Spezialzentren

Die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik leitet bzw. beteiligt sich an einer Reihe interdisziplinärer Spezialzentren. Ziel dieser Zentren ist es in enger Abstimmung aller an einer Erkrankung beteiligten Fachdisziplinen die ideale Diagnostik und Behandlung für eine Erkrankung zu ermitteln und durchzuführen. Dafür bieten wir interdisziplinäre Sprechstunden an und führen regelmäßig interdisziplinäre Boardbesprechungen zu unterschiedlichen Spezialgebieten mit verschiedenen Partnern durch. Diese Spezialzentren werden im Folgenden vorgestellt: 

Neuroonkologisches Zentrum des UCT

Das neuroonkologische Zentrum der Universitätsmedizin Mainz und des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) wird durch die Neurochirurgische Klink und Poliklinik geleitet und koordiniert. Innerhalb der Zentrumsstrukturen werden Patienten mit Tumoren des Nervensystems und der Wirbelsäule interdisziplinär behandelt. Dazu findet zwischen den Disziplinen Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie, Radioonkologie und internistische Onkologie ein enger Austausch statt mit dem Ziel für einen Patienten mit einer Tumorerkrankung die ideale Behandlung zu finden und durchzuführen. Eine formalisierte Abstimmung der Behandlungen erfolgt im interdisziplinären neuroonkologischen Forum (INOF) einem Tumorboard, das zweimal wöchentlich Behandlungsfälle gemeinsam bespricht.

Das neuroonkologische Zentrum ist seit 2015 durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert und konnte seitdem jährlich erfolgreich rezertifiziert werden.

Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, Patienten entsprechend der neusten Therapiekonzepte zu behandeln. Um diese Konzepte weiter zu entwickeln versuchen wir möglichst viele Patienten in modernen Therapiestudien zu behandeln. Eine Übersicht über die aktuell bei uns angebotenen Studien können Sie hier finden.

Behandlungsanfragen an das Zentrum können gerne über unsere Tumorsprechstunde erfolgen.

Fallvorstellungen im Tumorboard von extern können über die Koordinatorin des NOZ, Frau Prof. Dr. med.  Naureen Keric, angemeldet werden.

Interdisziplinäres neurovaskuläres Programm der Universitätsmedizin Mainz

Das interdisziplinäre neurovaskuläre Programm der Universitätsmedizin Mainz wird geleitet durch Univ.-Prof. Dr.med. Florian Ringel (Neurochirurgische Klinik und Poliklinik) und Univ.-Prof. Dr.med. Marc Brockmann (Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie).

In diesem Zentrum werden Patienten mit angeborenen oder erworbenen Gefäßmissbildungen des Hirns oder der Wirbelsäule interdisziplinär diagnostiziert und behandelt.

Dazu gehören:

  • Aneurysmen
  • Arteriovenöse Malformationen
  • Gefäßfisteln
  • Kavernome

In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit können wir Ihnen sowohl in der Notfallsituation als auch bei geplanten Behandlungen die individuell beste Versorgung einer neurovaskulären Erkrankung anbieten. Jeder neurovaskuläre Erkrankungsfall wird zwischen den beteiligten Disziplinen in einem wöchentlichen Board oder falls notwendig ad hoc besprochen. Alle modernen Behandlungsmethoden – operativ oder endovaskulär – stehen uns kontinuierlich zur Verfügung und kommen in einer hohen Frequenz regelmäßig zum Einsatz um das beste Behandlungsergebnis zu erreichen.

Darunter:

  • Endovaskuläres Coiling
  • Endovaskuläre Stentversorgung zur Gefäßrekonstruktion
  • Operatives Aneurymsaclipping mit minimal-invasiven Zugangstechniken
  • Operative Resektionen arteriovenöser Malformationen oder Kavernome
  • Operativer Verschluss von kranialen oder spinalen Fisteln
  • Intraoperatives elektrophysiologische Neuromonitoring zur Funktionsüberwachung
  • Intraoperative Fluoreszenzangiographie
  • Intraoperative Mikrodoppleruntersuchungen
  • In ausgewählten Fällen Bypasstechniken
  • Hybridbehandlungen (endovaskulär und operativ) vaskulärer Fehlbildungen
  • Alle notwendigen intensivmedizinischen Maßnahmen

Universitäres Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen

Seit 2017 besteht an der Universitätsmedizin Mainz das universitäre Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen und -verletzungen (UCW). Dieses Zentrum wird gemeinsam durch die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik und das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie gebildet. Interdisziplinär werden in diesem Zentrum Patienten mit komplexen Wirbelsäulenerkrankungen behandelt.

