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Universitätsmedizin Mainz leistet humanitäre Hilfe
Hirnchirurgen operieren 9-jährigen Jungen aus Bosnien und Herzegowina
Die Universitätsmedizin Mainz hat einen Jungen aus dem ehemaligen Jugoslawien, der einen ausgedehnten Hirntumor hatte, erfolgreich behandelt. Die Kinderonkologie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin leistete die perioperative Versorgung, die komplizierte Hormondiagnostik und Ersatztherapie sowie die intensivmedizinische Überwachung und Betreuung. Die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz entfernte den Tumor operativ.
Der Neunjährige litt in seiner Heimat zunehmend unter Störungen des Sehvermögens, der Koordination sowie der Aufmerksamkeit und benötigte eine komplexe neurochirurgische Therapie. Dies war in Bosnien und Herzegowina nicht möglich. Die Kosten der Behandlung im Ausland konnte die Familie aufgrund fehlender finanzieller Mittel allerdings nicht alleine aufbringen. Weil der Junge aber gute Heilungschance hat und eine anschließende Behandlung im Heimatland durch die Neurochirurgische Klinik Sarajevo gesichert ist, hatte sich die Universitätsmedizin Mainz entschlossen, humanitär zu helfen.
Der junge Patient lebt mit seinen Eltern und drei älteren Brüdern in Coralici, Bosnien und Herzegowina. Dass ihr jüngster Sohn an der zweithäufigsten Krebserkrankung bei Kindern erkrankte, einem Hirntumor, war für die Familie ein Schock. Umso größer war die Freude als die Familie erfuhr, dass die Universitätsmedizin Mainz sich bereit erklärt hat, humanitäre Hilfsleistung zu gewähren und die dringliche Tumorresektion durchzuführen und den Neunjährigen zu behandeln.
Nach der erfolgreichen Operation ist der Junge inzwischen wieder soweit genesen, dass er entlassen werden und mit seiner Familie nach Hause fliegen konnte. „Wir sind froh und glücklich mit diesem erfolgreichen Eingriff, dem Jungen geholfen haben zu können“, sagte Dr. Naureen Keric, Oberärztin an der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik, bei der Entlassung. Der Leiter der Kinderonkologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Jörg Faber, ergänzte: „Wir sind dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, unser Wissen und unsere interdisziplinären Behandlungsmöglichkeiten auch für humanitäre Dienste einsetzen zu dürfen. Und wenn die Ergebnisse so positiv sind, wie in diesem Fall, dann ist das umso erfreulicher“.
Tumore des Gehirns stellen sowohl Mediziner als auch Betroffene vor besondere Herausforderungen. Krankheitsverlauf, Therapie und Rehabilitationsphasen stellen an die Betroffenen und deren Angehörigen teilweise hohe psychische Anforderungen, in einigen Fällen auch existentieller Art, denn Hirntumorpatienten fühlen nicht nur ihr Leben, sondern auch den Sitz ihrer Psyche und damit ihre psychischen Fähigkeiten und Eigenschaften durch die Erkrankung bedroht.
Weitere Informationen:
Bildunterschrift: Dr. Ali Ayyad (Oberarzt an der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz), Univ.-Prof. Dr. Jörg Faber (Leiter der Kinderonkologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz), Univ.-Prof. Dr. Alf Giese (Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz), Univ.-Prof. Dr. Prof. Zepp (Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz), Eltern mit Kind
Bildquelle: Anne Keuchel, Universitätsmedizin Mainz
Kontakt:
Dr. med. Naureen Keric, Oberärztin an der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, E-Mail: naureen.keric@unimedizin-mainz.de
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Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören dazu. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de