Juniorgruppenleiter des Centrums für Thrombose und Hämostase (CTH) und der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik wird mit dem EHA Clinical Research Fellowship ausgezeichnet
Stipendium im Wert von 240.000 Euro für Forschungsprojekt im Bereich der Blutkrankheiten
Die European Hematology Association (EHA) hat den Leiter der Juniorgruppe für Experimentelle Forschung im Bereich Thrombose und Hämostase am CTH und der III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Dr. Markus Bosmann, mit einem europaweit ausgeschriebenen Stipendium ausgezeichnet. An dieses Stipendium ist ein Forschungsprojekt geknüpft: Ziel dieses Projekts ist es, die molekularen Prozesse bei einer Blutvergiftung (Sepsis) bei sogenannten neutropenen Patienten zu verstehen. Sepsis ist die führende Todesursache neutropener Patienten, die über eine verminderte Anzahl von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut verfügen. Die Forschungserkenntnisse von Dr. Bosmann sollen im Erfolgsfall in neue Therapiemöglichkeiten einfließen.
Bei Patienten mit hämatologischen Erkrankungen (Hämatologie ist die Lehre von den Blutkrankheiten) besteht häufig eine Armut an körpereigenen Abwehrzellen des Immunsystems. In diesem Zustand können Infektionen mit Bakterien zur Entstehung einer sogenannten „neutropenen Sepsis“ führen. Dabei handelt es sich um eine systemische Reaktion als Folge einer Infektion, welche neutropene Patienten betrifft. Kennzeichnend für neutropene Patienten ist die Abnahme der weißen Blutkörperchen. „Die derzeit vorhandenen Therapiemöglichkeiten der neutropenen Sepsis sind leider begrenzt. Mit dem bewilligten Projekt sollen die molekularen Mechanismen und Signalwege der neutropenen Sepsis anhand von experimentellen Modellen erforscht werden“, so der Wissenschaftliche Direktor des CTH, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Walter. Der Titel des Projekts von Dr. Bosmann lautet: „Molecular Events in neutropenic sepsis related to signaling via MDA5 and RIG-I“.
„In diesem EHA-Stipendium arbeitet Dr. Bosmann eng mit der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik zusammen, deren Hauptschwerpunkt unter anderem die Behandlung von Patienten mit hämatologischen und onkologischen Krankheitsbildern ist“, so der Verwaltungsdirektor des CTH, Magnus M. Gees. „Wir freuen uns besonders darüber, dass mit dieser Auszeichnung die enge Kooperation zwischen dem CTH und der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik gewürdigt und verstärkt wird. Hierdurch werden wichtige Impulse für einen dynamischen Ausbau unserer translationalen Forschung gesetzt“, erklären der Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald, und der Wissenschaftliche Direktor des CTH, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Walter.
Beim EHA Clinical Research Fellowship handelt es sich um ein europaweit ausgeschriebenes Stipendium. Das Stipendium fördert Ärzte und Nachwuchswissenschaftler, die ihre wissenschaftliche Ausbildung vertiefen und eine selbstständige Arbeitsgruppe etablieren und leiten wollen. Der Förderungszeitraum beträgt drei Jahre mit einer Fördersumme von insgesamt 240.000 Euro.
Kontakt
Dr. med. Markus Bosmann
Leiter der Juniorgruppe „Experimentelle Forschung in T&H“
Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH)
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Über das CTH
Das Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) wird als Modellzentrum zur verbesserten Integration von Ausbildung, Forschung und Patientenversorgung unter einem translationalen Fokus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des nationalen Programm „Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)“ gefördert (Förderkennzeichen 01 EO 1003). Im CTH-Konzept wird die Schnittstelle zwischen Patientenbehandlung und Forschung neu definiert und so die Voraussetzung für Innovationen in der Gesundheitsversorgung geschaffen. Die Umsetzung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung und umgekehrt ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Umgekehrt sollen klinische Beobachtungen als Anregung und Rückkoppelung direkt in die Grundlagenforschung einfließen.