Universitätsmedizin Mainz auf der MEDICA 2012
Neue Schwerpunktinitiative „BiomaTiCS“ stellt sich vor
Auch in diesem Jahr präsentiert sich die Universitätsmedizin Mainz bei der Fachmesse MEDICA, die vom 14. bis 17. November 2012 in Düsseldorf stattfindet. Vertreter der neuen Schwerpunktinitiative „BiomaTiCS“ präsentieren Forschungsprojekte rund um künstliche Implantate.
Künstliche Implantate aus körperfremden Materialien werden in fast allen chirurgischen Disziplinen verwendet. Abhängig von Funktion und Lokalisation sind die Ansprüche an solche Implantate – wie etwa künstliche Gelenke, Gefäßprothesen oder Zahnersatz – sehr unterschiedlich. Ein gemeinsames Problemfeld in allen Einsatzgebieten besteht jedoch in der Interaktion des Körpers mit den Implantaten. Sowohl fehlende Anhaftung von Geweben als auch überschießende „Einheilung" und Abkapselung können den Erfolg solcher Implantate begrenzen. An der Universitätsmedizin Mainz hat sich die Arbeitsgruppe „BiomaTiCS - Biomaterials, Tissues and Cells in Science“ etabliert, die sich mit der Interaktion von Geweben und Zellen mit körperfremden Materialien und Oberflächen beschäftigt. Die Wissenschaftler wollen die Ursachen unerwünschter Gewebereaktionen auf die Implantatmaterialien identifizieren und durch gezielte Material- bzw. Oberflächenmodifikationen die Gewebereaktion besser steuern. Dies betrifft nicht nur permanente Implantate, sondern auch solche, die nur zeitweilig im Körper verweilen und ohne Rückstände und Gewebsverletzungen wieder entfernt werden müssen.
Auf der Medica stellen Vertreter der Schwerpunktinitiative wichtige Forschungsprojekte und –felder von BiomaTiCS vor. Diese lassen sich in zwei große, sich teilweise thematisch und methodisch überschneidende Bereiche aufteilen: Der Schwerpunkt „Funktioneller Ersatz“ befasst sich mit der gezielten Steuerung der Anhaftung von Proteinen, Zellen und Geweben auf kommerziellen und experimentellen Implantaten, die im Körper verbleiben und dauerhaft funktionelle Defekte ausgleichen sollen (z.B. Glaukom-Drainage-Implantate, Zahnimplantate, Gehörknöchelchen, Gelenkendoprothesen,etc.). Im Schwerpunkt „Geweberegeneration“ werden insbesondere Implantate und Materialien untersucht, die die Heilung erkrankten oder geschädigten Gewebes bzw. die Herstellung von biologischem Ersatz im Sinne des Tissue Engineering unterstützen (z.B. Osteosyntheseplatten zur Frakturbehandlung, temporäre Shuntsysteme, Scaffold-Materialien für den Ersatz großer Knochendefekte, Rekonstruktion von Harnleitern und Blutgefäßen). Diese Materialien verbleiben nicht im Körper, sondern müssen entweder in situ abgebaut und durch funktionelles Gewebe ersetzt, oder durch einen zweiten Eingriff nach Abschluss der Regeneration (z.B. Heilung einer Knochenfraktur) ohne erneute Schäden entfernt werden.
„Mit der Schwerpunktinitiative ‚BiomaTiCS’ nimmt die Universitätsmedizin Mainz relevante und zukunftsweisende Forschungsthemen in den Fokus. Die Fachmesse Medica ist die ideale Plattform, um dies einem Fachpublikum zu präsentieren und Kooperationspartner aus Industrie und Wissenschaft zu finden“, sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.
Pressekontakt
Dr. Renée Dillinger-Reiter, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de