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Auszeichnung für Radiologen der Universitätsmedizin Mainz auf dem Europäischen Radiologiekongress

Wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Bildgebung von Nierentumoren und der strukturierten Befunderstellung ausgezeichnet

Dr. Andreas Hötker von der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz identifizierte erfolgreich Prognosefaktoren aus computertomographischen (CT) Untersuchungen bei Patienten mit Nierenzellkarzinomen. Auf Basis dieser Erkenntnis ist bereits vor einer operativen Entfernung des Tumors eine bessere individuelle Einschätzung der Erkrankung möglich. Die Arbeitsgruppe um Dr. Pinto dos Santos konnte neue Wege für eine standardisierte Erstellung radiologischer Befundberichte präsentieren. Beide Projekte wurden auf dem Europäischen Radiologiekongress in Wien als die besten Vorträge der jeweiligen Sitzungen ausgezeichnet. Eine detaillierte Bildgebung ist heute integraler Bestandteil der Versorgung von Patienten, die unter Nierentumoren leiden. Hierzu fertigen die Mediziner vor der Operation auf Grundlage von computertomographischen Untersuchungen (CT) Bilder an, die Aufschluss über Größe und Lage des Tumors sowie über einen etwaigen Übergriff auf umgebende Strukturen geben. Bisher ließ sich die individuelle Prognose eines Patienten dabei aber fast ausschließlich nach operativer Entfernung des Tumors durch detaillierte Untersuchungen des Gewebematerials unter dem Mikroskop abschätzen. Wie Dr. Hötker herausfand, lässt sich auf Basis der präoperativen computertomographischen Bildgebung jedoch bereits vor einer Operation eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsfortschreitens oder einer Metastasierung beim Nierenzellkarzinom treffen. Zu diesem Ergebnis kam der Radiologe als Ergebnis einer mit mehr als 700 Patienten durchgeführten Studie. Entscheidend ist, dass Tumoren unterschiedliche Eigenschaften haben: Es gibt beispielsweise sehr aggressive und weniger aggressive Tumoren. Je nach Tumoreigenschaft ergeben sich unterschiedliche Auswirkungen auf die Entwicklung einer Krebserkrankung. Für seinen Vortrag über die erfolgreiche Identifizierung dieser Prognosefaktoren aus CT-Untersuchungen bei Patienten mit Nierenzellkarzinom wurde Dr. Hötker auf dem Europäischen Radiologiekongress ausgezeichnet. Ebenfalls eine Auszeichnung erhielt Dr. Pinto dos Santos. Zusammen mit Gordon Klos und Prof. Dr. Peter Mildenberger präsentierte er auf dem Europäischen Radiologiekongress die weltweit erste in den Routinebetrieb integrierbare Lösung für strukturierte radiologische Befundberichte, die international festgelegten Standards genügt. Zum Vergleich: Bislang werden Befunde als freier Fließtext verfasst. Die Art der Beschreibung der Auffälligkeiten und die Struktur eines Berichtes können dabei sehr unterschiedlich sein. Die Vorteile strukturierter radiologischer Befundberichte liegen auf der Hand: Sie sind einerseits verständlicher und können auch von computerbasierten Auswertungen einfacher erfasst werden. „Die erneute Auszeichnung durch die Europäische Gesellschaft für Radiologie ist für uns Ansporn, die exzellente wissenschaftliche Arbeit fortzuführen und auszubauen, um so weiterhin an der Spitze bei Innovationen in unserem Fach beteiligt zu sein“, so Univ.-Prof. Dr. Christoph Düber, Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Bildunterschrift: Univ.-Prof. Dr. Christoph Düber freut sich mit Dr. Daniel Pinto dos Santos, Dr. Andreas Hötker und Prof. Dr. Peter Mildenberger über die Auszeichnungen auf dem Europäischen Radiologiekongress Das Foto darf unter Angabe der „Bildquelle: Anne Keuchel (Universitätsmedizin Mainz)“ kostenfrei verwendet werden. Pressekontakt Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131  17-7424, Fax 06131  17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de