Sarkome des Brustkorbes und der Lunge

Sarkome sind eine seltene Gruppe von unterschiedlichen Tumoren, deren Ursprung im Knochengewebe oder Weichteilen liegt. Diese Tumore können sowohl lokal wachsen, als auch Metastasen (Fernbesiedlungen) verursachen. 

Primäre Sarkome des Brustkorbs können Weichteilsarkome oder Knochensarkome sein. Oft bereiten diese Tumore keine Beschwerden oder atypische Beschwerden wie Abgeschlagenheit. Manche davon lassen sich als schmerzhafte, fixierte Tumore des Brustkorbs tasten.

Ein Sarkom des Brustkorbes wird erstmalig oft durch den Patienten bemerkt. In der Regel handelt es sich um eine Raumforderung, welche zunehmend wächst. Zur Diagnosesicherung erfolgen anschließend bildgebende Untersuchungen wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Brustkorbes. Entscheident bei der Diagnosestellung ist die Definition des Sarkomtyps, da sich die Therapien erheblich unterscheiden können. Das erfolgt durch eine Gewebeentnahme (entweder CT-gesteuert oder Ultraschall-gesteuert).

Die klassische Primärbehandlung von Sarkomen des Brustkorbes ist die komplette chirurgische Resektion. Abhängig von dem Subtyp des Sarkoms, dem Ausmaß und anderen Faktoren können zusätzliche Therapien wie Chemotherapie oder Bestrahlung indiziert sein.

Es sollte immer eine vollständige Tumorentfernung angestrebt werden (Bild 1- folgt).

Das ist bei Sarkomen besonders wichtig, da bei inkompletter Entfernung ein lokales Wiederauftreten der Erkrankung gehäuft vorkommt. Um eine komplette Resektion zu erreichen, ist in manchen Fällen ein direkter Verschluss des Defektes nur mithilfe einer Rekonstruktion möglich (Abb. 2- Bild folgt)

Diese Operationen werden grundsätzlich über einen direkten Zugang im Bereich des Tumors durchgeführt. Minimal-invasive Eingriffe sind hier aufgrund der Natur der Erkrankung seltener möglich. Der stationäre Aufenthalt ist hier stark von der Ausdehnung der Operation abhängig und wird jedes Mal individuell eingeschätzt.

Lunge_mit_Stapler.png

Sarkome metastasieren bevorzugt in die Lunge. 20% der Patienten mit Weichteilsarkomen und 40% der Patienten mit Knochensarkomen werden Lungenmetastasen entwickeln. Wenn Metastasen bei Sarkompatienten vorliegen, ist die Therapie der Wahl eine Kombination aus Chemotherapie und operativer Entfernung der Metastasen. Alternativ können bei bestimmten Tumortypen lokal ablative Verfahren oder Bestrahlung in Erwägung gezogen werden. Die operativen Eingriffe können je nach Indikation über einen offenen Zugang, oder minimal-invasiv (VATS-video-assistierte Thoraxchirurgie) durchgeführt werden (Abb. 3). Der stationäre Aufenthalt nach diesen Operationen ist normalerweise kürzer als eine Woche.