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Sprache ist Schlüssel zur Verständigung – über Sprachen hinweg

„Mainzer Monat der Sprachförderung“ mit Veranstaltungen für Kinder, Eltern und Sprachförderkräfte: 2. Juni bis 25. Juni 2009 im Rathaus der Landeshauptstadt Mainz / Kooperation von Landeshauptstadt, Netzwerk ‚Kind und Sprache’, Deutscher Bundesverband für Logopädie (DBL) / Schirmherrin: Ministerin Doris Ahnen

„Sprache ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation mit anderen Menschen und zugleich zwingende Voraussetzung für eine gesellschaftliche Teilhabe. Sprache bringt Gefühle und Gedanken zum Ausdruck. Mit ihrer Hilfe werden Erlebnisse verarbeitet, Wünsche ausgesprochen, Zusammenhänge verstanden und Handlungen geplant. Folglich gilt es, Sprachauffälligkeiten und Sprachstörungen früh zu erkennen und durch gezielte Interventionen zu behandeln. Sprachentwicklung und Sprachförderung sind deshalb Themen, die uns sehr am Herzen liegen“, sagten heute die Organisatoren des „Mainzer Monats der Sprachförderung“, als sie das Programm und das Konzept der Veranstaltungsreihe vorstellten. Sie umfasst die Wanderausstellung ‚Sprich mit mir’ des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (DBL) sowie Vorlesestunden für Kinder, Text und Musikvorträge sowie Fortbildungen. Sie richtet sich sowohl an Kinder und Eltern als auch an ErzieherInnen, PädagogInnnen, KinderärztInnen, Sprachförderkräfte und LogopädInnen. Als Vertreter der Organisatoren nahmen Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator, der Fachliche Leiter der Lehranstalt für Logopäden, Thomas Brauer (Netzwerk Kind und Sprache), Dr. Richard Hartmann, Leiter der Abteilung Jugend im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz, der Leiter des Sprachheilzentrums Meisenheim, Reinhold Marx (Netzwerk Kind und Sprache), sowie die Leiterinnen der Kita Aubachstraße (Finthen) und Neustadtzentrum, Annette Faust und Regina Deckwarth (beide: Netzwerk Kind und Sprache) an der Vorstellung des Programms teil. „Die elementaren Grundlagen zum Erwerb von Sprache werden in früher Kindheit gelegt. Neben der Familie tragen Kindertagesstätten also eine große Verantwortung. Es ist eine ständige Herausforderung, allen Kindern auf der Grundlage ihrer individuellen Möglichkeiten die für sie notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Daher ist die Zusammenarbeit aller Bildungs- und Betreuungseinrichtungen mit ÄrztInnen und LogopädInnen, wie sie das Netzwerk ‚Kind und Sprache’ fördert, sehr wichtig“, sagte Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator. Mit der Wanderausstellung „Sprich mit mir!“ demonstriere der Deutsche Bundesverband für Logopädie, dass Sprachförderung nicht kompliziert sein müsse, hob Thomas Brauer, der Fachliche Leiter der Lehranstalt für Logopäden an der Universitätsmedizin Mainz hervor: „Immer wenn Eltern im täglichen Miteinander mit ihrem Kind sprechen, ihm vorlesen, mit ihm singen, fördern sie die Sprache des Kindes.“ Adäqutes sprachliches Verhalten werde spielerisch in der Wanderausstellung dargestellt. „Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Experten rund um das Thema Kind und Sprache zeichnet die Qualität dieses besonderen Netzwerks aus“, sagte Reinhold Marx, der Leiter des Sprachheilzentrums Meisenheim. Von dem Monat der Sprachförderung erhoffe er sich für das ‚Netzwerk Kind und Sprache’ insbesondere eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir hier in der Landeshauptstadt Mainz mit dem 2002 gegründeten ‚Netzwerk Kind und Sprache’ schon so lange auf eine so breit angelegte und fachübergreifende Zusammenarbeit zurückblicken können“, dankte Dezernent Merkator den Vertretern des Netzwerks für die engagierte Arbeit, insbesondere den Referenten der Veranstaltungsreihe, die allesamt auf ein Honorar für ihre Arbeit verzichtet haben: „Ihre Arbeit und die des Netzwerks ist eine fantastische Ausgangsbasis für die konkrete Sprachförderung in unseren Kindertagesstätten – nicht zuletzt auch dank der großen Unterstützung im Rahmen des Landesprogramms ‚Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an’ seitens des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.