Informationen für Patientinnen

Häufige Fragen und Antworten:

Ich habe einen neuen Knoten in der Brust/Achselhöhle entdeckt. Was muss ich jetzt tun?

Antwort:
Es gibt viele mögliche Ursachen für einen neu aufgetretenen Knoten in der Brust/Achselhöhle.
Es kann sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handeln. Besonders häufig sind neue Zysten (gutartige, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume), Fibroadenome (gutartige Tumoren, insbesondere bei jüngeren Frauen) und leider auch bösartige Neubildungen.

Wichtig ist jetzt, dass Sie sich umgehend einen Termin bei Ihrer/m Frauenärztin/Frauenarzt geben lassen (wenn Sie zur Zeit keinen Frauenarzt haben, sollten Sie zumindest zu Ihrem Hausarzt gehen).
Dort wird man Sie zunächst untersuchen. Es wird genau geprüft, wie sich der neue Knoten anfühlt (derb, weich) und wie groß er in etwa ist. Zusätzlich wird nach weiteren Knoten oder Lymphknoten getastet.
Gegebenenfalls wird Ihr Frauenarzt noch einen Ultraschall durchführen. Hiermit kann schon einmal grob unterschieden werden, ob es sich beispielsweise um eine Zyste oder einen Gewebeknoten handelt. In den meisten Fällen wird Sie ihr Frauenarzt anschließend zu einem Radiologen überweisen. Hier werden jetzt Mammographien (Röntgenaufnahmen der Brust) angefertigt. Diese ergeben zusammen mit den Ultraschall-Ergebnissen schon relativ genaue Hinweise auf die Ursache eines neu aufgetretenen Knotens der Brust.

Sollte jetzt immer noch ein unklarer oder sogar auffälliger Befund bestehen, muss als nächster Schritt eine Probe aus dem Knoten entnommen werden. Sofern Sie hierzu von Ihrem Arzt in das Brustzentrum Mainz eingewiesen werden, finden Sie hier, wie es weitergeht.

Mein Frauenarzt schickt mich ins Brustzentrum, weil an meiner Brust etwas Unklares/Auffälliges festgestellt wurde. Was kommt im Brustzentrum auf mich zu?

Antwort:
Sie kommen zu uns, weil genau nachgeschaut werden soll, um was es sich bei der Auffälligkeit Ihrer Brust handelt. Hierzu hat Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt einen Termin im Brustzentrum vereinbart. Bitte kommen Sie in die Frauenklinik, Gebäude 102 der Universitätskliniken Mainz (Anfahrtsplan). Im EG zur Patientenkoordination. Dort wird Ihr ersten Besuch im Brustzentrum koordinieren. Normalerweise wird dieser Termin am frühen Vormittag sein. Hierzu ist es besonders wichtig, dass Sie alle im Vorfeld angefertigten Untersuchungen mitbringen. Das umfasst:

1.) Sofern vorhanden: die aktuellen und vorhergehenden Mammographien (Röntgenaufnahmen der Brust), sowohl von der betroffenen, als auch von der gesunden Seite. Bitte entleihen Sie diese ggf. von Ihrem Radiologen. Wenn möglich, sollte ein schriftlicher Befund diesen Untersuchungen beiliegen, so ersparen Sie uns Zeit und erhöhen die Sicherheit Ihrer Diagnose.

2.) Sofern ein Ultraschall gemacht wurde: Bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen ein Bild und einen kurzen handschriftlichen Befund mitzugeben.

3.) Den stätionären Einweisungsschein ihres Frauenarztes/Hausarztes: Wir benötigen diesen Schein schon zum ersten Termin, auch wenn Sie nicht über Nacht bei uns bleiben werden. Ohne die Überweisung Ihres Arztes können wir Sie nicht betreuen. Sollten Sie privat krankenversichert sein, entfällt dieser bürokratische Schritt.

4.) Sofern Sie an weiteren Krankheiten leiden, bringen Sie uns bitte einen aktuellen Bericht Ihres behandelnden Arztes mit. Sollte beispielsweise eine Operation notwendig werden, helfen uns diese Informationen bei der Planung des Eingriffes und müssen nicht erst zeitraubend beschafft werden.

