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Dr. Norbert-Henning-Preis 2005 für Prof. Markus Neurath

Mainzer Wissenschaftler entdeckt neuen Therapieansatz für Darmkrebs

Prof. Markus Neurath von der 1. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Mainz erhält am morgigen Samstag den Dr. Norbert-Henning Preis 2005. Der mit 15000 Euro dotierte Preis würdigt seine hervorragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Magen-Darm-Erkrankungen – Gastroenterologie. So hat Prof. Neurath einen Mechanismus entdeckt, wie aus einer Darmentzündung Darmkrebs entstehen kann. Vergeben wird der Preis durch die Dr. Norbert-Henning-Stiftung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.

Patienten mit Colitis ulcerosa, einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, haben ein hohes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Die Krankheit Colitis ulcerosa ist durch schubartig verlaufende zerstörerische Entzündungsreaktionen der Darmschleimhaut gekennzeichnet. Risikofaktoren für eine Krebserkrankung sind hierbei vor allem die schwere Erkrankung selbst und die Häufigkeit der Entzündungsschübe im Darm. Die Entzündung ist damit sozusagen der „Schrittmacher“ des Darmkrebses.

Prof. Neurath konnte nun klären, was sich dabei auf molekularer Ebene abspielt: Er konnte erstmals einen molekularen Motor des Krebswachstums identifizieren. Dabei produzieren bestimmte Zellen in der Darmwand – die bei einer Entzündung gehäuft auftreten – einen Botenstoff. Dieser wiederum steuert direkt das Krebswachstum. Insgesamt konnte Prof. Neurath so zeigen, wie Entzündungszellen im Darm zum Krebswachstum beitragen können. Im Tierversuch führte die Blockade des Botenstoffes bereits zu einer ausgeprägten Hemmung der Krebsentstehung und des Krebswachstums. Damit ist die Methode auch ein interessanter Therapieansatz für Darmkrebs beim Menschen.

„Das Preisgeld von 15.000 Euro ist eine wertvolle Unterstützung für unsere Arbeit“, freut sich Prof. Neurath. „Als nächstes werden wir versuchen diesen Therapieansatz in klinische Studien einzubringen.“

Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne ein Bild des Preisträgers zu.