Aktuelles
Neuer Bachelor-Studiengang „Medizin- und Biowissenschaften“ an der Universitätsmedizin Mainz
Staatliche Lehranstalt für medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten (MTAL) erweitert ausbildungsintegriertes Lehrangebot
Die MTAL-Schule der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bietet in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern ab Oktober 2015 ein ganz neues Ausbildungs- und Studienkonzept an. Die angehenden Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten (MTAL) können während ihrer Ausbildung parallel den Studienabschluss „Bachelor of Science Medizin- und Biowissenschaften (MBW)“ erwerben. Mit dem ausbildungsintegrierten, dualen Studiengang stärken die Kooperationspartner die Zukunft der Gesundheitsfachberufe.
Das Abitur in der Tasche, aber noch keinen Plan, was danach kommen soll? Eine Ausbildung? Oder doch lieber ein Studium? Eine gute mögliche Antwort lautet: Ausbildung und Studium! Eine solche duale Studienmöglichkeit ist der neue ausbildungsintegrierte Bachelor-Studiengang Medizin- und Biowissenschaften, die die MTAL-Schule der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern anbietet. Dieser kombiniert das Bachelorstudium mit der praktischen Berufsausbildung. Zugangsvoraussetzungen sind die Hochschulreife, ein Ausbildungsvertrag mit der MTAL-Schule der Universitätsmedizin Mainz und eine Studienempfehlung von dieser. Wer diese Bedingungen erfüllt und Ausbildung sowie Studium erfolgreich abschließt, kann später gleich zwei anerkannte Berufsabschlüsse vorweisen: den Bachelor of Science Medizin- und Biowissenschaften (MBW) und den Berufsabschluss als staatlich anerkannter medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTAL). Mit dieser Doppelqualifikation sind die Absolventen hervorragend qualifiziert für eine Tätigkeit im klinischen, akademisch-wissenschaftlichen oder auch industriellen Umfeld.
Das Bachelor-Studium startet nach dem ersten der drei MTAL-Ausbildungsjahre – und zwar parallel zur schulischen Ausbildung. Es umfasst neun Semester. Die Studieninhalte orientieren sich an den Anforderungen der Branche. Sie verknüpfen Fachwissen mit praktischen Fertigkeiten sowie methodischen und personalen Kompetenzen. So erwerben die dual Studierenden ergänzend zur Ausbildung beispielsweise weitergehende methodische und theoretische Kenntnisse in den Naturwissenschaften und der Medizin sowie zu experimentellen Labormethoden. Darüber hinaus lernen sie, therapeutische Ansätze zu verstehen und neue Therapie- und Diagnosemöglichkeiten mit zu entwickeln. Das Studium soll sie zudem in die Lage versetzen, komplexe Fragestellungen mit wissenschaftlich-analytischen Methoden zu beantworten und die gewonnenen Erkenntnisse anderen verständlich zu vermitteln.
Die fachliche Leiterin der Mainzer MTAL-Schule, Susanne Kamps, erklärt: „Die Attraktivität unseres Ausbildungsstandortes steigt damit auch für Abiturienten, die nach einer akademischen Ausbildung im Gesundheitswesen streben. Dabei erhalten wir das fachpraktische Wissen der im Labor tätigen MTAL und fördern gleichzeitig die Chancengleichheit für unsere Absolventen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Es ist auch wichtig, Abwanderungen in andere Berufsfelder zu vermeiden.“ Sie ergänzt: „Technische und gesundheitspolitische Herausforderungen sowie Zukunftsfragen rücken verstärkt in den Fokus. Das schult auch den Blick für künftige Entwicklungen. Die tendenziell immer geringer werdende Halbwertzeit des Wissens verlangt sowohl lebenslanges Lernen als auch eine kritische Hinterfragung der angebotenen Wissensfülle.“
In vielen europäischen Nachbarländern, beispielsweise in Österreich, Schweiz, Niederlande, und Großbritannien, findet die MTAL-Ausbildung mittlerweile an Hochschulen statt. „Der deutsche Wissenschaftsrat empfiehlt eine Akademisierungsquote in den Gesundheitsfachberufen von 10 bis 20 Prozent. Mit dem Angebot eines ausbildungsintegrierten Studiums tragen wir zur Erfüllung dieser Quote bei“, betont der ärztliche Leiter der MTAL-Schule der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Walter Hitzler. „Unsere MTAL-Schule zeichnet sich bereits seit vielen Jahren allein schon durch die Einbindung in die Universitätsmedizin aus. Durch diese erfolgt ein exzellenter fachlicher Wissenstransfer der neuesten Entwicklungen im Bereich der Laboratoriumsmedizin. Das ausbildungsintegrierte Bachelorstudium erweitert das Wissensspektrum unserer Absolventen zusätzlich. Die Breite an praktischen und theoretischen Kenntnissen befähigt unsere Nachwuchsfachkräfte besonders gut, um eigenständig mit und in multiprofessionellen, interdisziplinären Anforderungen entsprechenden Teams zusammenzuarbeiten. Auch für Forschungs- und Leitungsaufgaben bringen sie wichtige Kompetenzen mit. Alles Faktoren, die der Patientensicherheit und –versorgung zu Gute kommen.“
Weitere Informationen im Internet unter http://www.mtaschulemainz.de
Kontakt
Susanne Kamps,
Fachliche Schulleiterin Lehranstalt für Medizinisch-technische LaboratoriumsassistentenUniversitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Telefon 06131 17-3964,
E-Mail: susanne.kamps@unimedizin-mainz.de
Pressekontakt
Barbara Reinke,
Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496,
E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Über die MTAL-Schule der Universitätsmedizin Mainz
Seit über 65 Jahren bildet die MTAL-Schule der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erfolgreich qualifizierte MTAL aus. Die Absolventen sind sowohl universitätsintern als auch von externen Einrichtungen begehrte Fachkräfte. Jährlich im Oktober beginnen 48 Schülerinnen und Schüler, die dreijährige Ausbildung zur „Staatlich anerkannte/r medizinisch-technische/r Assistentin/Assistent in der Laboratoriumsmedizin“. Schon während ihrer Ausbildung können die Schüler eine integrierte Fachqualifikation erwerben, die es ihnen ermöglicht, nach der Ausbildung auch als Zytologieassistent/in in der gynäkologischen Diagnostik zu arbeiten.
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de