„Zöliakie und Autoimmunerkrankungen“
Gemeinsame Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz startet am 24. Oktober in die sechste Runde
Wie spannend medizinische Forschung sein kann, zeigen ab dem 24. Oktober 2012 wieder die Universitätsmedizin Mainz und die Medizinische Gesellschaft Mainz in Kooperation mit der Mainzer Rhein-Zeitung. Eröffnet wird die sechste Runde der Vortragsreihe mit dem Thema „Zöliakie und Autoimmunerkrankungen“. Nach einem einführenden Vortrag vom Moderator des Abends Univ.-Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor der Haut- und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, referieren Univ.-Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan, Leiter des Schwerpunktes Molekulare und Translationale Medizin und der Zöliakie-Ambulanz, und Prof. Dr. George J. Kahaly, Leiter des Schwerpunktes endokrinologische Autoimmunität, beide I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Prof. Schuppan und Prof. Kahaly haben seit einigen Monaten die europaweit erste gemeinsame Sprechstunde für Patienten mit Zöliakie und assoziierten Autoimmunerkrankungen etabliert. Auch bei der sechsten Auflage der gemeinsamen Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” können die Besucher Mainzer Spitzenforscherinnen und -forscher hautnah erleben sowie aktuelle Trends im persönlichen Gespräch diskutieren. Was dabei im Fokus ihrer Arbeit steht, stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeweils mittwochs ab 19.15 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) vor. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Der Mensch verzehrt erst seit wenigen tausend Jahren Getreide als Nahrungsmittel. Neben dem unbestreitbaren Nutzen kann der Verzehr dieser Wildgräser jedoch auch ein Risiko für Wohlbefinden und Gesundheit bedeuten. Getreidekonsum kann Erkrankungen, wie insbesondere Zöliakie, Glutensensitivität und Getreideallergie verursachen. Die Experten des Abends stellen diese vor und gehen zudem auf die bei Zöliakie häufigen Autoimmunerkrankungen ein.
Den ersten Vortrag der Auftaktveranstaltung für die sechste Runde von „Faszination Forschung“ hält Professor Schuppan. Sein Thema lautet „Risiko Getreide: Zöliakie, Glutensensitivität und andere Unverträglichkeiten“. Das Team von Prof. Schuppan hat 1997 mit der Gewebetransglutaminase das Autoantigen der Zöliakie entdeckt. Darauf beruht der heute weltweit eingesetzte Bluttest für die Diagnose dieser häufigen Erkrankung. Ein neues Zöliakie-Medikament, basierend auf der Hemmung dieses Enzyms im Darm, wird derzeit von Prof. Schuppans Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit Biotech und der Industrie klinisch entwickelt. Seine Arbeitsgruppe hat darüber hinaus mit den Amylase-Trypsin-Inhibitoren im Weizen, Roggen und Gerste, welche als Resistenzproteine gegen Schädlingsbefall dienen und in den modernen Getreiden in hoher Konzentration vorkommen, die Ursache der noch häufigeren nicht-Zöliakie Glutensensitivität und einer möglichen nahrungsbedingten Ursache für die Verschlechterung anderer entzündlicher Erkrankungen aufgespürt. Darüber hinaus wird auch auf andere, immer häufiger auftretenden Unverträglichkeiten gegen Getreide eingegangen. Über Autoimmunerkrankungen, z.B. der Schilddrüse, der Leber, der Haut, der Bauchspeicheldrüse oder des Magens, die in bis 30 Prozent der Patienten mit Zöliakie und ihren Verwandten ersten Grades vorkommen und auf deren Diagnose, Behandlung und Prävention besonders geachtet werden muss, berichtet abschließend Prof. Dr. George J. Kahaly, renommierter Endokrinologe der Universitätsmedizin. Die Veranstaltungsbesucher erwartet also wieder spannende Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse.
Weitere Termine der 6. Runde:
21.11.2012 „Große Forschung bei den Kleinen“
23.01.2013 „Aus dem Gleichgewicht“
20.02.2013 „Erfolg in der Immuntherapie“
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und Terminankündigung im Veranstaltungskalender!
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger e. m.,
Vorsitzender der Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de
Pressekontakt
Barbara Reinke, Stabsstelle Kommunikation und Presse, Universitätsmedizin Mainz, Telefon: 06131 17-7428, Fax: 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de