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HI-TRON unterstützt Forschung von Univ.-Prof. Dr. Thomas Wölfel für weitere zwei Jahre mit rund 250.000 Euro

Das Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz hat die Förderung der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Thomas Wölfel an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik im Rahmen des „Seed funding“-Programms um weitere zwei Jahre verlängert. Unterstützt wird ein Projekt, das die therapeutische Nutzung von spezifischen T-Zell-Rezeptoren zur Bekämpfung von Krebszellen im Mausmodell untersucht, die die potentielle Eigenschaft haben könnten, herkömmliche Resistenzmechanismen einer T-Zell-Immuntherapie zu umgehen. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, eine neuartige T-Zell-basierte Immuntherapie zu entwickeln, bei der sogenannte „kalte“ Tumoren wieder empfänglich für eine Immuntherapie werden.

Im Rahmen eines vorangehenden HI-TRON-Projekts der Arbeitsgruppe Wölfel („Seed funding“-Programm 2021) wurden T-Zell-Rezeptoren (TCR) identifiziert, die HLA-unabhängig Antigene erkennen, die sowohl auf Krebszellen als auch auf dem umgebenden Binde- und Stützgewebe (sog. Stromazellen) exprimiert werden. Stromazellen prägen das sogenannte Mikromilieu innerhalb eines Tumors, welches das Tumorwachstum fördern und Barrieren für verschiedenartige therapeutische Interventionen bilden kann. Der therapeutische Einsatz solcher TCR würde sich daher sowohl gegen Krebszellen als auch gegen Stromazellen richten.

Ziel des neu bewilligten Projektes mit dem Titel „Natürliche HLA-unabhängige T-Zell-Rezeptoren gegen gemeinsame Antigene von Tumor- und Stromazellen“ von Univ.-Prof. Dr. T. Wölfel ist es, das therapeutische Fenster dieser dual wirksamen TCR in präklinischen Mausmodellen zu untersuchen sowie der damit verbundenen Sicherheitsaspekte. Das Projekt adressiert hierbei zwei wesentliche Limitationen der Krebsimmuntherapie. Eine erniedrigte oder fehlende HLA-Expression stellt einen häufigen Mechanismus der Immunevasion bei malignen Erkrankungen und eine ernsthafte Einschränkung für zelluläre Immuntherapieverfahren dar, die sich auf HLA-abhängige Effektoren stützen. Der therapeutische Einsatz von HLA-unabhängigen TCR würde diesen Resistenzmechanismus umgehen. Zudem eröffnet das gleichzeitige Attackieren von nicht-malignen Stroma-Zellen die Möglichkeit, deren immunsuppressive Eigenschaften abzuschwächen, sodass sogenannte "kalte" in "heiße" Tumoren verwandelt werden, die von immunologischen Effektoren in hohem Maße infiltriert werden können. 

Das „Seed funding“-Programm des Helmholtz-Instituts für Translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz zielt darauf ab, den schnellen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Anwendung zu erleichtern und Synergien zwischen Wissenschaftlern zu fördern. Hierbei sollen insbesondere institutsübergreifende Projekte unter Zusammenführung von Grundlagenwissenschaftlern und klinisch tätigen Wissenschaftlern mit einer Anschubfinanzierung unterstützt werden Förderfähige Projekte sollen hochinnovativ sein und sich thematisch an den Schwerpunkten von HI-TRON und seinen Plattformen orientieren.