Arbeitsgruppe Glia und psychische Gesundheit (Giulia Poggi PhD)

OLIGODENDROZYTENABSTAMMUNG UND MYELIN BEI PSYCHISCHER GESUNDHEIT UND KRANKHEIT

Forschung
Der Oligodendrozytenstamm und das Myelin sind für die Feinabstimmung der Aktivität von Gehirnnetzwerken notwendig. Neue Erkenntnisse zeigen, dass sie eine entscheidende Rolle bei der kognitiven und emotionalen Verarbeitung spielen und dass Funktionsstörungen mit verschiedenen psychischen Störungen wie Schizophrenie, schweren depressiven Störungen und Angstzuständen in Verbindung gebracht werden. Die zugrundeliegenden Mechanismen der Oligodendrozyten- und Myelin-(Dys-)Funktion sind jedoch nach wie vor kaum verstanden.
Das Poggi-Labor will herausfinden, wie die Oligodendrozytenlinie und das Myelin die kognitive und emotionale Regulierung beeinflussen, die bei neuropsychiatrischen Störungen häufig gestört ist.
Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen setzt das Labor eine breite Palette von In-vivo-Methoden ein, wie z. B. Verhaltensphänotypisierung, stereotaktische Chirurgie und Proliferationsverfolgung, sowie Ex-vivo-Ansätze, einschließlich quantitativer Neuroanatomie, Biochemie und molekularer Techniken. Für diese Studien werden sowohl Wildtyp- als auch genetisch veränderte präklinische Mausmodelle verwendet. Die Zusammenarbeit mit anderen Laboratorien und Kerneinrichtungen auf dem Campus der Universität Mainz und mit externen Labors gewährleistet einen wirklich interdisziplinären und translationalen Forschungsansatz.

Derzeit werden die folgenden zwei Hauptthemen aktiv untersucht: 
Thema 1: Die Rolle der Plastizität der Oligodendrozytenabstammung beim Erwerb und der Umsetzung von Aversionsbewältigungsstrategien

Thema 2: Die Auswirkungen sozialer Erfahrungen auf die Oligodendrozytenabstammung und den Myelinstatus