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Schulklasse besuchte Augen-OP

Aktion der Universitäts-Augenklinik im Rahmen der Woche des Sehens

Da staunten die 18 Schülerinnen des Maria-Ward- Gymnasiums nicht schlecht: Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Dr. Gisela Fritsch konnte der Biologie-Leistungskurs des 13. Schuljahrs im OP der Universitäts- Augenklinik direkt verfolgen, wie Patienten mit grauem Star operiert werden. Die Augenklinik hatte diese Aktion im Rahmen der bundesweiten Aufklärungskampagne „Woche des Sehens“ angeboten.

„Ich fand besonders spannend, wie die Augenlinse zertrümmert und abgesaugt wurde.“ „Ich hab mir das viel schlimmer vorgestellt.“ „Wie die Kunstlinse in das Auge geschoben wird, hat mich ziemlich beeindruckt.“ Mit diesen bleibenden Eindrücken verließen die Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnnasiums den OP-Bereich der Universitäts-Augenklinik, in dem sie gerade eine Operation am Auge verfolgt hatten. Möglich gemacht hat diese Aktion Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Bernhard Stoffelns: „Wir hoffen, dass wir die Schüler so für die Problematik der Sehbehinderung sensibilisieren können. Denn gutes Sehen ist nicht selbstverständlich – aber man kann heute einiges dafür tun.“

So ist beispielsweise der graue Star – Fachjargon: Katarakt – durch eine Operation heilbar. Und obwohl die Katarakt-Operation weltweit die häufigste Operation beim Menschen ist, gibt es weltweit 25 Millionen Blinde durch diese Erkrankung. Dass der graue Star damit weltweit die häufigste Ursache für Blindheit ist, liegt daran, dass in der dritten Welt eine Operation oft nicht möglich ist – aus Geldmangel etwa oder aufgrund fehlender Infrastruktur. All das erläuterte Dr. Stoffelns, bevor es in den OP ging. Er erklärte auch, was beim grauen Star überhaupt passiert: „Die ursprünglich klare Augenlinse wird trüb, immer weniger Lichtstrahlen erreichen die Netzhaut. Dadurch nimmt das Sehvermögen mehr und mehr ab.“ Was man dagegen tun kann, konnten die Schülerinnen anschließend im OP direkt verfolgen. Auf einem Monitor, der das Bild des OP-Mikroskops zeigt, und im direkten Gespräch mit dem Operateur erfuhren sie, wie dieser mit Ultraschall die getrübte Augenlinse zerkleinert, entfernt und dann eine gefaltete Kunstlinse einsetzt. Diese faltet sich selbstständig im Auge auseinander und nimmt dort die gewünschte Position ein. Verblüfft waren die Schüler über die Tatsache, dass 85 Prozent aller Augenoperationen unter örtlicher Narkose erfolgen.

Die Schüler-Aktion der Mainzer Augenklinik fand im Rahmen der „Woche des Sehens“ statt. Vom 10. bis 15. Oktober will die bundesweite Aufklärungskampagne unter dem Motto „Blindheit verstehen, Blindheit verhüten“ auf die Bedeutung von gutem Sehvermögen, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation blinder Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern aufmerksam machen. „Darüber hinaus hoffen wir, dass wir dem ein oder anderen Besucher vielleicht interessante Möglichkeiten für die spätere Berufswahl aufzeigen können“, verrät Dr. Stoffelns.


Weitere Informationen:

Zum Abschluss der Woche des Sehens, am Samstag, den 15. Oktober, bietet die Augenklinik eine zweite Aktion an: Beim Tag der offenen Tür steht die „Verhütung von Sehfehlern im Kindesalter“ im Mittelpunkt – kostenlose Sehtests und Beratung für Kinder inbegriffen. Darüber informieren wir Sie in einer gesonderten Pressemitteilung.