durch eine Messung der Medikamentenspiegel im Blut geklärt werden können.
Indikation
Geringen therapeutischer Breite
Hoher Toxizität bei Serumspiegeln oberhalb der therapeutischen Breite
Hoher Inter- und Intra-Variabilität der Pharmakokinetik
Genetische Besonderheiten im Arzneistoffmetabolismus
Gabe vieler Arzneimittel (Polypharmazie)
Patienten mit Komorbiditäten (Nieren- oder Leberfunktion)
Junge, alte, schwangere Patienten
Kein Therapieansprechen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Überprüfung der Compliance
Unbekannte Dosis eines Arzneimittels (Suizidversuch)
Die Serumproben können ohne Kühlung verschickt werden. Wenn eine Zwischenlagerung über 24 Stunden notwendig ist, sollte das Serum (kein Vollblut) bei -20°C eingefroren werden.
Referenzbereich Therapeutischer Referenzbereich (Konsensus-Leitlinien der AGNP1): 1-10 ng/ml
Störfaktoren bisher keine Interferenzen bekannt
Stabilität
bei Raumtemperatur 7 Tage
bei 4°C 30 Tage
bei - 20°C 6 Monate
Sonstiges Eine sichere und sinnvolle Laboruntersuchung setzt voraus, dass es eine Indikation für TDM gibt und dass die Probe korrekt abgenommen wird. Das heißt; in der Regel im Steady State (nach ca. 4 Halbwertszeiten des jeweiligen Medikamentes erreicht) und unter Talspiegelbedingungen (Blutentnahme zur Zeit minimaler Serumkonzentration, i. d. R. morgens nüchtern).
Auf dem Anforderungsschein sollten u.a. Tagesdosis, Beginn und Dauer der Medikation, Anforderungsgrund, Nebenwirkungen und psychiatrische als auch internistische Begleitmedikation sowie Telefon- und Fax-Nummer angegeben werden. Der Anforderungsschein und Informationen zur Genotypisierung inkl. Einverständniserklärung für genetische Untersuchungen stehen auf der Homepage des Zentrallabors unter Downloads zur Verfügung.
Die Befunde werden an externe Einsender per Fax übermittelt. Wenn potenziell toxische Serumspiegel gemessen werden, erfolgt eine telefonische Meldung an den Einsender über die angegebene Telefonnummer. Aus diesem Grund bitte immer die Telefonnummer angeben!
Die Ergebnisse der Serumspiegelmessungen werden im Kontext mit den Angaben des Anforderungsscheins wie zum Beispiel Alter, Dosis, Komedikation etc. kommentiert. Die Befundung dient der Einschätzung des pharmakokinetischen Status des individuellen Patienten und ist mit einer Therapieempfehlung versehen. Die Einschätzung folgt dabei den Konsensus-Leitlinien der AGNP1. Führend für die Therapieentscheidung ist immer die Klinik des Patienten.
1Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. C. Hiemke et. al., Pharmacopsychiatry 2018
Hämoglobin-Trennung mittels HPLC (Hämoglobinopathie und Thalassämie)
Beschreibung Die Hämoglobin-HPLC dient der Auftrennung und Quantifizierung von Hämoglobinen und ist damit neben dem kleinen Blutbild ein wichtiger Bestandteil der Stufen-Diagnostik von Hämoglobinopathien und Thalassämien, qualitativen bzw. quantitativen Globinkettendefekten monogener Ursache. Neben physiologischen Hämoglobinen (HbA, HbF [= fetales Hämoglobin], HbA2) und deren quantitativen Veränderungen werden aberrante Hämoglobine (HbS (= Sichelzellhämoglobin), HbC, HbD, HbE, HbH (Hb Hammersmith), etc.) detektiert und ggf. quantifiziert. Die Bestätigung der Diagnose erfolgt nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt durch die molekulargenetische Analyse der Gene HBA1, HBA2 und HBB.
