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Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler beeindruckt vom Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz

Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum in der Hämostaseologie informiert über Mission, Vision und E-Health

(1. Reihe, v.l.n.r.) Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, Ministerin Sabine Bätzing- Lichtenthäler, Prof. Dr. Babette Simon und (2. Reihe, v.l.n.r.) Alexandra Schanzenbach (AOK Rheinland-Pfalz/Saarland), Jutta Bartmann (AOK Rheinland-Pfalz/Saarland), Horst Barner (DAK – Gesundheit), Univ.-Prof. Dr. Wolfram Ruf (Sprecher des CTH-Direktoriums) und Birgit Belz (MSAGD Rheinland-Pfalz) freuen sich über den Besuch im CTH der Universitätsmedizin Mainz.

Wie kann ein telemedizinisch-unterstützter Gerinnungsdienst zur optimierten Versorgung von Patienten mit oraler Antikoagulation beitragen? Diese und andere Fragen stellte die Gesundheitsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, heute im Rahmen ihrer Sommerreise den Experten des Centrums für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz. Von den Erläuterungen über die Strukturen, Verfahren und Projekte zur Behandlung von Thrombose- und hämostaseologischen Erkrankungen zeigte sich die Ministerin bei ihrem Besuch des interdisziplinären Forschungs- und Behandlungszentrums beeindruckt.

„Ich freue mich, dass Frau Ministerin Bätzing-Lichtenthäler auf ihrer Sommerreise einen Schwerpunkt auf Prävention gesetzt hat und sich heute eingehend über die Arbeit unseres CTH informiert hat. International renommierte Ärzte und Wissenschaftler arbeiten hier gemeinsam daran, die Behandlung von Thrombose- und Hämostase-Erkrankungen durch modellhafte, interdisziplinäre und integrative Strukturen zu verbessern“, betont die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. „Dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im letzten Jahr beschlossen hat, das CTH für weitere fünf Jahre mit rund 25 Millionen Euro zu fördern, unterstreicht die Bedeutung dieses Zentrums der Universitätsmedizin Mainz. Nachwuchsförderung und Translation – und dafür steht das CTH – sind zentrale Elemente universitärer Medizin. Aus ihnen gehen wichtige Impulse für nachhaltige Erfolge in Forschung und Patientenversorgung hervor, die dem Wohl und der Gesundheit der Betroffenen dienen.“

„Das Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) steht für eine hohe Qualität der patientenorientierten Forschung. Damit die gesundheitliche Versorgung in Rheinland-Pfalz weiterhin flächendeckend gewährleistet ist, benötigen wir starke Partner wie das CTH, die die Chancen der Digitalisierung erkennen und mit technischer Unterstützung noch stärker auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingehen. Ich freue mich, dass sich das CTH stets für die Entwicklung neuer Ideen zu Versorgungskonzepten einsetzt, die gerade den ländlichen Regionen zu Gute kommen werden“, betonte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bei ihrem Besuch am CTH.

Wie ein mögliches neues Versorgungskonzept unter der Nutzung von E-Health aussehen könnte, legte der Konsortialleiter des Modellprojekts „CoaguCare – Ein telemedizinisch-unterstützter Gerinnungsdienst zur optimierten Versorgung von Patienten mit oraler Antikoagulation“, Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, ausführlich dar. So informierte er die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin, dass in Deutschland derzeit ca. drei Millionen Menschen eine blutverdünnende Therapie mit sogenannten oralen Antikoagulantien (OAK) erhalten – Tendenz steigend. Insbesondere ältere Patienten benötigen oft eine lebenslange Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten. Die häufigsten Komplikationen der Behandlung sind das Auftreten von Blutungen sowie Thrombembolien (insbesondere Schlaganfälle), die zumeist durch eine unzureichende Einstellung der Blutgerinnung bedingt sind. Für das Gesundheitswesen bedeutet dies erhebliche Kosten und für die Patienten ein hohes gesundheitliches Risiko.

