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Erkennung von COVID-19 durch Spürhunde

Hessischer Sozial- und Integrationsminister Kai Klose stellt Studie vor

PRESSEMITTEILUNG DES HESSISCHEN MINISTERIUMS FÜR SOZIALES UND INTEGRATION


Infektionen mit SARS-CoV-2 möglichst frühzeitig zu erkennen ist ein zentrales Element der Pandemieeindämmung. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) fördert daher ein interdisziplinäres Kooperationsforschungsprojekt der Universitätsmedizin Mainz. Dabei wird unter realen Bedingungen untersucht, ob speziell geschulte Hunde zur Früherkennung von SARS-CoV-2-Infektionen eingesetzt werden können. Im Rahmen eines Pressegesprächs hat Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose die Studie heute gemeinsam mit Studienleiterin Prof. Dr. Petra Staubach-Renz, Oberärztin und Leiterin des Clinical Research Centers der Hautklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, und Univ.-Prof. Dr. Bodo Plachter, kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz, in Wiesbaden vorgestellt.

„Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat während der Corona-Pandemie bereits eine Reihe von Studien gefördert, um neues und zusätzliches Wissen über COVID-19 und die Pandemie-Folgen zu erhalten. Von dieser Studie versprechen wir uns Erkenntnisse über eine effektive Früherkennung, mit der Ausbrüche vermieden werden können. Der Einsatz von Spürhunden erscheint hier sehr vielversprechend“, sagt Minister Klose.

Ausgebildete Spürhunde sind aufgrund ihres guten Geruchssinns in der Lage, bestimmte Erkrankungen oder Infektionen anzuzeigen. Im Rahmen der Studie, die anonymisiert in ausgewählten Altenpflegeheimen in Hessen durchgeführt wird, besuchen die ausgebildeten Spürhunde-Teams die Einrichtungen – wie heute die Nassauische Blindenfürsorge Wiesbaden – und führen die Tests vor Ort durch.

„Im Rahmen der Spürhund-Studie zur Früherkennung von Coronavirus-Infektionen wurde die Konditionierung der Hunde anhand von Probenmaterialien erfolgreich abgeschlossen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Bodo Plachter zum aktuellen Zwischenstand der Untersuchungen. „Die weitere Etablierung des Verfahrens ist Gegenstand des aktuellen Feldversuchs. Ein Ziel der hierbei parallel durchgeführten, instrumentell-analytischen Untersuchungen ist die Identifizierung typischer Geruchsstoffe, die eine Unterscheidung zwischen gesunden und erkrankten Personen zulassen. Die Kenntnis der relevanten Stoffe eröffnet Möglichkeiten für die Nutzung von Detektionsgeräten und für eine vereinfachte Ausbildung der Spürhunde“, so Plachter weiter.

Die besondere Bedeutung des Feldversuchs liegt neben dem Nachweis durch die Hunde unter realen Bedingungen auch in der Ausarbeitung effizienter logistischer Abläufe, die im weiteren Verlauf einen umfangreicheren Einsatz des Verfahrens ermöglichen sollen.


Hintergrund
An der Studie sind neben dem HMSI drei Kooperationspartner beteiligt: Das Clinical Research Center der Haut- und Poliklinik sowie das Institut für Virologie der Universitätsmedizin Mainz haben die Studie konzipiert und sind für die klinische Forschung zuständig. Wozu Hundenasen fähig sind, erforscht die an diesem Kooperationsprojekt beteiligte Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) am Institut für Sicherheitsforschung (ISF) bereits seit mehreren Jahren. Zudem entwickelt sie Material für die Ausbildung von Spürhunden. Die spezielle Ausbildung und Schulung der Spürhunde erfolgt durch die AWiAS Aviation Services GmbH aus Braunschweig.

 

Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. Petra Staubach-Renz,
Clinical Research Center der Haut- und Poliklinik,
Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz
E-Mail:  petra.staubach@unimedizin-mainz.de  


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