Methode Hämoglobin-HPLC mithilfe des Variant II (BioRad); speziell hierfür geeignete/s Säule und Programm
Referenzbereich
HbF: m/w
0–1
Monat
<96
%
1–2
Monate
<80
%
2–3
Monate
<40
%
3–5
Monate
<25
%
5–8
Monate
<20
%
8–12
Monate
<15
%
12–15
Monate
<5
%
15–16
Monate
<3
%
16–17
Monate
<2
%
17–18
Monate
<1
%
ab 18
Monate
<0,8
%
HBA2: m/w
0–30
Tage
<1,4
%
31-60
Tage
<2,7
%
61-90
Tage
<2,9
%
91-120
Tage
<3.0
%
>120
Tage
<3,3
%
Aberrante Hämoglobine (z.B. HbS): negativ
Störfaktoren Artefakte durch Probenalterung
Stabilität
bei 20 – 25 °C 1 Tag
bei 4 – 8 °C 10 Tage
Sonstiges Die Hämoglobin-HPLC ist Teil der Stufen-Diagnostik der Hämoglobinopathien und Thalassämien, die bei uns unter dem Stichwort Hämoglobinopathie-Abklärung als Paket angefordert werden kann. Hierzu wird eine Einverständniserklärung des Patienten benötigt.
Die Hämoglobinopathie-Abklärung umfasst folgende Untersuchungen:
Kleines Blutbild
Retikulozytendiff.
HbH (Hb Hammersmith)-Färbung (nur bei Probeneingang Montag-Freitag 8-14 Uhr möglich)
Morphologie des roten Blutbilds
ZPP (Zink-Protoporphyrin)
Haptoglobin
Hämoglobin-HPLC
Nach Rücksprache mit dem behandelnden Kollegen können folgende molekulargenetischen Analysenfolgen: - molekulargenetische Analyse der Gene HBA1, HBA2 und HBB; - 110 Gene umfassendes, NGS-basiertes Panel zur Diagnostik von hereditären Anämien.
Sollte im Notfall eine eilige Diagnostik der Sichelzellerkrakung oder eine eilige HbS-Quantifizierung vor Transfusionstherapie notwendig sein, kontaktieren Sie bitte den Dienstarzt des Zentrallabors unter Tel. 2121. Der Nachweis und die Quantifizierung eines HbS sind auch mithilfe eines verkürzten Programmes am Variant II möglich, weswegen unter diesen Bedingungen ein vorläufiges Ergebnis für HbS in der Routine (Montag-Freitag 8-16 Uhr) innerhalb weniger Stunden möglich ist. Die Bestätigung folgt dann voraussichtlich am folgenden Mittwoch.
Bitte beachten Sie: Bei Patienten mit Homozygotie für ein aberrantes Hämoglobin (z.B. Sichelzellkrankheit) ist kein HbA1c bestimmbar. Die glykämische Kontrolle sollte bei diesen Patienten mithilfe des Fructosamins (externer Versand) gemonitort werden.
Hämoglobinopathie-Abklärung (Hämoglobinopathie und Thalassämie)
Beschreibung Hämoglobinopathie und Thalassämien sind qualitative bzw. quantitative Globinkettendefekte monogener Ursache. Zumeist sind die alpha- oder die beta-Globin-Kette betroffen. Unter dem Stichwort Hämoglobinopathie-Abklärung kann eine vom Labor ausgewählte Analysen-Kombination angefordert werden, die geeignet ist, Hämoglobinopthien und Thalassämien zu diagnostizieren. Hierbei handelt es sich um ein Stufen-diagnostisches Vorgehen, bei dem nicht grundsätzlich alle Stufen der Diagnostik zum Einsatz kommen, sondern über weiter Analytik anhand bereits erhobener Befunde entschieden wird. Über den letzten und teuersten diagnostischen Schritt wird schließlich in Absprache mit dem behandelnden Arzt entschieden. Um für die molekulargenetische Bestätigung den Patienten nicht erneut einbestellen zu müssen, bitten wir bei Anforderung der Hämoglobinopathie-Abklärung grundsätzlich darum, eine Einverständniserklärung des Patienten mitzuschicken.
Die Hämoglobinopathie-Abklärung umfasst folgende Untersuchungen:
Kleines Blutbild
Retikulozytendiff.
