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Auf OP-Erlebnistour in der Universitätsmedizin Mainz

Minimal-invasive Chirurgie für jedermann simulierbar - Veranstaltung im Rahmen von Stadt der Wissenschaft 2011

Die Universitätsmedizin Mainz ist nicht nur bedeutender medizinischer Forschungsstandort und größter Gesundheitsanbieter der Region, am Samstag war sie auch Erlebnispark für die Kunst der Minimal-invasiven Chirurgie. Unter dem Titel „Minimal-invasive Chirurgie hautnah erleben“ konnten mehr als 150 Teilnehmer an Simulatoren die Herausforderungen selbst spüren, die diese moderne Operationstechnik an Chirurgen stellt. Die Verbindung von menschlicher Kunstfertigkeit und technischen Innovationen zum Nutzen der Gesundheit, vermittelten die beteiligten elf Kliniken der Universitätsmedizin auf vielfältige Weise.   Nach Kurzvorträgen, in denen die Universitätsmedizin unter anderem einen Blick in die Zukunft der auch als Schlüssellochchirurgie bezeichneten Operationsmethode wagte, hieß es für die Teilnehmer „Hand anlegen“. Schüler Sebastian Sonntag hat sich unter fachkundiger Anleitung im sogenannten Skills Lab selbst als Chirurg ausprobiert: „Die Simulationspuppe „Human Patient Simulator“ hat auf jeden meiner chirurgischen Eingriffe wie ein echter Patient reagiert. Ich habe eine Vene punktiert und tatsächlich gespürt, dass da eine Vene ist. Das war wirklich toll.“. Auch Hannelore Heidmüller hat ganz konkret erlebt, wie nah die Wissenschaft am Menschen ist. Sie war bei Simulationen der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie dabei und ist fasziniert von den Möglichkeiten, die sich durch die Verbindung von menschlicher Kunstfertigkeit und technischen Innovationen eröffnen: „Das sind wirklich fantastische Einblicke! So habe ich mir das vorher gar nicht vorgestellt.“. Auf dem Veranstaltungsprogramm standen zudem Simulationen an Pelvi-Trainern für chirurgische Eingriffe im Bauchraum, von Gelenk- oder Bauchspiegelungen sowie Implantationen am Kunststoffkiefer und die Begehung eines OP-Saals. Auch die Steuerung der Roboterarme des Da Vinci-OP-Systems für chirurgische Eingriffe in der Urologischen Klinik stieß auf reges Interesse. Im Gegensatz zur konventionellen „offenen“ Operationsmethode sind bei der Minimal-invasiven Chirurgie (MIC) keine großen Bauch- oder Brustkorbschnitte erforderlich. „Für unsere Patienten bedeutet das weniger postoperative Schmerzen, kleinere Narben, weniger Verwachsungen und schnellere Genesung“, erläutert Privatdozent Dr. Werner Kneist von der Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie der Universitätsmedizin Mainz. „Deshalb bieten immer mehr Kliniken der Universitätsmedizin Mainz diese anspruchsvolle Methode an - auch wenn der technische und instrumentelle Aufwand sowie der handwerkliche Anspruch an den Operateur hoch sind“, fährt er fort. Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban betonte, wie wichtig es der Universitätsmedizin Mainz sei, die Wissenschaft für die Bürger erlebbar zu gestalten: „Auch für Laien wollen wir die Medizin greifbar machen. In der Ausbildung unseres medizinischen Nachwuchses sind wir mit den Simulatoren auf viel positive Resonanz gestoßen und haben hervorragende Erfolge verzeichnen können.“ Interaktionsangebote und Einblicke in die Anwendung der MIC boten am Veranstaltungstag die Kliniken für Allgemein- und Abdominalchirurgie, für Anästhesiologie, für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Neurochirurgische Klinik, Orthopädische Klinik, das Institut für neurochirurgische Pathophysiologie sowie die Klinik für Unfallchirurgie und die Urologische Klinik. „Die Vielfalt der beteiligten Kliniken zeigt das breite Spektrum, in welchem wir in Forschung und Lehre tätig sind, unser Wissen konsequent erweitern und dieses für die Gesundheit unserer Patienten einsetzen“, so
Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. Operative Behandlungen haben stets das Ziel, dass Patienten nach einer Operation so wenig Beschwerden wie möglich haben und rasch genesen. Die Chance darauf hat sich seit der Entwicklung der Minimal-invasiven Chirurgie beginnend in den 80er Jahren wesentlich verbessert. Der Begriff steht für Operationstechniken, die über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie), der Leistengegend oder der Gelenke (Arthroskopie) durchgeführt werden. Der Zugang zum Operationsgebiet erfolgt durch kleinste Hautschnitte und kleinere Verletzungen der Weichteile. Dabei führt der Operateur eine über eine Kamera mit einem Bildschirm verbundene Optik samt Lichtquellen sowie spezielle chirurgische Instrumente in die entsprechende Körperhöhle ein, um dort unter Videoansicht die Operation durchzuführen. Pressemitteilung (PDF 160,6 KB) Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne Bildmaterial zu. Kontakt:
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Barbara Reinke, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 50 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter  www.unimedizin-mainz.de/sdw Hintergrund: Mainz – Stadt der Wissenschaft 2011
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft würdigt das besondere Engagement der Landeshauptstadt Mainz zur  Förderung von Wissenschaft und deren Vernetzung mit Wirtschaft und Kultur. Er wird dabei  unterstützt von der Deutschen Bank.
Stadt der Wissenschaft 2011 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt Mainz zusammen mit den Mainzer Wissenschafts-, Forschungs- und Kultureinrichtungen, der Wirtschaft  sowie dem rheinland-pfälzischen Landesministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.emz2.de