Forschungen haben jedoch gezeigt, dass die Qualität der OAK-Therapie durch die Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten mit einem spezialisierten, telemedizinisch-unterstützten Gerinnungsdienst deutlich verbessert wird und das Auftreten der Behandlungskomplikationen signifikant reduziert werden kann. Hier will das CTH ansetzen und einen telemedizinisch-unterstützten Gerinnungsdienst aufbauen. Ziel ist es, die Versorgung von OAK-Patienten in Rheinland-Pfalz mit einem intersektoralen Versorgungsansatz weiter zu entwickeln, die Arzneimittelsicherheit zu optimieren, die bestehende Unterversorgung mit OAK zu reduzieren sowie die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Da Ministerin Bätzing-Lichtenthäler dieses Anliegen unterstützt, will sie für das Projekt „CoaguCare“ die Schirmherrschaft übernehmen.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 600.000 Patienten an einer arteriellen oder venösen thrombotischen Erkrankung. Thrombosen und Embolien (verschleppte Blutgerinnsel) sind oft die Ursache von kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenarterienembolie oder arterielle Verschlusserkrankungen. Bei kardiovaskulären, immunologischen und Tumorerkrankungen tragen sie wesentlich zur Morbidität und Mortalität der Betroffenen bei.

Als einziges Zentrum in Deutschland vereint das integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum „Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH)" der Universitätsmedizin unter einem Dach eine umfassende und interdisziplinäre Expertise für eine breitgefächerte Diagnostik und experimentelle Grundlagenforschung in den Bereichen Thrombose und Hämostase. Um die Thrombose- und Blutgerinnungserkrankungen genauer zu verstehen und ihre Behandlung zu verbessern, setzt das CTH auf translationale Forschung. Es versteht sich als Schnittstelle von Wissenschaft und Patientenversorgung, damit Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung noch schneller in die klinische Anwendung einfließen und klinische Beobachtungen wiederum die Grundlagenforschung anregen können. Es leistet wichtige Beiträge für internationale Multicenter-Studien und führt klinische Kohortenstudien auf dem Gebiet der Thrombose- und hämostaseologischen Erkrankungen durch.

 

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(1. Reihe, v.l.n.r.) Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, Ministerin Sabine Bätzing- Lichtenthäler, Prof. Dr. Babette Simon und (2. Reihe, v.l.n.r.) Alexandra Schanzenbach (AOK Rheinland-Pfalz/Saarland), Jutta Bartmann (AOK Rheinland-Pfalz/Saarland), Horst Barner (DAK – Gesundheit), Univ.-Prof. Dr. Wolfram Ruf (Sprecher des CTH-Direktoriums) und Birgit Belz (MSAGD Rheinland-Pfalz) freuen sich über den Besuch im CTH der Universitätsmedizin Mainz.
Foto: Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz)

 

Kontakt
Christian Gertler
CTH - Centrum für Thrombose und Hämostase Mainz
Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131/17-5992
E-Mail: christian.gertler@unimedizin-mainz.de

 

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131  17-3496,
E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über das CTH

Das integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum „Center for Thrombosis and Hemostasis (CTH)" der Universitätsmedizin Mainz erforscht Thrombose- und Blutgerinnungserkrankungen und will deren Behandlung verbessern. Dabei setzt das CTH auf translationale Forschung, also die Umsetzung von Erkenntnissen aus der experimentellen Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. Mit seinem Nachwuchsprogramm bietet das CTH darüber hinaus attraktive Karrierewege für junge Nachwuchskräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft und Klinik.
Das Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) ist eines von insgesamt acht Modellzentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des nationalen Programms „Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)“ gefördert werden. Ziele dieses Programms sind die Schaffung eines attraktiven Umfeldes für klinische Spitzenforschung, bessere Karriereoptionen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und eine hohe Qualität der patientenorientierten Forschung.

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de