HbH (Hb Hammersmith)-Färbung (nur bei Probeneingang Montag-Freitag 8-14 Uhr möglich)
Morphologie des roten Blutbilds
ZPP (Zink-Protoporphyrin)
Haptoglobin
Hämoglobin-HPLC
Nach Rücksprache mit dem behandelnden Kollegen können folgende molekulargenetischen Analysenfolgen: - molekulargenetische Analyse der Gene HBA1, HBA2 und HBB; - 110 Gene umfassendes, NGS-basiertes Panel zur Diagnostik von hereditären Anämien.
HbH (Hb Hammersmith)-Färbung (nur bei Probeneingang Montag-Freitag 8-14 Uhr möglich)
Morphologie des roten Blutbilds
ZPP (Zink-Protoporphyrin)
Haptoglobin
wöchentlich, i.d.R. am Mittwoch:
Hämoglonin-HPLC
bei Bedarf, Analysendauer etwa 8 Wochen:
molekulargenetische Analyse der Gene HBA1, HBA2 und HBB
Nachforderung Nachforderung der kompletten Hämoglobinopathie-Abklärung: innerhalb des Tages der Einsendung
Einzelanalytik: siehe Beschreibung der Einzelanalysen
Methode siehe Beschreibung der Einzelanalysen
Referenzbereich siehe Beschreibung der Einzelanalysen
Störfaktoren siehe Beschreibung der Einzelanalysen
Stabilität siehe Beschreibung der Einzelanalysen
Sonstiges Sollte im Notfall eine eilige Diagnostik der Sichelzellerkrakung oder eine eilige HbS-Quantifizierung vor Transfusionstherapie notwendig sein, kontaktieren Sie bitte den Dienstarzt des Zentrallabors unter Tel. 2121. Der Nachweis und die Quantifizierung eines HbS sind auch mithilfe eines verkürzten Programmes am Variant II möglich, weswegen unter diesen Bedingungen ein vorläufiges Ergebnis für HbS in der Routine (Montag-Freitag 8-16 Uhr) innerhalb weniger Stunden möglich ist. Die Bestätigung folgt dann voraussichtlich am folgenden Mittwoch.
Bitte beachten Sie: Bei Patienten mit Homozygotie für ein aberrantes Hämoglobin (z.B. Sichelzellkrankheit) ist kein HbA1c bestimmbar. Die glykämische Kontrolle sollte bei diesen Patienten mithilfe des Fructosamins (externer Versand) gemonitort werden.
Bestimmung der Harnsäurekonzentration unter Therapie mit Rasburicase (Fasturtec): Wenn unter Therapie mit Rasburicase (Fasturtec) die Hanräurekonzentration gemessen werden soll, muss die Blutprobe in eine vorgekühlte Lithium-Heparin-Monovette entnommen werden und gekühlt (Eiswasserbad) ins Labor transportiert werden. Das Labor muss mindestens 15 Minuten vor der Blutentnahme telefonisch benachrichtigt werden, da die Zentrifuge vorgekühlt werden muss. Falls dieses Vorgehen nicht beachtet wird, werden möglicherweise falsch niedrige Harnsäurekonzentrationen gemessen (ex vivo Abbau von Harnsäure)
Zur Berechnung der Harnsäure-Clearance sollen Lithium-Heparin-Plasma und Sammelurin am gleichen Tag geschickt werden
Analysenfrequenz Im Lithium-Heparin-Plasma: sofortige Verarbeitung (Notfallparameter) Im Urin: Mo-Do 8-16 Uhr, Fr 8-15 Uhr
Nachforderung Im Plasma: innerhalb von 3 Tagen Im Urin: nicht möglich
Methode Enzymatischer Farbtest: Uricase Methode
Referenzbereich Harnsäure im Lithium-Heparin-Plasma:
weiblich: 2,5 - 6,2 mg/dl
männlich: 3,7 - 7,7 mg/dl
Harnsäure-Ausscheidung im Urin: 0,25 - 0,75 g/d
Für Spontanurin sind keine Referenzwerte verfügbar
Harnsäure-Clearance Die Berechnung der Harnsäure-Clearance erfolgt aus
Sammelmenge (U-Menge)
Sammelzeit (U-Zeit)
Körperoberfläche (K-Ob-F) berechnet aus Körpergröße und Gewicht
Die Formel lautet:
Harnsäure-Clearance = (U-HS x U-Menge x 1,73) / HS x K-Ob-F x U-Zeit x 60
Referenzbereich für Harnsäure-Clearance: 5 - 12 ml/min
Beschreibung Hämoglobinopathie und Thalassämien sind qualitative bzw. quantitative Globinkettendefekte monogener Ursache. Zumeist sind die alpha- oder die beta-Globin-Kette betroffen. Hinweise auf diese Erkrankungen liefert neben dem roten Blutbild auch die Hb-HPLC
Indikation (OMIM)
Verdacht auf Hämoglobinopathie oder Thalassämie (# 604131, # 613985, # 603903, # 141749)
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 8 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Sanger Sequenzierung & MLPA
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten diese Untersuchung bitte nur im Rahmen der Hämoglobinopathie-Abklärung (enthält Blutbild, HbHPLC, Eisen- & Hämolysestatus) anfordern.
