Im April 2008 retteten Herzchirurgen der Universitätsmedizin Mainz erstmals einen lebensbedrohlich erkrankten Patienten, indem sie bei ihm ein künstliches Herz-Lungen-Ersatzsystem implantierten. Zehn Jahre später kann das Team um den Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie (HTG), Univ.-Prof. Dr. Christian Friedrich Vahl, auf 450 erfolgreiche Implantationen dieser Art blicken. Waren es anfänglich nur etwa fünf Implantationen dieser Art, die die Spezialisten an der Universitätsmedizin Mainz durchführten, so waren es in den letzten Jahren durchschnittlich rund 80 derartige Eingriffe.
Die Patienten, bei denen die Ärzte ein künstliches Herz-Lungen-Ersatzsystem implantieren, haben eins gemeinsam: Sie alle sind lebensbedrohlich erkrankt. Oft sind ganz unterschiedliche Organsysteme wie das Herz, die Lunge oder die Niere betroffen. Die Implantation eines künstlichen Herz-Lungen-Systems versetzt den Organismus in die Lage, sich wieder zu regenerieren. „Es hat sich gezeigt, dass etwa ein Drittel der Patienten nach der Therapie in ihr altes Leben zurückkehren können. Das ist für uns Ansporn, uns auch künftig voll und ganz in den Dienst dieser Patienten zu stellen“, unterstreicht der Direktor der HTG, Professor Vahl.
Der Aufwand, den die Herzchirurgen und Kardiotechniker betreiben, ist extrem hoch. „Jeder Transport eines solchen Patienten muss minutiös mit den Anästhesisten, den Kardiotechnikern, den Intensivpflegeärzten, und insbesondere dem Rettungsdienst geplant und vorbereitet werden“, weiß der Leiter des chirurgischen Herzinsuffizienzteams Professor Andres Beiras. Darüber hinaus ist die Betreuung auf den Intensivstationen gerade für die Intensivpflegekräfte eine enorme Herausforderung. „Unsere Intensivpflegekräfte müssen eine hochdifferenzierte Pflege leisten und zwar ohne das Funktionieren der intensivmedizinischen Geräte, hinter denen der Kranke sich befindet, aus den Augen zu lassen. Denn die Patienten bedürfen einer Rund-um-die-Uhr-Überwachung“, so Professor Beiras. „Insgesamt braucht das Team einen langen Atem, denn von einem auf den anderen Tag erholt sich keiner dieser schwerkranken Patienten. Doch alle, die in dieser High-Tech-Atmosphäre ihren Dienst tun, werden belohnt, wenn diese Patienten wieder auf die Beine kommen“, betont Professor Vahl.
Bildunterzeile: Das Team der HTG kann auf 450 Implantationen künstlicher Herz-Lungen-Systeme in zehn Jahren zurückblicken. Im Bild vorne: Prof. Dr. Andres Beiras, Najila Jalali und Prof. Dr. Christian Friedrich Vahl. Im Bild hinten: Marko Hoßbach, Nina Bugner, Jan Bauer und Markus Falck.
Quelle: Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz)
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