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Neue Kooperation hilft Herzklappen- und Bypass-Patienten

Start frei für das Netzwerk-Konzept durch Uniklinik, Mainz, Parkklinik, Bad Dürkheim und Techniker Krankenkasse!

07. Februar 2006) Die Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG) des Klinikums der Johannes Gutenberg Universität Mainz, die Parkklinik Bad Dürkheim und die Techniker Krankenkasse (TK) haben den ersten Vertrag zur integrierten Versorgung im Bereich der Herzchirurgie für Rheinland-Pfalz abgeschlossen. Das Mainzer Universitäts-Klinikum ist mit 1.300 Eingriffen pro Jahr das wichtigste herzchirurgische Zentrum in Rheinland-Pfalz. Erfahrene Spezialisten arbeiten Hand in Hand zusammen – von der akutstationären Versorgung bis zur anschließenden Rehabilitation in der Parkklinik Bad Dürkheim.

Rund 2,5 Milliarden Mal schlägt ein menschliches Herz im Laufe eines siebzigjährigen Lebens und pumpt dabei jeden Tag 8.000 Liter Blut durch den Körper. Verengte oder verstopfte Herzkranzgefäße und Fehler der Herzklappen bedrohen massiv die enorme Leistungsfähigkeit unseres vielleicht wichtigsten Organs. Oft ist eine Operation dann unumgänglich. 70.000 Bypass-Operationen und rund 17.000 Eingriffe an den Herzklappen werden jährlich in Deutschland durchgeführt, ca. 3.000 Eingriffe in Rheinland-Pfalz. Bei diesen schweren Eingriffen will die Techniker Krankenkasse (TK) zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG) des Klinikums der Johannes Gutenberg- Universität Mainz, und der Parkklinik Bad Dürkheim, mit einem neuen Konzept eine optimal abgestimmte Behandlung sicherstellen.

Vor diesem Hintergrund wurde die Integrierte Versorgung von Herzklappen- und Bypasspatienten ins Leben gerufen. Der Vorteil des umfassenden Konzeptes zur Diagnose und Therapie von betroffenen Patienten liegt in der kompetenten Betreuung durch Spezialisten auf diesem Fachgebiet. So gehen alle Behandlungsschritte nahtlos ineinander über, von der akutstationären Versorgung in der Uniklinik, bis zur Rehabilitationsphase in der Parkklinik Bad Dürkheim - eine der renommiertesten Reha-Kliniken für Herzpatienten bundesweit. Die Uniklinik erstellt zudem einen individuellen Medikamentenplan für die Patienten, der eine kontinuierliche Arzneimitteltherapie für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt sicherstellt.

Univ.-Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, Direktor der HTG, ist überzeugt vom medizinischen Erfolg und gibt den Patienten sogar eine Art Garantie auf den Behandlungserfolg: „Bei der Operation selbst, während des gesamten Krankenhausaufenthaltes, und auch bei der Rehabilitation erreichen wir mit der Umsetzung der Integrierten Versorgung eine bestmögliche Versorgungsqualität für die Patienten. Dabei wird der im Gesundheitssystem nicht übliche Begriff der Garantie von uns in voller Absicht gewählt: Sollte es zu unerwarteten Komplikationen kommen, so bieten wir eine, sowohl für den Patienten, als auch für die Krankenkasse kostenlose, zusätzliche Behandlung an.“ Für den geschäftsführenden Oberarzt der Klinik für HTG, Professor Dahm, der wesentlich an der Architektur des Vertrages beteiligt war, ist auch etwas anderes sehr wichtig: „Der Patient weiß zu jedem Zeitpunkt, wer für ihn zuständig ist und kann sicher sein, dass wir für Ihn einen strukturierten Plan auch für die weitere Betreuung erstellen. So erhält er beispielsweise bei der Entlassung aus dem Klinikum einen Patientenpass, in dem die durchlaufenen Therapieschritte aufgeführt sind, der aber auch die Nachsorgeintervalle festhält. Der erste Nachsorgetermin wird bereits während des stationären Aufenthalts vereinbart.“

Auch Dr. Hubert Piontek, Chefarzt der Parkklinik Bad Dürkheim geht davon aus, dass durch die enge Kooperation die Versorgung der Patienten nach einem herzchirurgischen Eingriff weiter optimiert werden kann. Die enge Verzahnung ermöglicht dabei die Nachsorge und Rehabilitation der operierten Herzpatienten exakt nach den Vorgaben der HTG. Dies gewährleistet für die Patienten eine Behandlung, die sich nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen richtet, die notwendigen und wichtigen Verlaufsuntersuchungen beinhaltet und darüber hinaus dem Patienten wichtige Informationen über seine Erkrankung und die Möglichkeiten der persönlichen Vorsorge zur Verhinderung des Fortschreitens dieser chronischen Krankheit vermittelt. „Bewegungstherapie, sportliche Betätigung und richtige Ernährung nehmen dabei den gleichen Stellenwert ein, wie die Behandlung mit Medikamenten“, so Dr. Piontek. Eng in das Konzept eingebunden sind auch die Haus- und Fachärzte aus der Umgebung, die die Nachuntersuchungen der Patienten durchführen.

Den Patienten, die an der Integrierten Versorgung teilnehmen, steht ein persönlicher Rehabilitationsberater der Techniker Krankenkasse zur Seite: Dieser informiert über das Leistungsangebot und stellt im Bedarfsfall die notwendigen Kontakte und Verbindungen her und sorgt mit den beteiligten Ärzten für einen reibungslosen Behandlungsverlauf. Weitere Vorteile für die Patienten, die an diesem Programm teilnehmen sind verkürzte Wartezeiten zur Operation sowie Service-Extras im Krankenhaus und in der Reha-Klinik. „Eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität der Patienten steht für uns im Vordergrund“, erklärt Anneliese Bodemar, Leiterin der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. „Den Betroffenen bleiben jetzt viele Unannehmlichkeiten und Unsicherheiten erspart, zum Beispiel unnötige Wartezeiten und Unterbrechungen im Behandlungsablauf. Unseren Versicherten können wir mit dieser Kooperation eine Behandlung anbieten, die alle Therapieschritte im Rahmen einer Bypass- oder Herzklappen-Operation verbindet."