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Die faszinierende Geschichte des Hepatitis C Virus: Von der Entdeckung zur Therapie

Nächster Themenabend der Medizinischen Gesellschaft Mainz am 25. Mai 2016

Infektionen mit dem Hepatitis C Virus (HCV) sind weltweit eine der Hauptursachen für akute und insbesondere chronische Lebererkrankungen. Schätzungen zufolge haben weltweit ungefähr 130 Millionen Menschen eine chronische HCV Infektion, davon cirka 500.000 Personen in Deutschland. Im Fokus des nächsten Themenabend der Medizinischen Gesellschaft Mainz am Mittwoch, 25. Mai 2016 steht der dramatische Wettlauf um die Entwicklung der effektivsten, kürzesten und nebenwirkungsärmsten Kombinationstherapie der Hepatitis C. Zwar wurde 1989 die molekulare Struktur des Hepatitis C Virus geklärt, die ausgeprägte Variabilität des Virus verhinderte jedoch eine erfolgreiche Impftherapie. Erst als nach mehreren Jahren ein Zellkultursystem gefunden war, war die Grundlage für die Entwicklung direkt am Virus angreifenden Medikamente geschaffen, die heute eine Heilung der Hepatitis C in über 95 Prozent bei exzellenter Verträglichkeit erlauben. Die Referenten des Abends sind Univ.-Prof. Dr. Ralf Bartenschlager von der Universitätsklinikum Heidelberg und Univ.-Prof.-Dr. Stefan Zeuzem, Direktor der I. Medizinischen Klinik der Universität in Frankfurt am Main. Der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Matthias Reddehase, wird die Veranstaltung moderieren. Der Themenabend findet statt um 19.15 Uhr im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Hepatitis C gilt Experten als besonders hinterhältige Erkrankung: Über einen langen Zeitraum hinweg kann sie unbemerkt bleiben und dabei großen Schaden in der Leber wie Leberkrebs verursachen, so dass eine Lebertransplantation erforderlich werden kann. Vor diesem Hintergrund haben Forscher über viele Jahre versucht, einen Wirkstoff zu entwickeln, der große Heilungschancen verspricht. Bis vor wenigen Jahren konnte die Hepatitis C nur mit Interferon in Kombination mit Ribavirin behandelt werden. Die Therapie war von Nebenwirkungen begleitet, sehr langwierig und nur bei 40 bis 80 Prtozent der Patienten erfolgreich. Mit der Aufklärung des biologischen Lebenszyklus des HCV und zahlreicher technischer Fortschritte wurden innerhalb weniger Jahre etliche direkt antiviral wirksame Medikamente entwickelt, die zunächst zusammen mit Interferon verabreicht wurden. Damit erweiterte sich allerdings das Spektrum an Nebenwirkungen. Mit der Entdeckung, dass sich die Hepatitis-C-Virusinfektion auch interferon-frei durch die Kombination mindestens zweier direkt antiviral wirksamer Medikamente heilen lässt, begann ein neues Zeitalter der Therapie der HCV-Infektion. Mit dieser Kombinationstherapie werden alle Genotypen erreicht und die Patienten werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 bis 100 Prozent mit einer 12-wöchigen Therapie geheilt bei exzellenter Verträglichkeit. Die Veranstaltung gibt Einblicke in die faszinierende Geschichte des HCV und zeigt auf wie Schritt für Schritt neue Methoden zur Bekämpfung des Virus entwickelt wurden. Mit Prof. Bartenschläger konnte ein Referent gewonnen werden, der zu den Pionieren in der Erforschung des HCV zählt. Für seine Forschungen auf diesem Gebiet erhielt er 2015 den renommierten Robert Koch Preis. Auch Prof. Zeuzem gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der HCV-Forschung und hat sich einen exzellenten Ruf als einer der weltweit führenden Kliniker auf dem Gebiet der Hepaitits C erworben. Er führte wichtige Studien mit neuen Medikamenten durch – allerdings mit der teuersten Tablette der Welt auf Basis des Wirkstoffs Sofusbovir. Eine Tablette kostet 1000 US Dollar. https://www.youtube.com/watch?v=PwcX-lu_j6o Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen!
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!
Weiterer Termin: 01.06.2016          Klimawandel und Evolution von Pflanzen Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger, Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html