5.) Bitte bringen Sie Zeit für uns mit! Wir sind bemüht alle notwendigen Untersuchungen an einem Tag durchzuführen. Jedoch müssen alle Termine mit der Patientenkoordination einzeln vereinbart und koordiniert werden und dabei können, je nach momentaner Auslastung der Polikliniken, Engpässe entstehen. Weiterhin ist es notwendig, dass Sie von der zuständigen Oberärztin/dem zuständigen Oberarzt untersucht werden, welche jedoch häufig erst die Operationen des Tages zu Ende führen müssen. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich etwas zum Lesen mitbringen, um die entstehenden Wartezeiten zu überbrücken.

Im Laufe des Vormittages werden Sie von einer Assistenzärztin/einem Assistenzarzt untersucht, welche(r) Ihnen viele Fragen stellen wird (Ihre Anamnese). Meistens erfolgt auch eine Blutentnahme (Sie müssen jedoch nicht nüchtern sein). Ggfs. sind Zusatzuntersuchungen, wie z.B. ein EKG notwendig.

Sodann werden Sie in das benachbarte Gebäude 210 geschickt. Dort befindet sich die Radiologische Klinik der Universität Mainz. Hier werden die von Ihnen mitgebrachten Röntgenbilder erneut beurteilt und falls notwendig zusätzliche Bilder erstellt. Zumeist erfolgt auch eine Ultraschalluntersuchung. Sollte sich im Verlauf dieser Untersuchungen der auffällige Befund bestätigen, kann meistens noch am selben Tag eine Gewebeprobe (durch eine Punktion) entnommen werden (minimal-invasive Biopsie). Für diese Untersuchung gibt es mehrere Möglichkeiten in Abhängigkeit von dem erhobenen Befund. Nähere Informationen über die unterschiedlichen Diagnoseverfahren, die im Rahmen des Brustzentrums in der Klink für Radiologie zur Verfügung stehen, finden Sie hier. Nur wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, oder der Befund im Ultraschall nicht zu sehen ist, kann die Probenentnahme nicht am gleichen Tag erfolgen.

Im weiteren Verlauf Ihres Aufenthaltes im Brustzentrum werden Sie der Oberärztin Frau PD Dr. A. Lebrecht vorgestellt. Dann ist Ihr erster Besuch im Brustzentrum beendet. Wir vereinbart mit Ihnen noch einen Termin zur Befundbesprechung, der etwa zwei Tage nach dem ersten Besuch stattfinden kann.

Aufgrund der eigens in der Frauenklinik eingerichteten pathologischen Abteilung erfolgt die Verarbeitung der zuvor gewonnenen Proben sehr schnell. Im allgemeinen liegt bereits am nächsten Nachmittag das Ergebnis der Probenentnahme vor. Dann werden alle gesammelten Ergebnisse in einer gemeinsamen Konferenz zwischen Gynäkologen und Radiologen besprochen.

Im Falle eines gutartigen Befundes sind oft keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Selten sind noch zusätzliche diagnostische Untersuchungen (z.B. MRT der Brust oder der Wirbelsäule, CT der Lunge, Knochenszintigraphie) notwendig, bevor eine entgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen gefällt werden kann. Im Falle eines bösartigen Befundes kann sich der Operateur mit Hilfe des Radiologen ein genaues Bild von dem bestmöglichen operativen Zugangsweg, als auch der genauen Ausdehnung des Tumors machen.

In jedem Fall weden die Ergebnisse aller Untersuchungen in einem zweiten Gespräch in der Frauenklinik mit Ihnen besprochen.     

Sollten wir Ihnen zu einer Operation geraten haben, finden Sie hier, wie es weitergeht.

Bei der Vorsorgeuntersuchung meiner Brust ist etwas aufgefallen. Welche Möglichkeiten der weiteren Abklärung hat das Brustzentrum?

Antwort:
Vor Beginn jeder Behandlung sollte immer erst eine exakte Festlegung der Diagnose erfolgen. Dazu werden Sie im Rahmen des Brustzentrums (oder auch von Ihrem Frauenarzt direkt) in die Klinik für Radiologie geschickt.

In der Mammographie werden Sie von einer MTRA (Medizinisch Technisch Radiologischen Assistentin) betreut, die Ihnen einen Fragebogen aushändigt. Bitte füllen Sie diesen aus, da dieser die wichtigsten wiederkehrenden Fragen beinhaltet. Sofern Sie bereits Mammographie- oder Ultraschallbilder/-befunde mitgebracht haben, händigen Sie diese bitte ebenfalls der MTRA aus. Der/die Radiologe/Radiologin wird sich diese anschauen und zusammen mit der MTRA entscheiden, ob die Aufnahmen unseren Qualitätsansprüchen genügen, oder gegebenenfalls Zusatzaufnahmen notwendig sind.

