MonOx-go

In allen Stadien der Atherosklerose spielen inflammatorische Mechanismen und oxidativer Stress eine zentrale Rolle. Wir sind daher besonders an der Frage interessiert, inwieweit oxidativer Stress und Inflammation den Verlauf einer PAVK beeinflussen und welche therapeutischen Möglichkeiten existieren, um dies günstig zu beeinflussen. Als Maß für die Inflammation werden verschiedene Zellen im Vollblut (dentritische Zellen, Monozyten) und Inflammationsmarker im Serum analysiert. Zum Nachweis von oxidativem Stress dienen verschiedene Marker im peripheren Blut sowie die flussabhängige Dilatation der Armgefäße als Maß für eine endotheliale Dysfunktion.
In einer ersten Phase des Projektes wurden Patienten mit Claudicatio intermittens, kritischer Extremitätenischämie und gesunde Kontrollpersonen untersucht. In der 2. Phase wurden Patienten mit Claudicatio intermittens im Verlauf von 6 Monaten untersucht und Änderungen der Parameter zu Änderungen der Gehstrecke in Bezug gesetzt. In der Phase 3 wurden Effekte von strukturiertem Gehtraining auf Inflammation, oxidativen Stress und die Endothelfunktion untersucht. Aktuell wird der Einfluss einer interventionellen Therapie auf verschiedene Parameter von oxidativem Stress und Inflammation untersucht.

Das Projekt wird unter Mitarbeit von Frau Dr. Koppe-Schmeißer koordiniert und mit verschiedenen Kooperationspartnern durchgeführt (Universitätsmedizin Mainz: Prof. Münzel, Prof. Gori, Prof. Daiber, PD Dr. Radsack // Universitätsspital Bern: Dr. Dopheide).

Mechanismen zur Destabilisation arteriosklerotischer Plaques

Inflammatorische Prozesse tragen zur Destabilisation atherosklerotischer Plaques bei. Histologisch findet man beispielsweise in rupturierten Carotis-Plaques mehr immunologisch aktive Zellen und eine stärkere Mikrovaskularisation. Ziel unserer Untersuchung ist es, anhand von immunhistochemischen Färbungen an Thrombektomiepräparaten der Arteria carotis interna Paramter zu identifizieren, die eine Destabilisation der Plaque bewirken können. Hierbei werden insbesondere Marker für Inflammation, Neovaskularisation und oxidativen Stress untersucht. Zu den histologischen Untersuchungen werden serologische Parameter und kardiovaskuläre Ereignisse der Patienten korreliert.
Das Projekt wird von Herrn Dr. Volker Schmitt koordiniert. Kooperationspartner sind: Prof. Daiber, Prof. Münzel und PD Dr. Brockhausen (Universität Regensburg).

Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) und GEPArD Konsortium

Art der Studie: epidemiologische Populations-basierte Kohortenstudie

Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (Gutenberg Health Study=GHS) ist eine Populations-basierte Kohortenstudie, in die 15.000 Teilnehmer eingeschlossen wurden. Es wurde eine telefonische Verlaufsuntersuchung nach 2, 5 Jahren mit strukturiertem Interview (Beginn Oktober 2009) etabliert. Seit April 2012 läuft die 2. Verlaufsuntersuchung nach 5 Jahren. In dieser Studie werden neben multiplen funktionellen medizinisch-technischen Messungen auch Biomarker und genetische Analysen durchgeführt.
Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern aus dem Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz (Prof. Münzel/Prof. Wild) und der Universitätsklinik Hamburg (Prof. Blankenberg/PD Dr. Sinning) werden im GHS-Projekt die Themen periphere arterielle Verschlusskrankheit, Früharteriosklerose der Karotiden und Arteriosklerose der Aorta betreut.
Ausgehend von der GHS-Studie besteht außerdem zum Thema ABI eine überregionale Kooperation mit weiteren Populationsbasierten Studien (SHIP, Heinz Nixdorf Recall, CORA, Carla) im Rahmen des GEPArD (German Epidemiologic Peripheral Arterial Disease) Konsortiums. Erste Ergebnisse aus dem ca. 30.000 Teilnehmer umfassenden GEPArD Konsortium wurden 2015 auf verschiedenen Kongressen präsentiert.

AtheroGene

Insbesondere das Vorliegen einer PAVK ist ein Indikator für eine fortgeschrittene Arteriosklerose im Gefäßbaum. In der AtheroGene Studie wurden Patienten, bei denen eine Koronarangiographie geplant war, zusätzlich auf arteriosklerotische Manifestationen im Gefäßbaum untersucht. Es wurden der Ankle-Brachial Index erfasst und eine Duplexsonographie der Karotiden durchgeführt. Bisher wurden verschiedene Fragen zur Pathogenese und Progression der Atherosklerose bearbeitet. Außerdem werden verschiedene Inflammationsmarker in Bezug auf Ausdehnung und Prognose der poly-vaskulären Atherosklerose im Gefäßbaum beschäftigt. Aktuell untersuchen wir gezielt wie die Langzeitprognose von Patienten mit asymptomatischen Stenosen der Arteria carotis interna.
Kooperationspartner im Rahmen des Projektes ist Prof. Blankenberg (Hamburg).
Die AtheroGene Studie ist Teil der PROG-IMT Study Group (Koordinator PD Dr. M. Lorenz, Frankfurt).