“ Mit diesem Kindertagesstättenprogramm und dem damit verbundenen flächendeckenden Angebot einer gezielten zusätzlichen Sprachförderung im  Vorfeld der Einschulung sowie einer massiven Unterstützung der Weiterbildung von Fachkräften, die in Kindertagsstätten diese Angebote gestalten, mache die Landesregierung deutlich, wie wichtig ihr die qualitative und quantitative Weiterentwicklung der Sprachförderung im frühen Kindesalter sei, unterstrich Dr. Richard Hartmann im Namen von Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen. In den vergangenen drei Kindergartenjahren hätten landesweit insgesamt fast 43.000 Kinder von der zusätzlichen Sprachförderung in Basis- oder in Intensivkursen profitiert. Rund 7.000 Erzieherinnen, Erzieher und sonstige pädagogischen Fachkräfte hätten in dieser Zeit mit finanzieller Unterstützung des Landes an speziellen Weiterbildungsmaßnahmen für die Sprachförderung teilnehmen können. Bildungs- und Jugendministerin Ahnen habe sehr gerne die Schirmherrschaft über den „Mainzer Monat der Sprachförderung“ übernommen und eine finanzielle Unterstützung zugesagt, zumal dabei vom „Netzwerk Kind und Sprache“ mit einer Vielzahl von Veranstaltungen für Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Großeltern, für Medizinerinnen und Mediziner sowie für Logopädinnen und Logopäden und andere Fachkräfte aus dem Bereich der Sprachförderung eindrucksvoll gezeigt werde, welch großen Stellenwert die Sprachförderung bei vielen Beteiligten an der frühkindlichen Bildung habe. Netzwerk Kind und Sprache
Sprache ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation mit anderen Menschen und Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Kinder brauchen Zeit und Raum sowie gute Sprachvorbilder, um Sprache als Mittel der lebendigen Kommunikation zu erfahren und zu entwickeln. Zunehmende Sprachauffälligkeiten erfordern den Einsatz von Fördermaßnahmen. Daher wurde im Januar 2002 als erster wichtiger Schritt in Mainz das Netzwerk Kind und Sprache von Logopäden, Erziehern, Kinderärzten, HNO-Ärzten, Lehrern, Sprachheilpädagogen und anderen Berufsgruppen, die mit dem "Thema Kind und Sprache" zu tun haben, gegründet. Ziel des Netzwerkes Kind und Sprache ist ein Informations- und Erfahrungsaustausch der einzelnen Akteure vor Ort sowie deren Kooperation mit Experten zum Thema Sprache. Als weiteres Ziel soll die Elternarbeit forciert und aktiviert und die Kompetenz der ErzieherInnen in den Kindertagesstätten im Bereich der Sprachförderung gestärkt werden. Die Mitglieder vom Netzwerk Kind und Sprache treffen sich viermal im Jahr zum fachlichen Austausch. Ein weiterer zentraler Bereich ist die Öffentlichkeitsarbeit. So versucht das Netzwerk mit gezielter Pressearbeit Aufklärung und Sensibilität bei all denen zu erreichen, die mit dem Thema Sprache, Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsverzögerungen und Sprachstörung als Betroffene oder als Experten konfrontiert sind. Eine weitere Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit wurde durch die Auflage eines Adressverzeichnisses hergestellt. Diese kleine Broschüre bündelt die Adressen der Experten zum Thema "Sprache" in Mainz und Umgebung. Darüber hinaus wurden und werden in unregelmäßigen Abständen Fachtagungen durchgeführt: 2001, 2004 und 2008.
Kontakt:
Thomas Hauf (Koordination)
Dezernat für Soziales, Jugend und Finanzen
Kaiserstraße 3-5, 55116 Mainz
Telefon: 06131 / 12 37 73
Telefax: 06131 / 12 30 21
Internet:  http://www.kind-sprache.de Bei Presserückfragen:
Ellen König, M.A., Landeshauptstadt Mainz, Pressestelle, Telefon: 06131 / 12-3846, E-Mail: ellen.koenig@stadt.mainz.de