Dabei behandeln wir in der Neurochirurgischen Klinik Patienten mit

  • Tumorerkrankungen der gesamten Wirbelsäule
  • degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen
  • Infektionen der gesamten Wirbelsäule
  • Verletzungen der Halswirbelsäule und des kraniozervikalen Überganges
  • Verletzungen mit neurologischen Defiziten
  • Intradurale Pathologien


Der Neurochirurgischen Klinik stehen moderne Navigationstechniken und auch Techniken der Wirbelsäulenrobotik zur Verfügung um die Sicherheit der Eingriffe auf ein Maximum zu erhöhen. Techniken des intraoperativen elektrophysiologischen Neuromonitorings kommen regelmäßig zur Überwachung neurologsicher Funktionen zum Einsatz.

Univ.-Prof. Dr.med. Florian Ringel und 3 weitere Operateure der Neurochirurgie halten das Masterzertifikat für Wirbelsäulenchirurgie der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG).

Um die Ergebnisse eines wirbelsäulenchirurgischen Eingriffes zu verbessern und Sie als Patient möglichst schnell zu Ihren regulären Aktivitäten zurückzuführen wurde ein Konzept des enhanced recovery after surgery (ERAS) 2019 eingeführt. Dies beinhaltet eine über das normale Maß hinausgehende ausführliche Vorbereitung vor der Operation (sog. Patientenschule), besondere intraoperative Maßnahmen (Narkoseführung, operatives Vorgehen) und eine sehr frühe postoperative Mobilisation mit Hilfe des Instituts für Physikalische Therapie, Rehabilitation und Prävention mit dem Ziel Sie möglichst früh nach der Operation zu einer körperlichen Fitness zu bringen die eine Entlassung erlaubt.

Zur Beratung können Sie gerne einen Termin in der Wirbelsäulensprechstunde der Poliklinik für Neurochirurgie vereinbaren – Ambulanz der Neurochirurgie (06131 17-7186 oder 06131 17-6941)

Als Notfall ist eine Vorstellung jederzeit möglich.


Bei Rückfragen zum ERAS Programm steht Ihnen PD Dr.med.  Max Jägersberg zur Verfügung.

Schädel-Basis-Zentrum

Das Schädel-Basis-Zentrum der Universitätsmedizin Mainz ist ein Zusammenschluss der Kliniken für Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und der Augenklinik.
Regelmäßig werden Erkrankungen der Schädel-Basis interdisziplinär besprochen und auch behandelt.
Das Zentrum ist durch die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie zertifiziert.

Programm für Kinderneurochirurgie (LOGO)

Ansprechpartner für die Kinderneurochirurgie ist Dr.med.  Malte Ottenhausen.
Für die neurochirurgische Versorgung im Kindesalter arbeitet die Neurochirurgische Klink eng mit der Kinderklinik der Universitätsmedizin Mainz zusammen.
Regelmäßig behandeln wir:

  • Liquorzirkulationsstörungen (Shuntimplantationen, endoskopische Ventrikulozisternostomien, Ventrikeldruckmessungen)
  • Angeborene Fehlbildungen (dysraphische Störungen, Chiari Malformationen)
  • Schädelfehlbildungen / -deformitäten bei vorzeitigen Verknöcherungen der Schädelnähte (Einsatz moderner 3D Visualisierungen, Helmtechniken) in Kooperation mit der Klinik für Mund-, Kiefer, Gesichtschirurgie
  • Tumorerkrankungen des Kindesalters

Die Neurochirurgische Klinik ist Partner des Kinderonkologischen Zentrum das durch die Deutsch Krebsgesellschaft zertifiziert ist. Innerbalb des Kinderonkologischen Zentrum erfolgte eine enge interdisziplinäre Abstimmung der Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen in Tumorboards um die ideale Behandlung für Ihr Kind zu erreichen.
In der operativen Behandlung kommen modernste Techniken zu Einsatz:

  • Introperatives elektrophysiologisches Neuromonitoring
  • Navigation
  • Intraoperativer Ultraschall
  • Endoskopie

Programm für funktionelle Neurochirurgie

  • Schmerztherapie
  • Zentrum für Bewegungsstörungen
  • Epilepsiezentrum

Die Neurochirurgische Klinik ist am Epilepsiezentrum unter Leitung der Neurologischen Klinik und Poliklinik beteiligt und stellt innerhalb dieses Zentrums den operativen Partner dar.