Präimplantationsdiagnostik
Die Frauenklinik beherbergt das einzige Zentrum für Präimplantationsdiagnostik in Rheinland-Pfalz und Hessen. Lange Zeit wurde um diese Technik gestritten – in unserem Kinderwunschzentrum wird sie angeboten.
PID bedeutet Präimplantationsdiagnostik und beinhaltet die genetische Analyse von embryonalen Zellen. Die Frauenklinik ist eines der 19 PID-Zentren in Deutschland und das einzige PID-Zentrum in Rheinland-Pfalz und Hessen.
Wie läuft ein PID-Zyklus ab?
Zuerst werden die Patient*Innen-Paare in einem ausführlichen Gespräch über die einzelnen Schritte im PID-Prozess informiert. Danach erfolgt eine Vorstellung am Institut für Humangenetik, die einen Ethikantrag für die jeweilige vorliegende Erkrankung (z.B. Mukoviszidose, Neurofibromatose, Duchenne Dystrophie etc..) beantragt.
Anschließend berät eine Ethikkommission, bestehend aus Fachärzten, Humangenetikern, Rechtsvertretern und Psychologen, ob eine genetische Untersuchung an den Embryonen erlaubt ist oder nicht. Erst nachdem der Ethikantrag genehmigt wurde, darf offiziell mit der PID begonnen werden. Es beinhaltet die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers mittels IVF/ICSI. Danach werden die Zellen im Brutschrank herangezogen. Dann erfolgt die Probenentnahme am Embryo und eine genetische Analyse. Wenn alles funktioniert hat, wird ein genetisch gesunder Embryo in die Mutter transferiert.
Wie lange dauert ein PID-Zyklus?
Nach einer Einnahme von Hormonen über etwa 12 bis 13 Tage, erfolgt die Entnahme der Eizellen aus den Eierstöcken der Frau und die Befruchtung. Fünf Tage nach mehrfacher Zellteilung, im sogenannten Blastozystenstadium, entnimmt man die Probe am Embryo zur genetischen Untersuchung und friert sie ein.
Dann heißt es warten. Nach etwa fünf bis sechs Wochen liegt das genetische Ergebnis vor. Nun können die genetisch gesunden Embryonen aufgetaut und zurück in die Patientin transferiert werden. Alle anderen Embryonen bleiben eingefroren.
Mit welchen Risiken muss man dabei rechnen?
Grundsätzlich können dieselben Komplikationen wie bei einer regulären künstlichen Befruchtung, wie beispielsweise Überstimulationen, Thrombosen oder Embolien auftreten. Jedoch besteht das Risiko, dass bei der genetischen Untersuchung im Rahmen der PID auch falsche Ergebnis erhoben werden, sodass kranke Embryonen transferiert werden oder gesunde Embryonen eingefroren bleiben. Wir empfehlen also während der Schwangerschaft eine weiterführende Pränataldiagnostik.