Interventionelle Therapie

Eine wichtige Therapiemöglichkeit einer PAVK ist die Erweiterung von Engstellen (Stenosen) und die Wiedereröffnung von verschlossenen Gefäße mit Hilfe von Katheterverfahren, die perkutane transluminale Angioplastie (=PTA). Bei dieser Behandlung wird mit Hilfe von speziellen Drähten und Ballonkathetern ein Gefäßsegment aufgedehnt bzw. wieder eröffnet. Ist der Befund stabil, wird zunächst eine ausführliche Gefäßdiagnostik durchgeführt, um festzustellen, ob die PAVK für die Beschwerden verantwortlich ist. Hierzu erfolgt eine Laufbandergometie zur Ermittlung der Gehstrecke und die Duplexsonographie um die Engstelle zu vermessen.

Nach einer peripheren Gefäßintervention ist es wichtig, blutverdünnende Medikamente einzunehmen und die Risikofaktoren der Arteriosklerose wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen zu behandeln. Darüber hinaus helfen regelmäßige angiologische Kontrolluntersuchungen und wenn immer möglich eine konsequente Bewegungstherapie (Gehtraining) den Erfolg der Behandlung langfristig zu erhalten.

Patientenbeispiel 1

Ein 65-jähriger Patient musste bereits nach 50 m Gehen in der Ebene stehen bleiben, weil die Wade schmerzt. Bei genauer Untersuchung fand sich eine relevante Einengung der Kniekehlenarterie. Mit Hilfe eines Ballonkatheters konnte die Engstelle erfolgreich behandelt werden und der Patient kann im Alltag wieder beschwerdefrei laufen.

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Angiographie der Kniekehlen-Arterie mit hochgradier Stenose (A), Erweiterung mit einem Ballonkatheter (B) und gutes Ergebnis nach erfolgreicher Behandlung

Patientenbeispiel 2

Diese interventionellen Behandlungsverfahren können auch bei Patienten mit schwerer Durchblutungsstörung eingesetzt werden, insbesondere wenn das Risiko für einen operativen Eingriff aufgrund von Begleiterkrankungen erhöht ist. Die Abbildung zeigt die erfolgreiche Therapie eines 78-jährigen Patienten mit einer nicht heilenden Wunde am rechten Fuß. Aufgrund eines hohen Operationsrisikos entschied man sich für eine interventionelle Behandlung. Zunächst wurde die verschlossene Oberschenkelarterie erweitert. Im Anschluss wurde die Durchblutung des Unterschenkels durch Wiedereröffnung der Arteria fibularis verbessert. Inzwischen ist die Wunde vollständig abgeheilt und der Patient ist beschwerdefrei.

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Verschlossene Oberschenkelarterie (A) vor und nach einer erfolgreichen Wiedereröffnung (B). In das Gefäß wurde eine Gefäßstütze (Stent) implantiert. Unterschenkelarterien des gleichen Patienten vor (C) und nach erfolgreicher Katheterbehandlung einer Unterschenkelarterie (D).

Patientenbeispiel 3

Es gibt auch spezielle Behandlungsmöglichkeiten bei akuten Gefäßverschlüssen, hierzu kann man beispielsweise spezielle Katheterverfahren verwenden. Abbildung 6 stellt die Behandlung einer Patientin dar, die seit wenigen Tagen Ruheschmerzen im rechten Fuß beklagt. Ursache hierfür war ein akuter Verschluss der Oberschenkelarterien durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Das Gerinnsel wurde erfolgreich minimal invasiv beseitigt. Bei diesem Verfahren wurde der Thrombus mit einem rotierenden Katheterkopf gelöst und gleichzeitig abgesaugt. In der Kontrolluntersuchung ist das Gefäß wieder vollständig eröffnet. Die Patientin war nach dem Eingriff beschwerdefrei.

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Durch eine Gerinnsel akut verschlossene Oberschenkelarterie (A). Das Gerinnsel wird mit einem speziellen Katheter mit einem rotierenden Kopf gelöst und abgesaugt (B). Im Anschluss ist die Oberschenkelarterie wieder offen und kräftig durchblutet (C).

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