Neues Hochleistungsgerät für die Radiologie
13 Tonnen schwerer Kernspintomograph über Hochhaus gehoben
Die Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz hat für ihre Forschungsaufgaben einen neuen Kernspintomograph erhalten. Die Einbringung erfolgte mit einem 57 m hohen Kran. Mit dessen Hilfe wurde das 13 Tonnen schwere Gerät im Innenhof des Gebäudes abgestellt und von dort durch eine Öffnung in der Wand der Chirurgischen Klinik an seinen endgültigen Aufstellungsort gerollt.
Das Gerät, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) genehmigt und maßgeblich finanziert wurde, ist eines der Ersten seiner Art weltweit. Es liefert besonders scharfe und genaue Bilder – sogar von bewegten Organen wie Herz und Lunge. Auch deshalb ist der neue Kernspintomograph besonders für die Forschung geeignet. „Mit dem Gerät wollen wir neue Diagnoseverfahren erforschen und entwickeln, beispielsweise für Patienten mit Tumoren oder auch Lungenerkrankungen wie Asthma und Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD)“, so Univ.-Prof. Dr. Christoph Düber, Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz. Um Krankheitsprozesse mit nicht-invasiven Methoden besser verstehen und untersuchen zu können, wird ein weiterer Einsatz-Schwerpunkt die Grundlagenforschung sein. Dazu werden vom Bereich Medizinische Physik unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Laura Schreiber an dem neuen Tomographen grundlegend neue Messverfahren, spezielle Zusatzgeräte sowie Computerprogramme für die detaillierte Analyse der teilweise viele Gigabyte großen Bilddaten entwickelt. Hochleistungscomputer liefern dann in aufwändigen Rechnungen und Simulationen ein besseres Verständnis für die grundlegenden Krankheitsprozesse. „Eine hochwertige, moderne technische Ausstattung ermöglicht den Wissenschaftlern, ihre Kompetenzen noch besser in die Forschung einzubringen. Exzellente Köpfe an Topgeräten – das bringt den Wissenschaftsstandort Mainz voran“, so Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Mainz.
Die Kernspintomographie ist ein Diagnoseverfahren, bei dem verschiedene Arten von Magnetfeldern eingesetzt werden, um Schnittbilder aus dem Körper aufzunehmen. Anders als bei der Computertomographie werden keine Röntgenstrahlen verwendet. Die Kernspintomographie ist daher ein besonders schonendes Verfahren für die Diagnostik. Es wird schon seit langem für Patientenuntersuchungen eingesetzt. Gleichwohl ist die Kernspintomographie einer sehr schnellen und dynamischen Weiterentwicklung unterworfen, die Gegenstand vielfältiger Forschungsaktivitäten ist. In der Universitätsmedizin Mainz wird die Kernspintomographie seit nahezu 20 Jahren erforscht. Schwerpunkte sind dabei insbesondere die Lungen-, Herz- und Tumordiagnostik, sowie die methodische Weiterentwicklung und Datenanalyse mittels bioinformatorischer Methoden durch den Bereich Medizinische Physik. Der Standort Mainz und die Universitätsmedizin Mainz gehört auf diesen Gebieten zu den führenden Forschungszentren weltweit.
Weitere Informationen:
Bildunterschrift: Lieferung des 13 Tonnen schweren Kernspintomographen
Bildquelle: Anne Keuchel, Universitätsmedizin Mainz
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Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de