Logo der Universitätsmedizin Mainz

Universitätsmedizin Mainz ist Exzellenzzentrum für das Myelodysplastische Syndrom (MDS)

Herausragende Expertise bei der Versorgung von MDS-Patienten bescheinigt

Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks und des Blutes mit sehr unterschiedlichem Verlauf. Ein MDS zählt insbesondere im höheren Lebensalter zu den häufigsten Krankheitsbildern des blutbildenden Systems. In Deutschland gibt es bisher nur wenige Anlaufstellen für das Myelodysplastische Syndrom (MDS). Die Myelodysplastic Syndromes Foundation (MDSF), ein internationales Netzwerk von Ärzten und Wissenschaftlern mit Hauptsitz in New York, hat jetzt der Universitätsmedizin den Titel Exzellenzzentrum für das Myelodysplastische Syndrom (MDS) verliehen.

„Nur Krankenhäuser mit höchsten Standards bei der Behandlung und Betreuung von MDS-Patienten erhalten das Label ´anerkanntes Exzellenzzentrum für das Myelodysplastische Syndrom´. Es ist also eine besondere Auszeichnung unserer Expertise. Betroffenen signalisiert dieses Label, das sie hier eine optimale Behandlung erwarten dürfen“, unterstreicht Prof. Dr. Markus Radsak, Oberarzt und Leiter der Spezialambulanz Myelodysplastisches Syndrom (MDS) der Universitätsmedizin Mainz. Die Spezialambulanz MDS ist Teil der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz).

Für die Anerkennung als Exzellenzzentrum musste die Spezialambulanz die Richtlinien der Myelodysplastic Syndromes Foundation (MDSF) erfüllen. Für die Zulassung galt es unter anderem, onkologische Forschungsaktivitäten und Veröffentlichungen von Forschungserkenntnissen auf dem Gebiet MDS in renommierten Fachzeitschriften nachzuweisen. Prof. Radsack leitet seit 2010 eine Arbeitsgruppe, die diese Kriterien erfüllt. Sie erforscht unter anderem die Grundlagen der Krankheitsentstehung. Auch hat die Spezialambulanz MDS bereits zahlreiche nationale und internationale klinische Studien zur Behandlung dieser schwerwiegenden Erkrankung durchgeführt.

Die Spezialambulanz bietet Betroffenen sowohl eine umfassende Diagnostik als auch ein breites Spektrum an Therapien zur Behandlung ihrer MDS Erkrankung an. „Unsere Therapiekonzepte sind ganz individuell auf die persönlichen Bedürfnisse der MDS-Patienten zugeschnitten“, bemerkt Professor Radsak. Für die Therapie eines MDS stehen den Ärzten der Spezialambulanz verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Verfahren wie Transfusionen, Hormontherapien oder Eisenchelatoren, mit denen sich die Krankheitssymptome lindern lassen. Eisenchelatoren binden Eisen im Körper und führen zur Ausscheidung des Metalls. Sie werden bei bestimmten Formen der Blutarmut wie beispielsweise einer Anämie eingesetzt. Des Weiteren lässt sich eine MDS auch mittels der sogenannten allogenen Stammzelltransplantation behandeln, die bisweilen sogar eine Heilung ermöglicht, aber zu den komplikationsreichen Verfahren zählt. Vor dem Hintergrund, dass die Blutzellen von MDS-Patienten genetisch und in vielen Fällen auch funktionell defekt sind, führt die Spezialambulanz auch molekularbiologische Untersuchungen durch.

„Es freut mich sehr, dass unsere Spezialambulanz für MDS als bislang einziges MDS-Kompetenzzentrum in ganz Rheinland-Pfalz jetzt auch als Exzellenzzentrum ausgezeichnet wurde“, beglückwünscht der Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Matthias Theobald das Team der Spezialambulanz MDS.

Ein MDS kann altersunabhängig auftreten. Mehrheitlich sind jedoch Personen über 60 Jahre betroffen. Im höheren Lebensalter gehört MDS zu den häufigsten bösartigen Bluterkrankungen. In Deutschland tritt das Krankheitsbild jährlich bei vier bis 20 Personen pro 100.000 Einwohner auf. Die fehlerhafte Ausreifung von Blutvorläuferzellen im Knochenmark hat eine krankhaft veränderte Zusammensetzung des Blutes zur Folge. Blutzellen sind nicht mehr in der Lage, ihre vorgesehene Funktion zu erfüllen, woraus in der Regel eine starke Vermehrung von ausreifenden Blutzellen im Knochenmark bei gleichzeitigem Mangel an reifen Zellen im Blut resultiert. Infolgedessen kommt es oft zu einem Mangel an roten Blutzellen (Anämie) sowie zu Störungen, die die Abwehrfunktion des Körpers beeinträchtigen und die Blutstillung verzögern. Bei zahlreichen MDS-Patienten kann sich aus der komplexen Grunderkrankung eine Leukämie entwickeln, so dass regelmäßige Kontrollen und Einschätzungen in Hinblick auf einen Behandlungsbedarf durch Experten sinnvoll und notwendig sind.

 

Kontakt
Prof. Dr. Markus Radsak, III. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131/17-6186, E-Mail:  radsak@uni-mainz.de

Pressekontakt
Oliver Kreft, Unternehmenskommunikation der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de