Einfluss von Biomarkern für Inflammation und oxidativen Stress auf
Endotheliale Dysfunktion und Prognose von Patienten mit PAVK

Bei 100 Patienten mit Claudicatio intermittens wurden neben funktionellen Parametern der Beinperfusion (Initial Claudication Distance, und Absolute Claudication Distance im Constant Load Test) verschiedene Biomarker bestimmt und die Endothelfunktion mittels Flussabhängiger Dilatation gemessen. Nach 5 Jahren werden jetzt erneut die Beinperfusion, die Endthelfunktion und kardiovaskuläre Ereignisse erfasst, um die prognostische Relevanz verschiedener Biomarker im Langzeitverlauf bei PAVK zu untersuchen.
Diese Studie wird mit verschiedenen Kooperationspartnern (Prof. Münzel, Prof. Gori, C. Schöter) durchgeführt und von Herrn Dr. Weißer koordiniert.

Effektivität von fibrinolytischen Verfahren bei akuter Extremitätenischämie

In der Literatur gibt es nur wenige Beobachtungen zur Effektivität fibrinolytischer Verfahren bei akuter Extremitätenischämie. Die Anwendung dieser Verfahren ist daher sehr unterschiedlich verbreitet. Ziel von 2 retrospektiven multizentrischen Beobachtungen war es daher, die Effektivität und Komplikationsrate einer fibrinolytischen Therapie im klinischen Alltag zu untersuchen.
Zum einen wurden hierzu die Daten von ca. 300 Patienten mit retrograder intravenöser Fibrinolyse in Bier’scher Sperre bei akuter akraler Ischämie untersucht. Zum anderen wurden die Ergebnisse und Komplikationen von ca. 400 Patienten, die bei akuter Extemitätenischämie mittels intraarterieller TOPAS Lyse behandelt wurden, analysiert.
Beide Projekte erfassen die Daten von Patienten, die in der Angiologe der Universitätsmedizin Mainz, in der Angiologie des Westpfalz-Klinikums (Dr. von Flotow) und in der interventionellen angiologischen Praxis von Herrn Dr. Schmiedel in Kaiserslautern behandelt wurden. Das Projekt koordiniert Herr Dr. Vosseler.

Komorbidität und Prognose nach venöser Thromboembolien

Viele Fragen zur venösen Thromboembolie sind auch heute noch unbeantwortet: z. Bsp. wie ist die prognostische Rolle einer isolierten Unterschenkelvenenthrombose, wie hoch ist die Rekanalisationsrate bei Beckenvenenthrombose und wie häufig kommt es bei diesen Patienten tatsächlich zu einem relevanten postthrombotischen Syndrom. Gerade bei immer häufigerem Einsatz von invasiven Verfahren in der Therapie der tiefen Venenthrombose muss man die Erfolge und Komplikationen einer primär konservativen Therapie möglichst genau erfassen.
Wir haben daher im Rahmen einer retrospektiven Analyse zunächst 2000 Patienten mit venöser Thromboembolie, die konsekutiv in der Angiologie der Universitätsmedizin behandelt und verlaufsbeobachtet wurden, erfasst und bestellen aktuell bestimmte Patientengruppen zur prospektiven Erfassung und zur venösen Duplexsonographie erneut ein.
Darüber hinaus wird in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI, Prof. Binder) erfasst wie sich Verlaufskontrollen auf die Prognose auswirken. Das Projekt koordiniert Herr Dr. Vosseler.

Projekte in Kooperation mit dem Center of Thrombose and Haemostasis (CTH)
VTeval

VTeval ist ein prospektives Register zur Erfassung von Patienten mit Verdacht auf eine venöse Thromboembolie im klinischen Alltag. Bisher wurden mehr als 400 Patienten in die Registerstudie eingeschlossen.
Das Projekt wird in Kooperationen mit dem Center of Thrombosis and Haemostasis (CTH) in Kooperation mit Prof. Wild.

THROMBeval

THROMBeval ist eine prospektive Erfassung der Therapie mit Vitamin K Antagonisten in Hinblick auf Therapietreue (Time in Therapeutic Range) und Komplikationen (Blutungen, kardiovaskuläre Ereignisse). Unser Teilprojekt befasst sich mit der Vitamin K Antagonisten-Therapie bei Patienten mit PAVK, insbesondere nach Anlage eines peripheren Bypasses.
Das Projekt wird in Kooperationen mit dem Center of Thrombosis and Haemostasis (CTH) in Kooperation mit Prof. Wild durchgeführt.


Wichtige Telefonnummern

Hotlines für einweisende Ärzte:
Kardiologie-Hotline:
06131 17-4444

Rhythmushotline
:
06131 17-4442

Angiologie-Hotline: 
06131 17-8293

Chest Pain Unit:
Arzt-Telefon: 06131 17-7777

Vorhofflimmer-Unit:
Arzt-Telefon: 06131 17-7788