Meilensteine 2015

Telefonaktion in Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Zeitung Mainz

Die Aktion erfolgte anlässlich der Einweihung des neuen Gebäudeabschnitts mit einem Beschleuniger der neusten Generation "Truebeam" von Varian Medical Systems.

Aufgrund dieses Ereignisses standen Fr. Dr. Silla Hey-Koch, Hr. Dr. Peter Rösler und Hr. Dr. Markus Stockinger der Abteilung für Strahlentherapie zur Verfügung, Fragen rund um das Thema Krebs, Strahlentherapie, neue Therapietechniken und schonende Behandlungsmöglichkeiten zu beantworten.

 

 

High-Tech-Linearbeschleuniger für moderne Spitzenmedizin

Universitätsmedizin Mainz präsentiert neuen Hochleistungsbeschleuniger zur punktgenauen Tumorbestrahlung.

Die Universitätsmedizin Mainz steht für moderne Hochleistungsmedizin. Neustes Beispiel: Der heute in Anwesenheit von Wissenschaftsministerin Vera Reiß offiziell vorgestellte hochmoderne Linearbeschleuniger in der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz. Das neue Gerät ermöglicht dank genauerer Strahlenfokussierung auf den Tumor eine effektivere Therapie bei geringerer Belastung des Patienten. Besonders gut geeignet ist der Hochleistungslinearbeschleuniger für die Behandlung von bislang als inoperabel geltenden Tumoren in den Bereichen Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse. Für die Installation des neuen Beschleunigers war ein Neubau mit Bestrahlungsraum und Funktionsräumen erforderlich. Die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. med. Babette Simon, und der Direktor der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Heinz Schmidberger, präsentierten heute das neue High-Tech-Gerät sowie die neuen Räumlichkeiten.

„Mit dem neuen Linearbeschleuniger ist die Mainzer Universitätsmedizin auf dem neuesten Stand der Strahlentherapie. Er eröffnet Patientinnen und Patienten optimierte Behandlungsmöglichkeiten und wir versprechen uns von ihm neue Erkenntnisse für die Therapien der Zukunft. Der neue Linearbeschleuniger ist das Ergebnis intensiver Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung, der sich Universitätsmedizin Mainz in besonderer Weise widmet. Er stärkt die Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im internationalen Wissenschaftsaustausch. Das Land hat den Bau der nötigen Funktionsräume daher mit fast 7 Millionen Euro gerne gefördert. Es ist eine Investition in die Wissenschaft und eine Investition für Menschen in unserem Land und darüber hinaus“, betonte Wissenschaftsministerin Vera Reiß.

„Für das Überleben von Krebspatienten ist die Strahlentherapie meist ein zentrales Behandlungselement. Mittels des neuen Hochleistungslinearbeschleunigers können wir nun präziser, schneller, effizienter und damit für den Patienten schonender behandeln. Die bestmögliche Behandlung von Tumorerkrankten ist uns ein zentrales Anliegen. Daher stimmen unsere Experten im Rahmen unseres Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT), zu dem auch die Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie gehört, alle Krebsbehandlungen interdisziplinär ab. Ich freue mich, dass wir die Strahlentherapie nun auch mit diesem innovativen Linearbeschleuniger anbieten können und danke der Wissenschaftsministerin für diese wichtige Investition“, sagte die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand, Prof. Dr. Babette Simon.

„Der neue High-Tech-Linearbeschleuniger zeichnet sich insbesondere durch seine Fähigkeit aus, Präzisionsbestrahlungen mit hoher Geschwindigkeit durchzuführen. Durch die Option der hochdosierten Präzisionsbestrahlung des Tumors können wir die medikamentöse Tumortherapie gezielt verbessern und sie auf die individuellen Bedürfnisse der Krebspatienten abstimmen. Für unsere Patienten bedeutet dies einen Fortschritt in der individualisierten Medizin“, erläutert der Direktor der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Heinz Schmidberger. „Zudem ist der neue Linearbeschleuniger für neue Forschungsfelder in der Onkologie wie der Oligometastasierung und besonders der Immunonkologie von Nutzen. Das hochmoderne Gerät ermöglicht uns die Teilnahme an wichtigen internationalen Studien zur Krebsbehandlung und die Erforschung und Anwendung neuer Behandlungsformen. So lässt sich beispielsweise bei bestimmten Risikopatienten, die bislang als nicht kurabel eingeschätzt wurden, auch im metastasierten Krankheitsstadium noch eine Heilung erzielen, wenn alle sichtbaren Metastasen präzise bestrahlt werden“, so Professor Schmidberger weiter.

Der neue Linearbeschleuniger „True Beam“ von Varian Medical Systems gilt als einer der weltweit präzisesten seiner Art. Er basiert auf modernster Computertechnologie und verfügt über eine integrierte Bildgebung. So können die Strahlentherapeuten die Tumorregion mit einer Genauigkeit von einem Millimeter lokalisieren und während der Bestrahlung beobachten. Das eingesetzte Verfahren des sogenannten Atemgating – die Bestrahlung in einer bestimmten Atemphase – schont dabei insbesondere die Lunge. Darüber hinaus lassen sich mit dem neuen High-Tech-Gerät künftig inoperable Tumoren in der Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse besser behandeln. Dafür kommt eine neue Methode, die sogenannte stereotaktische Radiotherapie, zur Anwendung. Für die Patienten liegen die Vorteile ihres Einsatzes in der gestiegenen Effektivität der Strahlentherapie bei geringerer Belastung und reduzierten Behandlungszeiten.

Nach einer Bauzeit von elf Monaten waren das Gebäude und seine Außenanlagen im April 2015 fertiggestellt. Auf einer Grundfläche von rund 400 m² und einer Kubatur von 2000 m³entstanden 280 m² Nutzfläche für die Strahlentherapie. Kernstück des Neubaus ist der Bestrahlungsraum, in welchem der neue Linearbeschleuniger untergebracht ist. Aus Gründen des Strahlenschutzes wurden die Wände und Decken aus Strahlenschutzbeton mit einer Dicke von bis zu drei Metern erstellt. Die Zugangstür, in Form eines Strahlenschutztors, ist mit Spezialschwerbeton gefüllt und hat eine Dicke von einem Meter und ein Gewicht von 28 Tonnen. Die Gesamtkosten für das Gebäude mit integriertem Bunker für den Hochleistungslinearbeschleuniger belaufen sich auf insgesamt knapp unter sieben Millionen Euro.

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v.li.: Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Heinz Schmidberger, Wissenschaftsministerin Vera Reiß, Kaufmännischer Vorstand Götz Scholz, Wissenschaftlicher Vorstand Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Pflegevorstand Marion Hahn, Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand Prof. Dr. Babette Simon, Aufsichtsratsmitglied Dr. Gerhard Braun und der Leiter der Stabsstelle Bauplanung Dr.-Ing. Dimitri Haidas freuen sich über den neuen Linearbeschleuniger der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz; Bildquelle: Markus Schmidt, Universitätsmedizin Mainz

 

 

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Foto: Peter Pulkowski