Prof. Dr. Eric Roesner
AG Rößner
Die chirurgische Rekonstruktion von Gewebedefekten nach Trauma oder Tumorresektion stellt eine zentrale Säule im Bereich der regenerativen Medizin dar. Besonders herausfordernd sind hierbei Defekte, die unterschiedliche Gewebetypen, wie Weichgewebe (z.B. Haut-, Muskel- und Fettgewebe) und Hartgewebe (z.B. Knochen) umfassen. Auf Grund der unterschiedlichen Gewebeausprägung müssen sowohl Teile des knöchernen Gerüstes operativ integriert, als auch eine Deckung mit Weichgewebe, z.B. über eine Lappenplastik, realisiert werden.
Neben der grundsätzlichen Herausforderung der Geweberekonstruktion stellt auch die Personalisierung eine erhebliche Schwierigkeit dar. Sie erfordert eine zeitaufwändige und kostenintensive Planung, da sich jeder Gewebedefekt stark in Größe, Komplexität und Ausprägung unterscheidet. Eine individuelle Betrachtung und Anpassung an die anatomischen Gegebenheiten des jeweiligen Patienten ist daher unerlässlich.
Das Ziel der Forschergruppe ist es, neue Verfahren für die regenerative Therapie an der Schnittstelle zwischen Hart- und Weichgewebe zu entwickeln. Dabei kommen bereits zugelassene humane Implantatmaterialien zum Einsatz, die mithilfe innovativer 3D-(Bio-)Drucktechnologien an verschiedene Gewebetypen angepasst werden können. Der Einsatz des 3D-Druckverfahrens ermöglicht zudem eine patientenindividuelle und defektgerechte Gestaltung der Gewebeersatzstrukturen.