Nachdem die mitgebrachten oder neu angefertigen Aufnahmen ausgewertet wurden, werden Sie von dem zuständigen Radiologen untersucht. Zunächst wird Ihre Brust erneut abgetastet und anschließend in aller Regel eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

Sollte sich bei diesen Basisuntersuchungen ein auffälliger Befund/Knoten bestätigen, so kann dieser zumeist noch am gleichen Tag punktiert werden. Hierbei werden nach örtlicher Betäubung unter Ultraschallkontrolle mit einer Nadel mehrere kleine Gewebeteile aus dem Befund/Knoten entnommen. Diese können dann im pathologischen Labor analysiert werden, sodass nach zwei Tagen feststeht, ob es sich um einen bösartigen Befund handelt oder nicht. Die Punktion dauert etwa 30 bis 45 Minuten.
Wenn Sie blutverdünnende Medikamente (Aspirin oder Marcumar) einnehmen, ist eine Punktion am selben Tag meist nicht möglich, weil die entsprechenden Medikamente erst um-/abgesetzt werden müssen.

In vielen Fällen lässt sich die exakte Diagnose jedoch nicht alleine mit den beiden Basisuntersuchungen und einer Punktion feststellen.

Wenn bei den Vorsorgemammographien sehr kleine Verkalkungen aufgefallen sind, muss ggf. eine sog. Vakuumbiopsie durchgeführt werden. Im Falle von mehreren unklaren Befunden in der Brust ist häufig eine MRT-Untersuchung beider Brüste notwendig. Auffällige Herde, die ausschließlich im MRT zu sehen sind, können auch nur MRT-gesteuert punktiert werden.
Bei den zuletzt genannten Verfahren handelt es sich um aufwendigere Untersuchungen an speziellen Geräten, für die wir entsprechend Zeit benötigen und die wir nicht am selben Tag durchführen können. (Weitere Informationen zu den genannten Untersuchungen finden Sie hier.)

Zwei wesentlichen Faktoren tragen zu einer hohen Qualität in der Radiologischen Diagnostik bei:
1. Erfahrung und kontinuierliche Schulung des Personals,
2. eine moderne maximale Geräteausstattung.

Beide Voraussetzungen werden in der Klinik für Radiologe erfüllt:
Die leitende Oberärztin Frau PD Dr. Teifke verfügen beide über langjährige Erfahrung und haben bereits viele Radiologen in der Brustdiagnostik ausgebildet. Ebenso sind die beiden leitenden MTRAs wie Frau Feldmann extrem erfahren in der Anfertigung von Mammographien und Handhabung der anderen Untersuchungsgeräte und geben ihr Wissen, als Ausbilderinnen in der Mainzer MTRA-Schule, seit Jahren vielfach weiter.

Bei mir wurde etwas in der Brust gefunden, das mit einer Operation enfernt werden soll. Wie geht so eine Operation? Womit muss ich danach rechnen?

Antwort:
Es stehen verschiedene Operationsmöglichkeiten zur Verfügung. Welches Verfahren bei Ihnen zur Anwendung kommen soll, richtet sich in erster Linie nach der Größe des Knotens/des auffälligen Befundes und wird Ihnen vom Operateur vorgeschlagen und genauestens erläutert.


Planung der Operation

Das erste Ziel jeder Operation ist, den Tumor oder suspekten Befund mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe zu entfernen. Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde hierzu eine maximal-radikale Operationstechnik verwendet (sog. radikale Mastektomie). Jedoch hat sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass die Verwendung dieser Technik keine verbesserten Heilungschancen bringt. Im Gegensatz zeigten sich eine hohe Komplikationsrate und häufig Beschwerden nach der Operation.

Sofern die ganze Brust überhaupt noch entfernt werden muss, wird heute ein weniger belastendes Operationsverfahren ausgewählt, die sog. totale Mastektomie oder modifizierte totale Mastektomie.

Wenn die Größe des Tumors/suspekten Befundes es zulässt, wird heute meist ein brusterhaltendes Operationsverfahren angewendet. Hierbei wird nur der jeweilige Knoten/Befund mit Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe entfernt. Damit sichergestellt ist, dass ein ausreichender Sicherheitsabstand um den Tumor herum ausgeschnitten wurde, untersucht der Pathologe das entfernte Gewebe noch während der Operation. Sollte der Sicherheitsabstand zu einer Seite hin nicht ausreichend sein, wird entsprechend nachgeschnitten, ohne dass eine erneute Narkose notwendig wird.
Im Falle einer solchen brusterhaltenden Operation muss die Brust in den meisten Fällen nach der Operation bestrahlt werden.

