Aktuelles
Test auf Hepatitis-E-Virus bei allen Blutspenden
Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz erhöht die Sicherheit der Blutpräparate
Verunreinigtes Wasser oder kontaminiertes Schweinefleisch können Quellen für eine Erkrankung durch Hepatitis-E-Viren (HEV) sein – gleiches gilt für eine Blutspende: HEV werden laut dem sogenannten Hämovigilanzbericht des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen selten, aber dennoch regelmäßig über Transfusionen weitergegeben. Zwar führt eine HEV-Erkrankung in den wenigsten Fällen zu nennenswerten Krankheitssymptomen doch beispielsweise bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann sie chronische Leberschäden hervorrufen. Um für die Empfänger von Blutspenden die Sicherheit deutlich zu erhöhen, untersucht die Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz jetzt alle Blutspenden zusätzlich auch auf HEV.
„Es besteht seitens der zuständigen Behörde gegenwärtig keinerlei Verpflichtung, Spenderblut auf Hepatitis-E-Viren zu überprüfen. Dennoch tun wir es, und das hat einen ganz einfachen Grund: Wir wollen mögliche Komplikationen einer HEV-Infektion bis hin zum Leberversagen für die Empfänger von Blutpräparaten weitestgehend ausschließen“, sagt der Direktor der Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Walter Hitzler.
Bei einem gesunden Menschen ist der Krankheitsverlauf eher harmlos. Zum Kreis der Risikopatienten, für die eine HEV-Infektion gefährlich werden kann, zählen unter anderem Menschen mit einer Vorerkrankung der Leber oder einem geschwächten Immunsystem. Hier kann eine HEV-Infektion eine akute oder eine chronische Hepatitis nach sich ziehen. Auch kann das HEV für Schwangere sehr gefährlich werden. Eine der gravierendsten Folgen ist die Leberzirrhose, an der in Deutschland nach Informationen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (www.gbe-bund.de) in Deutschland jährlich etwa 20.000 Menschen sterben.
Nach Überzeugung von Prof. Hitzler zahlt sich die Untersuchung auf HEV für Empfänger von Blutpräparaten definitiv aus: „Die HEV-Testung führt zu einem großen Sicherheitsgewinn. Denn aktuell können wir wöchentlich bei zwei bis drei Blutspendern nachweisen, dass sie das Hepatitis-E-Virus in sich tragen.“ Aber nicht nur die Empfänger von Blutpräparaten profitieren von der HEV-Testung. „Es ist gleichzeitig ein Gesundheitsschutz für die Spender, weil sie erfahren, dass sie Träger des Hepatitis-E-Virus sind“, so Prof. Hitzler.
In Deutschland nimmt die Anzahl der jährlich gemeldeten HEV-Infektionen übrigens seit einigen Jahren kontinuierlich zu. Laut Robert Koch-Institut lässt sich dieser Umstand allerdings nicht auf eine tatsächliche Steigerung der Erkrankungszahlen beim Menschen zurückführen. Ursächlich hierfür sei vielmehr eine erhöhte Aufmerksamkeit der Ärzteschaft, häufigere Diagnostik und der Einsatz sensitiverer diagnostischer Tests.
Bildunterzeile: Um mögliche Komplikationen einer HEV-Infektion weitestgehend auszuschließen, testet die Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz Blutspenden auf HEV.
Bildquelle: Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz)
Kontakt:
Prof. Dr. Walter Hitzler
Direktor der Transfusionszentrale
der Universitätsmedizin Mainz
Telefon: 06131 17-3211
Pressekontakt
Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de