Aktuelles
Probanden für H1N1-Impfstoff-Studie der Phase III gesucht
Universitätsmedizin Mainz führt ab Anfang August eine klinische Studie mit einem Impfstoff gegen die Neue Grippe (H1N1) durch
Das Zentrum für Klinische Studien am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz führt ab Anfang August 2009 eine Impfstudie gegen das so genannte Schweinegrippe-Virus H1N1 durch. Für diese werden Kinder und Erwachsene im Alter zwischen 6 Monaten und 99 Jahren als Probanden gesucht. Im Rahmen der multizentrischen Studie soll neben der Verträglichkeit des noch nicht zugelassenen Impfstoffs insbesondere geprüft werden, in welchem Ausmaß der Impfstoff die körpereigenen Abwehrkräfte stimuliert und somit gegen eine Ansteckung schützt. Der zu testende klinische Impfstoff ist ähnlich zusammengesetzt wie herkömmliche, bereits auf dem Markt erhältliche Grippeimpfstoffe; er enthält inaktive Bestandteile des H1N1-Virus mit oder ohne Immunverstärker. Der Impfstoff kann keine Neue Grippe verursachen. Die Studienteilnehmer sind nach der Impfung mit dem Impfstoff sehr wahrscheinlich vor einer H1N1-Infektion geschützt. Interessenten, die an der Studie teilnehmen möchten, können sich direkt beim Zentrum für Klinische Studien unter der Telefonnummer 06131 17-3090 melden und informieren. Der neue Impfstoff soll – sofern er sich in der Studie bewährt – in der aktuellen Pandemie Anwendung finden. „Die Zuteilung zu den Studiengruppen erfolgt nach dem Zufallsprinzip, um optimale Studienergebnisse garantieren zu können. Die Probanden erhalten im Rahmen der Studie drei Dosen des Impfstoffs. Zwei davon nach Start der Studie im Abstand von jeweils vier Wochen, eine Auffrischung erfolgt nach zwölf Monaten. Während dieser Zeit (oder während der ersten zwölf Wochen) werden die Probanden fünf Arztbesuche wahrnehmen und fünf Telefoninterviews führen", erläutert PD Dr. Markus Knuf, Oberarzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Leiter des Zentrums für Klinische Studien die Details der Studie. „Wir wissen, dass es im Laufe der Geschichte immer wieder zu verheerenden Grippe-Pandemien gekommen ist", sagt Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz. „Die Teilnehmer an dieser Studie leisten einen großen Beitrag für eine wirksame Pandemiebekämpfung." Die Neue Grippe ist eine Influenza-Erkrankung, die durch eine neue Variante des Influenza-Virus-Subtyps H1N1 verursacht wird. Diese Variante ist aus bestehenden Schweinegrippeviren entstanden und wurde im April 2009 entdeckt. Mittlerweile sind Menschen in über 70 Ländern an der Neuen Grippe (A/H1N1) erkrankt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 11. Juni 2009 zum ersten Mal seit 40 Jahren die höchste Influenza-Gefahrenstufe ausgerufen, Warnstufe 6. Die aktuelle Grippe-Pandemie wird durch eine Variante des Schweinegrippevirus (Subtyp A/H1N1) ausgelöst. Die Übertragung findet von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion – beispielsweise beim Husten und Niesen – statt. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch allgemeine Symptome wie Fieber und Atemwegsbeschwerden, aber auch Erbrechen und Durchfall. Alle Altersgruppen können von der Neuen Grippe betroffen sein. Es ist allerdings abweichend von der jährlichen Grippewelle eine Häufung der Infektion in jüngeren Altersgruppen zu beobachten. Der Krankheitsverlauf ist zumeist mild. Jedoch sind auch sehr schwere und leider auch tödliche Verläufe bekannt.
- Pressemitteilung (PDF 47,4 KB)
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 50 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtung der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.klinik.uni-mainz.