Mehrere, voneinander unabhängig durchgeführte Studien haben die totale Brustentfernung und die brusterhaltende Operation mit anschließender Bestrahlung verglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Chancen, nach der Operation Rückfall-frei zu bleiben, bei beiden Methoden gleich groß sind.
Heute muss nur noch auf ein brusterhaltendes Vorgehen verzichtet werden, wenn der Tumor im Vergleich zur Brust zu groß ist, oder in mehreren Teilbereichen der Brust wächst.
Dank den verstärkten Anstrengungen in der Früherkennung von bösartigen Tumoren der Brust, werden die meisten Knoten heute bereits so früh gefunden, dass sie aufgrund ihrer geringen Größe in mehr als der Hälfte aller Fälle brusterhaltend operiert werden können.


Lymphknoten

Neben dem Tumor/suspekten Befund werden zumeist noch Lymphknoten aus der Achselhöhle der betroffenen Seite entfernt. Dies hat zwei Gründe: Zum einen sollen damit eventuell bereits verstreute Tumorzellen in den jeweiligen Lymphknoten entfernt werden. Zum anderen ist die Tatsache, ob bereits Lymphknoten von Tumorzellen befallen sind oder nicht der wichtigste Einflussfaktor für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Bei befallenen Lymphknoten muss im Allgemeinen eine Chemotherapie nach der Operation durchgeführt werden, um bereits verstreute Tumorzellen abzutöten oder in Ihrem Wachstum zu hemmen.

Auch bei der Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle werden heute deutlich weniger radikale Operationsverfahren angewandt. Dadurch konnte die Häufigkeit von Komplikationen, wie z.B. Schwellungen des Armes (Lymphstau) und Nervenschäden dramatisch gesenkt werden.

Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet der schonenden Operationstechniken ist die "Sentinel-Lymphknotenbiopsie", welche selbstverständlich auch im Brustzentrum angeboten wird. Hierbei wird am Tag vor der Operation eine geringe Menge radioaktiver Substanz in die Brust gespritzt, und der Lymphknoten aufgesucht, der am Beginn des Lymphabflusses des Tumors liegt. Dieser Lymphknoten ist die erste Filterstation in einer langen Kette von Lymphknoten. Die Entfernung dieses einen Wächterlymphknotens kann stellvertretend für die Entfernung mehrerer Lymphknoten aus der Achselhöhle angewandt werden.


Kosmetischer Brustwiederaufbau

Neben den bereits beschriebenen Verfahren werden im Brustzentrum Mainz selbstverständlich alle plastischen Rekonstruktionsverfahren zum Wiederaufbau der Brust nach Abschluss der Tumorbehandlung angeboten. Diese umfassen sowohl die Anwendung von Silikon-Implantaten als auch den Wiederaufbau mit Hilfe von eigenem Gewebe aus Rücken oder Bauchdecke.


Termin für die Operation

Sollte sich, nachdem alle notwendigen Voruntersuchungen abgeschlossen sind, herausstellen, dass eine Operation notwendig ist, werden Sie sehr schnell einen Termin zur Aufnahme in der Frauenklinik angeboten bekommen. Die Operation selbst erfolgt meist am zweiten Tag Ihres stationären Aufenthaltes bei uns.


Nach der Operation

Im Anschluss an die Operation werden Sie, je nach Größe des Eingriffes, entweder eine Nacht in unserer Intensivstation zur genauen Überwachung bleiben oder direkt in Ihr Zimmer zurückverlegt. Zumeist werden kleine Schläuche in die Wundhöhle eingelegt, die das entstehende Wundsekret abtransportieren. Diese können oft nach wenigen Tagen entfernt weden. Die Fäden werden zwischen dem 7. und 10 Tag nach der Operation entfernt (Sollten Sie dann schon entlassen sein, kann der Frauenarzt die Entfernung der Fäden durchführen). In der Zwischenzeit haben Sie Gelegenheit sich von der Operation zu erholen. Eine Krankengymnastin/Krankengymnast wird Ihnen Übungen zeigen, welche die Beweglichkeit des Armes der betroffenen Seite erhalten. Sofern Sie psychische Unterstützung benötigen, steht Ihnen jederzeit ein kompetenter Gesprächspartner zur Verfügung.
Weiterhin werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, die sicherstellen sollen, dass der Tumor nicht bereits in die Organe oder den Knochen gestreut hat. Parallel werden in der Pathologie die genauen Eigenschaften des Tumors, wie auch eine mögliche Empfindlichkeit auf Hormone untersucht. Etwa 5 Tage nach der Operation liegen die meisten Untersuchungsergebnisse vor.


