Das Fach Medizinische Soziologie hat den Zusammenhang zwischen der „Soziologie“ als Wissenschaft von der Gesellschaft und der „Medizin“ in Theorie und Praxis zum Gegenstand. Ziel ist die Vermittlung der soziologischen Analyse gesellschaftlicher Bedingungen und ihrer Bedeutung für die Medizin bzw. das Gesundheitssystem. Von besonderem medizin-soziologischen Interesse sind hierbei die Entstehung von Krankheiten und ihre unterschiedliche Verteilung in gesellschaftlichen Gruppen sowie das Verhalten bei Krankheit und die Nutzung von präventiven Maßnahmen in Abhängigkeit von der gesellschaftlichen Lage. Auch die Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung wird in hohem Maße durch Prozesse der Sozialisation und der gesellschaftlichen Definition von Arzt- und Patienten-Rolle bestimmt. Die Soziologie bietet darüber hinaus wichtige Erklärungszusammenhänge und Instrumente für die Analyse der Institutionen des Gesundheitswesens, insbesondere des Krankenhauses, und die aktuellen Veränderungen im Gesundheitssystem.
In der Vorlesung „Medizinische Soziologie“ stehen folgende Themen im Mittelpunkt:
Im Kurs „Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie“ werden als medizin-soziologische Themen die Bedeutung von Sozialisationsprozessen für die Rollenübernahme (Arzt-Rolle / Patienten-Rolle), die Bedeutung der sozialen Herkunft für die Sozialisation so-wie das Krankheits- und Gesundheitsverhalten behandelt.
Darüber hinaus werden allgemeine Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung und der Kommuni-kation vermittelt.
Im Seminar „Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie“ stehen als medi-zin-soziologische Themen die differenzierte Betrachtung sozialer Schichtung und sozialer Ungleichheit in der Gesellschaft und die Bedeutung für Morbidität und Mortalität, die Bevöl-kerungsstruktur und ihre zukünftige Entwicklung mit den Folgen für das System der sozialen Sicherung sowie die Prozesse des Alterns im Mittelpunkt.