Therapeutische Plasmapherese oder Plasmaaustausch

 

Im Blut sind zahlreiche Stoffe gelöst: Nährstoffe, Proteine etc. Diese sind überwiegend im sog. Plasma gelöst. Bei einigen Erkrankungen z.B. autoimmuner Natur wie dem Guillain-Barré-Syndrom oder der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura sind Antikörper gegen körpereigene Strukturen im Blutplasma vorhanden. Der Körper bildet also Antikörper gegen eigene Organe oder Gewebe, was zu schwerwiegenden Krankheitssymptomen führt.

 

Oft können diese Symptome veringert werden, wenn man einen Goßteil des Plasmas des Patienten ersetzt. Dieses Verfahren nennt man Plasmapherese. Das Plasma wird hierbei je nach Erkrankung entweder gegen eine Proteinlösung (Humanalbumin) oder gegen das Plasma gesunder Spender ausgetauscht. Das Verfahren dauert zwei bis drei Stunden und wird in der Regel gut vertragen.

 

Typische Indikationen sind:

  • Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP)
  • Guillain-Barré-Syndrom  
  • Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie
  • Multiple Sklerose
  • Myastenia gravis

 

Der Plasmaaustausch war außerdem im Jahr 2011 die einzige Therapiemöglichkeit für Patienten mit einem EHEC-infektionsbedingten hämolytisch urämischen Syndrom (HUS).