Erkrankungen der Venen

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Die wichtigste Methode zur Beurteilung der Venen
und zum Nachweis einer Thrombose ist die Duplex-
Sonographie

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Angiologie liegt in der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Venensystems. Die Venen haben die Aufgabe, das sauerstoff- und nährstoffarme Blut zum Herzen zurück zu transportieren. Es gibt das oberflächliche Venensystem, welches direkt unter der Haut liegt und das Blut weiter in das tiefe Venensystem leitet. In bestimmten Situationen kann es zur Ausbildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einer Vene kommen. Bildet sich ein Thrombus in einer tiefen Vene spricht man von einer tiefen Venenthrombose, bildet sich ein Blutgerinnsel in einer oberflächlichen Vene spricht man von einer Thrombophlebitis, im Volksmund spricht man auch von einer "Venenentzündung". Ein Thrombus im tiefen Venensystem ist viel gefährlicher als im oberflächlichen Venensystem, es kann dann sogar zur einer Bewegung mit dem Blutstrom in die Lungengefäße kommen und eine lebensbedrohliche Lungenembolie entstehen. Es ist daher wichtig, dass eine tiefe Venenthrombose schnell erkannt und sofort mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt wird.

Sowohl Gerinnsel des tiefen als auch des oberflächlichen Venensystems kann man in der Angiologie mit Hilfe der „Duplexsonographie“ einfach feststellen. Eine tiefe Venenthrombose kann beispielsweise nach einer Operation auftreten, aber auch Patienten, die aufgrund einer Erkrankung für eine Zeit im Bett gelegen haben, haben ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose. Es ist daher wichtig, die Ursache für eine tiefe Venenthrombose heraus zu finden, um die Entstehung einer erneuten Thrombose zu verhindern und um zu entscheiden, wie lange blutverdünnende Medikamente eingenommen werden müssen.Der Blutfluss ist in den Venen langsamer als in den Arterien, unter anderem weil das Blut in den meisten Venen von unten nach oben fließt. In gesunden Venen verhindern Venenklappen den Rückfluss des Blutes. Nach einer Thrombose sind diese zarten Venenklappen oft beschädigt, so dass Blut beispielsweise vom Oberschenkel in den Unterschenkel zurück fließen kann. Darüber hinaus kann es zur Ausbildung von Krampfadern („Varizen“) kommen, die zu einer Undichtigkeit der Venenklappen der oberflächlichen Venen führen. Daher ist sowohl bei Erkrankung des tiefen als auch oberflächlichen Venensystems in der Regel das Tragen von Kompressionsstrümpfen notwendig. Es gibt verschieden feste und unterschiedlich lange Kompressionsstrümpfe. Mittels Duplexsonographie kann festgestellt werden, welche Venenklappen nicht mehr vollständig schließen und welcher Kompressionsstrumpf zu empfehlen ist. Darüber hinaus kann mit Hilfe der Venenverschlussplethysmographie der Kompensationsgrad einer venösen Abflussbehinderung eingeschätzt werden.

Patienten mit Erkrankungen des Venensystems werden in enger Kooperation mit der phlebologischen Abteilung der Dermatologie, der Gefäßchirurgie und dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) betreut. 


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