Wie es weiter geht?

Sobald alle Informationen gesammelt wurden, werden diese in einer gemeinsamen Besprechung mit den Spezialisten aller beteiligten Kliniken diskutiert. Diese Besprechung wird "Tumorboard" genannt und findet nur einmal pro Woche statt. (Warum es ein solches Tumorboard gibt und warum das Tumorboard die wohl wichtigste Maßnahme zur Verbesserung der Behandlungsqualität an einem zertifizierten Brustzentrum ist, lesen Sie hier!)
Im Anschluss an das Tumorboard werden wir mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen.

Sofern im Anschluss an die Operation noch eine Hormontherapie, Bestrahlung und/oder Chemotherapie durchgeführt werden soll, können Sie hier lesen, wie es weitergeht.

Die Ärzte sagen mir, dass sie das Tumorboard abwarten müssen, bevor sie mir genau sagen können, wie es nach der Operation weitergeht. Was ist ein Tumorboard und was wird da genau besprochen?

Antwort:
Das Tumorboard ist eine gemeinsame Besprechung der an der Behandlung von Brustkrebs beteiligten Fachärzte. Sie findet einmal in der Woche statt.

Hier kommen die jeweils erfahrensten Vertreter der Kliniken für Gynäkologie, Pathologie, Radiologie, Strahlentherapie und Hämatologie-Onkologie zusammen. Im Falle von speziellen Fragestellungen kann dieses Kernteam konsiliarisch durch Chirurgen, Internisten, Psychologen, Humangenetiker oder Vertreter anderer Spezialisierungen erweitert werden.

Die Vertreter der jeweiligen Kliniken demonstrieren im Tumorboard alle verfügbaren Informationen rund um die Erkrankung der zu besprechenden Patientinnen: So stellt der Gynäkologe die Patientin als Person vor und berichtet, wie der Knoten/suspekte Befund entdeckt wurde. Der Radiologe demonstriert die zugehörigen Befunde aus der Bildgebung (Mammographie, Ultraschall, Röntgen Lunge, Ultraschall Bauch, ggfs. MRT usw.). Sodann erklärt der Operateur den Verlauf der Operation. Der Pathologe zeigt im Anschluss die mikroskopischen Befunde des entfernten Gewebes. Im direkten Austausch zwischen Pathologe und Operateur kann somit sichergestellt werden, dass der Befund/Knoten mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt wurde.

In Abhängigkeit von den beschriebenen Ergebnissen kann jetzt der Strahlentherapeut einschätzen, ob und in welcher Stärke und auf welche Art eine Bestrahlung der erkrankten Seite durchgeführt werden soll. Im Anschluss wird durch den Hämato-Onkologen und den Gynäkologen entschieden, ob eine Chemotherapie und/oder Hormontherapie notwendig ist. Sollte das der Fall sein, wird eine optimal auf die Art des Tumors zugeschnittene Therapie ausgewählt. Sofern einer Patientin die Teilnahme in einer Studie angeboten werden kann, werden die Kriterien zur Teilnahme überprüft.

Nach Abschluss der Besprechung werden die Ergebnisse schriftlich niedergelegt. Die Beschlüsse des Tumorboards stellen für die Patientin und auch Ihren betreuenden Frauenarzt eine konkrete Empfehlung zur weiteren Behandlung dar, die unter Berücksichtigung der aktuellsten Erkenntnisse der Wissenschaft und der individuellen Situation der Patientin zusammengestellt wurde.

Natürlich werden die Empfehlungen des Tumorboards im Anschluss mit der Patientin besprochen. Sollte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in stationärer Behandlung sein, wird ein Gesprächstermin im Brustzentrum vereinbart.

Diese Liste versucht Antworten auf die am häufigsten vorkommenden Fragen im Brustzentrum zu geben und wird ständig erweitert. Über individuele Fragen sprechen Sie bitte mit Ihrem Frauenarzt oder besuchen Sie uns in der Brustsprechstunde.


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