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Universitätsmedizin Mainz zukünftig auch Ausbildungsstätte für „Interventionelle Kardiologie“

Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz ist als Ausbildungsstätte für „Interventionelle Kardiologie“ akkreditiert

An der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz können Fachärzte für Kardiologie in Zukunft die Zusatzqualifikation „Interventionelle Kardiologie“ erwerben. Interventionelle Kardiologen erweitern beispielsweise verengte Herzkranzgefäße mit einem Ballon und implantieren Stents bei Patienten mit Herzinfarkt. Die II. Medizinische Klinik hat die Akkreditierung als Ausbildungsstätte durch die zuständige Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erhalten. Insgesamt 24 Monate (kumulativ) müssen Fachärzte investieren, um an der Universitätsmedizin Mainz die Zusatzqualifikation „Interventionelle Kardiologie“ zu erlangen. Die Zusatzqualifikation versetzt sie in die Lage, minimalinvasiv Herzkranzgefäße aufzudehnen (Angioplastie) und Stents zu implantieren. Weiterhin erlernen sie undichte Stellen zwischen Herzvorhof und Herzkammern zu verschließen und Ultraschalluntersuchungen in den Herzkranzgefäßen durchzuführen. Außerdem können Vorhofohren am Herzen mit einem Schirmchen verschlossen werden. Diese Maßnahme erlaubt es, bei Patienten mit Vorhofflimmern auf den Einsatz von Blutverdünnern zu verzichten. Fachärzte, die an der Universitätsmedizin Mainz die Zusatzqualifikation „Interventionelle Kardiologie“ erwerben wollen, sind überwiegend im Herzkatheterlabor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik tätig. Dort werden ihnen – im Rahmen eines eigens erstellten Ausbildungscurriculums – das entsprechende theoretische Wissen und die praktischen Fähigkeiten vermittelt. „Ziel ist es, den jungen Kollegen das Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, damit sie selbstständig Koronardiagnostik und komplexe Koronarinterventionen sowie andere kardiovaskuläre Prozeduren durchführen können“, unterstreicht der Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel. „Ich freue mich natürlich besonders darüber, dass wir zukünftig die Zusatzbezeichnung ´Interventionelle Kardiologie´ vergeben können“, so Prof. Münzel. „Zahlreichen Patienten mit Herzerkrankungen kann durch die interventionelle Kardiologie geholfen werden. Es bedarf aber hochqualifizierter Kardiologen, um diese minimalinvasiven Eingriffe am Herzen durchzuführen. Genau das leistet das neue Qualifizierungsprogramm der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik, und wir sind stolz darauf, dass wir unsere universitäre Kompetenz an Mediziner und Medizinerinnen weitergeben können“, sagt die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. Der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz hatte die DGK bescheinigt, dass sie über die benötigte Infrastruktur zur Durchführung der Prozeduren verfügt. In diesem Zusammenhang stellten die Prüfer fest, dass dort zum einen die erforderliche Anzahl an Untersuchungen und Konferenzen durchgeführt wird – entsprechend der DGK-Richtlinie. Zum anderen gibt es im Team von Prof. Münzel eine ausreichende Anzahl an Fortbildern (Supervisoren). Die Univ.-Professoren Dr. Thomas Münzel und Tommaso Gori wurden zudem als Leiter beziehungsweise als stellvertretender Leiter des Ausbildungszentrums akkreditiert. Voraussetzung, um an dem Qualifizierungsprogramm teilzunehmen, ist eine mindestens dreijährige Berufserfahrung in den Disziplinen Innere Medizin oder Kardiologie. Das Curriculum des Qualifizierungsprogramm wird als gleichwertig zum europäischen Curriculum „Interventional Cardiology“ betrachtet. Pressekontakt Oliver Kreft
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