Bei Verdacht auf hereditäre Anämie besteht zudem die Möglichkeit nach Rücksprache mit dem Labor ein 110 Gene umfassendes, NGS-basiertes Diagnostik-Panel anzufordern.
Störfaktoren Hämoglobinopathien: bei Patienten mit einer homozygoten Hämoglobinopathie (HbS, HbC, HbE, HbD) ist die HBA1c-Bestimmung nicht möglich. als Alternative kann das Fructosamin bestimmt werden
in der Schwangerschaft ist die Bestimmung des HbA1c-Wertes zur Diabetesdiagnose nicht geeignet.
Beschreibung Nachweis eines Hüllproteins, das ein HBc-Abbauprodukt ist (HBeAg). Das HBV ist weltweit verbreitet und wird durch Blut oder Blutprodukte (parenteral) übertragen, in bestimmten Ländern liegt eine hohe Inzidenz an perinatalen Infektionen vor. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel vier Monate.
Sonstiges HBeAg ist bereits am Beginn der Erkrankung nachweisbar. Ein Persistieren über 11 Wochen hinaus weist auf eine chronische aktive Hepatitis hin.
Dieser Assay wird zur quantitativen Bestimmung der Proben verwendet, die bereits reaktiv sind. Der Assay wird für die Patientenüberwachung genutzt und nicht als Screening.
Die quantitative Bestimmung dient der Unterscheidung der verschiedenen Phasen einer chronischen Hepatitis B-Infektion.
Als Marker für die Identifikation von inaktiven Trägern
Beschreibung Nachweis des HBsAg (Oberflächen-Ag) des Hepatitis B Virus. Das HBV ist weltweit verbreitet und wird durch Blut oder Blutprodukte (parenteral) übertragen, in bestimmten Ländern liegt eine hohe Inzidenz an perinatalen Infektionen vor. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel vier Monate.
Indikation Nachweis einer akuten oder chronischen Hepatitis B
Sonstiges Das HBsAG kann etwa 1-3 Monate nach Infektion im Blut nachgewiesen werden. Der Nachweis des HBsAg über 6 Monaten hinaus weist auf einen chronischen Verlauf der Hepatitis hin.
Beschreibung Die Hepatitis B ist eine Virushepatits, die durch HBV hervorgerufen wird. Die Inzidenz liegt in Deutschland bei über 6800 Neuinfektionen/a (2020). HBV kann über Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen werden. Ein hoher Anteil der Infektionen wird auf sexuellem Wege übertragen. Eine HBV-Infektion kann sowohl akut verlaufen, als auch zu einer chronischen Hepatitis B werden. Zudem besteht das Risiko einer Co- oder Superinfektion mit dem Hepatitis D-Virus, dessen Helfervirus HBV ist.
Indikation
V.a. Hepatitis B
Probenmaterial EDTA-Plasma (bitte 9 ml EDTA-Monovette verwenden)
Beschreibung Die Hepatits C ist eine meist chronisch verlaufende Virushepatits, die durch das Hepatits C-Virus hervorgerufen wird. Die Kenntnis des HCV-Genotypen erlaubt die Auswahl eines entsprechenden Therapieregimes.
