Universitätsmedizin Mainz gleich zweimal positiv mitbegutachtet

Forschergruppen sollen sich bei Gesundheitszentren für Herzkreislauferkrankungen und Krebsforschung einbringen

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat sich gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt sowie weiteren Forschungsinstituten im Rhein-Main-Gebiet erfolgreich um die Förderung von zwei nationalen Zentren der Gesundheitsforschung beworben. Dies teilte heute das BMBF in Berlin mit. Bei den beiden Antragsskizzen, an denen die
II. Medizinische Klinik und Poliklinik gemeinsam mit dem
Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) bzw. III. Medizinische Klinik und Poliklinik sowie das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz beteiligt sind, handelt es sich um das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislaufforschung und das Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung. Die Forschergruppen mit den drei Einrichtungsleitern aus Mainz, Prof. Dr. Thomas Münzel , Prof. Dr. Matthias Theobald und Prof. Dr. Maria Blettner, sind nun aufgefordert, ihren Antrag mit jeweils sechs anderen Zentren zu einem Konsortialantrag zusammenzuführen. Eine endgültige Entscheidung wird für Februar 2011 erwartet.

Ziel des vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF) betriebenen Förderprogramms ist es, nationale Gesundheitszentren mit mehreren Standorten zu bilden, die auf hohem wissenschaftlichem und technischem Niveau Forschung, Diagnostik und Therapie zu „Volkskrankheiten“ wie Herzinfarkt, Infektionen oder Krebs betreiben. Im so genannten „translationalen Ansatz“ sollen dabei Grundlagenforschung und klinische Medizin zum Wohle der Patienten zusammengeführt werden. Nationale Gesundheitszentren zu neurodegenerativen Erkrankungen und Diabetes haben bereits ihre Arbeit aufgenommen.

Deutsches Zentrum für Herz-Kreislaufforschung
Weltweit sind immer mehr Menschen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Die Gesundheitssysteme sind mit steigenden Kosten konfrontiert, die beispielsweise durch Herzversagen nach Infarkt oder periphere arterielle Erkrankungen entstehen. Die Goethe-Universität, die Universitätsmedizin Mainz, das Max Planck Institut für Herz- und Lungenforschung und die Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim wollen in dem nun genehmigten Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung untersuchen, wie diese Krankheiten entstehen. Sie haben sich die Aufgabe gestellt, die Übermittlung von Signalen im Gefäßsystem zu entziffern, den Beitrag epigenetischer Faktoren aufzuklären und Einblicke in das Reparatursystem des Körpers zu nehmen. Ziel ist es, molekulare Angriffspunkte für Diagnose und Therapie zu identifizieren. 

Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Sprecher des CTH der Universitätsmedizin Mainz: „Wir freuen uns sehr über diese positive Begutachtung, denn die angestrebte Vorgehensweise wird den Weg zu einer personalisierten Therapie für Gefäßerkrankungen ebnen und somit einem großen Teil der Bevölkerung zugute kommen. Mainz wird schwerpunktmäßig an der Umsetzung von vorklinischen Befunden in der Klinik und bei klinischen Studien selbst beteiligt sein und hier insbesondere mit dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Studien (IZKS) und dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) kooperieren, beides Leuchtturmprojekte in Mainz, die aktuell schon mit Millionenbeträgen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden.

Deutsches Konsortium für translationale Krebsforschung
Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 420.000 Menschen neu an Krebs, ein Viertel von ihnen stirbt hieran. Damit ist Krebs, hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hierzulande die zweithäufigste Todesursache. In den vergangenen Jahren wurden in der Onkologie zwar immense Fortschritte in der Grundlagenforschung erreicht allerdings kann noch lange nicht jedem Patienten geholfen werden. Das nun begutachtete Konsortium für translationale Krebsforschung vereint die Expertise der Goethe-Universität mit der der Universitätsmedizin Mainz und derjenigen des Georg-Speyer-Hauses, sowie des Nordwest-Krankenhauses Frankfurt.

Prof. Dr. Matthias Theobald,  Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Prof. Dr. Maria Blettner, Leiterin des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) zeigen sich ebenfalls hocherfreut: „Die Entscheidung des BMBF zeigt uns, dass wir auch in diesem Schwerpunkt auf dem richtigen Weg sind. Unsere Aufgabe hier in Mainz wird es sein, unsere Erfahrungen aus der Immuntherapie sowie aus der Führung des Deutschen Krebsregisters, des Deutschen Kinderkrebsregisters und des epidemiologischen Krebsregisters Rheinland-Pfalz in ein regionales Netzwerk einzubringen. Dies soll gemeinsam mit einer entstehenden Biomaterialbank, einem klinischen Studiennetzwerk und einem Krebsforschungsinstitut – unter maßgeblicher Beteiligung der Grundlagenwissenschaftler – die richtige Antwort auf die zunehmend notwendige Individualisierung der onkologischen Therapie sein“, erklären beide unisono.

Der Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Prof. Dr. Guido Adler: „Mit dieser positiven Begutachtung haben wir, gemeinsam mit unseren Kollegen aus Frankfurt, einen weiteren wichtigen Schritt gemacht, um durch die Mainzer Spitzenforschung unseren Patienten auch völlig neue Behandlungsoptionen zu ermöglichen. Jetzt gilt es noch einmal alle Kräfte zu aktivieren, um einen endgültigen Zuschlag durch das BMBF zu erhalten und die Zentren auf- und ausbauen zu dürfen.“

 

Pressekontakt
Caroline Bahnemann
Stabstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
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Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de