Krankenhaushygiene als Element der Qualitätssicherung in der Medizin
Das Nationale Referenzzentrum für Surveillance nosokomialer Infektionen koordiniert die sogenannten Module des
Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS). Die daran teilnehmenden Kliniken leiten Daten über nosokomiale Infektionen in ihren Fachabteilungen an das Referenzzentrum weiter, das daraus Referenzdaten berechnet. Anhand dieser Daten können die teilnehmenden Kliniken ersehen, wie ihre Infektionsraten im Verhältnis zur Situation in den anderen teilnehmenden Einrichtungen zu interpretieren sind. Die Universitätsmedizin Mainz beteiligt sich über die Krankenhaushygiene an folgenden KISS-Modulen in insgesamt 14 klinischen Einrichtungen:
- ITS-KISS
- MRSA-KISS
- NEO-KISS
- ONKO-KISS
- OP-KISS
Über die Hände wird ein erheblicher Teil von Krankheitserregern auf Patienten übertragen. Durch eine gute Händehygiene mit regelmäßigem und gezieltem Waschen, Desinfizieren und Pflegen der Hände können viele Krankenhausinfektionen vermieden werden. Durch die Teilnahme an den Erhebungen des Moduls
Hand-KISS wird in der Universitätsmedizin Mainz die Verwendung von Händedesinfektionsmitteln bereichs- und stationsbezogen statistisch überwacht. Dadurch können Veränderungen von Jahr zu Jahr erfasst und für interne Mitarbeiterschulungsmaßnahmen genutzt werden. Die Krankenhaushygiene konnte auf diese Weise feststellen, dass die Compliance der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Patientenversorgung für die Händehygiene in den vergangenen Jahr kontinuierlich zugenommen hat.
In der Landeshygieneverordnung Rheinland-Pfalz ist die Etablierung von regionaler Netzwerkarbeit zur Verringerung nosokomialer Infektionen und zur nachhaltigen Bekämpfung der Weiterverbreitung von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen vorgeschrieben. Auch in unserer Region wurde unter Federführung des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen ein
MRE-Netzwerk Rhein-Nahe gegründet (MRE = Multiresistente Erreger). Von Beginn an hat sich die Universitätsmedizin Mainz durch die Krankenhaushygiene an der Netzwerkarbeit beteiligt und wurde für die Umsetzung qualitätssichernder Maßnahmen als eine der ersten medizinischen Einrichtungen zertifiziert.