Indikation
Bestimmung von HCV-Genotypen und –Subtypen bei HCV-Therapie
Beschreibung Die Hepatitis C ist eine meist chronisch verlaufende Virushepatitis, die durch das Hepatitis C-Virus hervorgerufen wird. Die Erkrankung wird parenteral, z.B. über Blut bzw. Blutprodukte (selten) oder Nadelstichverletzungen/gebrauchte Nadeln übertragen. Die weltweite Prävalenz liegt bei etwa 3%. Bei einem Großteil der Infizierten chronifiziert die Erkrankung, sofern sie nicht behandelt wird. Folgen einer chronischen Hepatitis C können eine Leberzirrhose und ein hepatocelluläres Karzinom sein.
Indikation
V.a. Hepatitis C
Monitoring der VR unter Therapie
Probenmaterial EDTA-Plasma (bitte 9 ml EDTA-Monovette verwenden)
Therapiebeginn ist in allen Leitlinien spätestens bei LDL >130 mg/dl, HDL <40 mg/dl gilt als eigenständiger Risikofaktor. Aus beiden Werten ergibt sich ein Quotient von 3,25.
Da der Therapiebeginn in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Leitlinien und dem Risikofaktorprofil der Patienten auch bei deutlich niedrigeren LDL-Konzentrationen beginnen kann, haben wir den Quotienten auf 3,0 festgelegt.
Störfaktoren Ab Triglyceride >1000 mg/dl entfällt HDL. Dann erscheint als Kommentar: HDL entfällt, falls dringend erforderlich kann eine Bestimmung mittels Ultrazentrifugation nachgefordert werden.
Beschreibung Das HDV- oder Delta-Virus ruft zusammen mit einem Helfervirus (i.d.R. HBV) eine schwere Virushepatits hervor. Die Übertragen des HDV erfolgt wie bei HBV parenteral.
Beirekurrierendem Fieber, insbesondere bei mehrjährigem Verlauf und Symptomen, dieauf eine Serositis schließen lassen (abdominelle und pleuritische Schmerzen,Arthralgien) sowie Exanthemen sollte die Differenzialdiagnose eines hereditärenperiodischen Fiebers in Betracht gezogen werden. Bei den hereditärenFiebersyndromen handelt es sich zumeist um Varianten in am Inflammasombeteiligten Genen. Die Erkrankungen können sowohl autosomal rezessiven als auchdominanten Erbgängen folgen. Neben dem Familiären Mittelmeerfieber (FMF)kommen, je nach Symptomatik und Herkunft des Patienten, weitere Fiebersyndromemit genetischer Ursache in Frage: das Hyperimmunglobulinämie-D und periodischeFiebersyndrom (HIDS), das Tumornekrosefaktorrezeptor assoziierte periodischeSyndrom (TRAPS), sowie weitere mit Fieber einhergehende Syndrome, wie dieGruppe der Cryopyrin-assoziierten Fiebersyndrome (CAPS).
NachGenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt undPatient unterschriebenen Einverständniserklärungdurchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 6 Wochen
Nachforderung unbegrenzt
Methode Pyro-Sequenzierung, Sanger Sequenzierung
Referenzbereich wt
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
· bei -20°C: unbegrenzt
Sonstiges Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislangunbekannter Varianten informieren Sie uns bitte über den Verlauf (Dauer,Temperatur) der Fieberschübe des Patienten, Alter bei Erstmanifestation,weitere Symptome (z.B. Exantheme, Arthritiden, Pleuritis, neurologischeSymptome), sowie über die Herkunft des Patienten.
