Logo der Universitätsmedizin Mainz
Visual Universitätsmedizin Mainz

Neuer Schutz für Babys vor Hirnhautentzündung

Impfzentrum der Universitätskinderklinik Mainz erprobt neuen Impfstoff gegen Meningokokken

Sommerzeit – Urlaubszeit. Für junge Familien, die ihren Sommerurlaub im Ausland verbringen wollen, kann eine Impfung ihrer Sprösslinge gegen Meningokokken sinnvoll sein. Für Säuglinge und Kinder bis fünf Jahre steht dazu jetzt im Rahmen einer klinischen Studie ein verbesserter Impfstoff zur Verfügung: Daher suchen die Experten des Impfzentrums der Mainzer Universitätsklinik Eltern, die ihre Kinder in diesem Alter kostenlos impfen lassen wollen.

Meningokokken sind Bakterien. Sie kommen weltweit vor und werden durch Tröpfcheninfektion übertragen – also beispielsweise durch Husten oder Niesen. Je nach Alter tragen 2 bis 25 Prozent aller gesunden Menschen die Bakterien im Nasen-Rachen-Raum. Aus unbekannten Gründen können die Erreger gelegentlich in die Blutbahn eindringen und dort schwere Erkrankungen auslösen – im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung. In den ersten beiden Lebensjahren ist das Immunsystem des Menschen praktisch machtlos gegen die Eindringlinge. Aber auch später sind sehr schnelle und tödliche Krankheitsverläufe möglich.

In Deutschland sind Meningokokken-Infektionen zur Zeit zwar relativ selten, aber keineswegs harmlos. Eine Meningokokken-Erkrankung kann zu einer eitrigen Hirnhautentzündung sowie einer schweren Blutvergiftung mit Organversagen führen. Häufige Folgen der Infektion sind bleibende neurologische Schäden. In einigen europäischen Ländern kommen Infektionen durch bestimmte Meningokokken-Arten wesentlich häufiger vor als in Deutschland. Eine Impfung gegen diese Meningokokken-Arten ist möglich, sie gehört heute aber nicht zu den allgemein empfohlenen Standardimpfungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Zudem sprechen Kinder unter zwei Jahren nicht optimal auf den bisher verwendeten Impfstoff an. Die neue verbesserte Variante soll nun insbesondere bei Kindern bis zum zweiten Lebensjahr im Rahmen einer klinischen Studie angewendet werden – in einem Alter also, in dem Kinder bei Meningokokken-Infektionen besonders gefährdet sind.

Das Mainzer Impfzentrum besitzt eine ausgewiesene Expertise im Bereich neu entwickelter Impfstoffe für Kinder und Säuglinge. So werden mehr als 80 Prozent der Säuglinge in Deutschland heute mit Impfstoffen geimpft, an deren Entwicklung das Impfzentrum in Mainz beteiligt war. Die neue Meningokokken-Impfung kann Säuglinge und Kleinkinder gegen mehrere Meningokokken-Arten gleichzeitig schützen. Teilnehmen können alle Kinder, die zwischen 7 und 11 Wochen alt sind, ebenso kann zwischen dem 12. und 14. Lebensmonat und dem 3. und 5. Lebensjahr geimpft werden.

Eltern, die Interesse haben, mit ihrem Kind an der Studie teilzunehmen, wenden sich bitte an die Impfsprechstunde der Universitätskinderklinik Mainz. Die Ärztinnen und Ärzte der Impfsprechstunde stehen Ihnen unter der Telefonnummer 06131 / 17 3090 gerne für Fragen zur Verfügung. Direkt vor der Impfsprechstunde gibt es kostenlose Parkplätze für teilnehmende Familien.