Die hereditäre Pankreatitis ist eine seltene Erkrankung, während die Pankreatitis anderer metabolischer Ursachen häufig ist. Die Prävalenz der hereditären Pankreatitis liegt bei etwa 1/800.000 Personen in Deutschland. Die Inzidenz der chronischen idiopathischen Pankreatitis liegt wahrscheinlich deutlich höher (Faktor 10). Klinisch steht eine chronisch oder rezidivierend schubweise verlaufende Pankreatitis im Vordergrund, welche mit typischen morphologischen Veränderungen des Organs einhergeht (Verkalkungen, Gangdilatationen, fibrotischer Umbau des Parenchyms, Pseudozysten) und zu dauerhaften exokrinen und endokrinen Funktionseinschränkungen (Steatorrhoe, pankreopriver Diabetes mellitus) führen kann. Der akute Schub kann hierbei sowohl mild (ödematöse Pankreatitis) als auch schwerwiegend (nekrotisierende Pankreatitis) sein. Zumeist folgen auf initiale Schübe einer akuten Pankreatitis langfristige Schädigungen der Bauchspeicheldrüse mit dem klinischen Bild einer chronischen Pankreatitis.
Varianten in den Genen PRSS1, aber auch SPINK1, CTRC und CFTR sind mit der chronischen Pankreatitis assoziiert.
Indikation (OMIM)
V.a. chronische hereditäre Pankratitis (# 167800)
Rezidivierende akute oder chronische Pankreatitis ohne prädisponierende Faktoren
Rezidivierende akute oder chronische Pankreatitis über mehrere Generationen hinweg
Beschreibung Die Hepatits E ist eine meist selbstlimitierende, häufig auch asymptomatisch verlaufende Virushepatits, die durch das Hepatitis E-Virus hervorgerufen wird. Die Erkrankung wird (in Europa/Genotyp 3) häufig über unzureichend durchgegartes (Schweine-)Fleisch übertragen. HEV-RNA kann in der frühen Phase der Infektion nachgewiesen werden und fällt nach wenigen Wochen beim immunkompetenten Patienten signifikant ab. Eine Chronifizierung ist selten, kann aber zum Beispiel unter Immunsuppression auftreten.
Beschreibung Die Hämochromatose ist eine vermehrte Aufnahme bzw. Ablagerung von Eisen bzw. Eisenverbindungen im Organismus. Dies bildet sich auch im Serum-Eisenstatus (Transferrinsättigung >45% bei gleichzeitig erhöhtem Ferritin) ab. Die hereditäre Form der Hämochromatose ist meist durch Polymorphismen im HFE-Gen bedingt (Hämochromatose Typ I). Sie ist eine der häufigsten genetischen Erkrankungen der europäischen Bevölkerung. Die Hämochromatose tritt meist bei Männern zwischen dem 4. Bis 6. Lebensjahrzehnt in Erscheinung, Frauen sind erst deutlich später betroffen. Neben unspezifischen Anfangssymptomen wie Müdigkeit und Gelenkschmerzen können im weiteren Verlauf auch Organe wie die Leber (Spätkomplikation HCC) oder das Pankreas („Bronze-Diabetes“) betroffen sein.
Indikation (OMIM)
V.a. Hereditäre Hämochromatose Typ I (# 235200)
Patienten mit hoher Transferrinsättigung und Ferritinkonzentration im Serum
Nach GenDG darf die Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt werden.
Probeneingang Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz bei Bedarf, Analysendauer etwa 4 Wochen
Nachforderung 2 Monate
Methode PyroSequenzierung
Referenzbereich AS 282: Cys/Cys, AS 63: His/His, (AS 65: Ser/Ser)
Störfaktoren Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
bei - 20 °C unbegrenzt
Sonstiges Varianten im HFE-Gen sind die häufigsten (80-90% der Patienten mit Hereditärer Hämochromatose sind homozygot für Cys282Tyr), aber nicht die einzigen Ursachen einer hereditären Hämochromatose. Neben den HFE-Polymorphismen besteht bei dringedem Verdacht auch die Möglichkeit das Ferroportin I-Gen (Hämochromatose Typ IV) oder sämtliche Hämochromatose-bedingende Gene nach Rücksprache mit dem Labor mittels NGS zu untersuchen.
HIV-Typisierung Der Geenius™ HIV 1/2 Confirmatory Assay hilft auch bei der Differenzierung zwischen HIV-1 (p31, gp160, p24, gp41) und HIV-2 (gp36, gp140).