Betreuer:
Najla Abassi, Sara Salome Clara Helbich, Annekathrin Nedwed
AG Delacher, Institut für Immunolgie, Universitätsmedizin Mainz
Vorstellung AG Delacher:
Wir untersuchen Immunzellpopulationen im Kontext der gesunden Gewebeentwicklung und pathologischer Organveränderungen. In diesem Zusammenhang haben unsere bisherigen Arbeiten eine Population von Immunzellen beschrieben, welche Gewebehomöostase und -regeneration fördern kann (Delacher M et al., Nat Immunol 2017). Ausgehend von diesen Entdeckungen wurde der zweistufige Entwicklungsprozess dieser speziellen Population im lymphatischen System beschrieben (Delacher M et al., Immunity 2020), ebenso die systemimmunologischen Konsequenzen der Manipulation dieses Entwicklungsprozesses (Delacher M et al., Nat Comm 2019). In translationalen Arbeiten wurde die bis dahin noch unbekannte humane T-Zellpopulation, welche an der Regeneration von Geweben beteiligt ist, genauer beschrieben (Delacher M et al., Immunity 2021). Parallel hierzu laufen Experimente an weiteren Konzepten, welche andere Immunzellpopulationen auf ihre Fähigkeiten, Gewebehomöostase und -regeneration zu fördern, untersucht. Diese Arbeiten erforschen insbesondere den Ansatz, dass Tumore die Gewebeheilungsprogramme der Immunzellen zu ihrem Vorteil nutzen können, und stellen damit eine neue Sichtweise auf Gewebeimmunologie im Kontext von gesunden und erkrankten Geweben dar. Dieses neuartige Konzept kann schließlich von Tumorerkrankungen über chronische Infektionen bis hin zu akuten Infektionen erforscht und bewertet werden. Zusammenfassend untersucht unser Labor folgende Fragestellungen:
Einordnung des Projektes:
Ein erwachsener Mensch besitzt etwa 5 bis 6 Liter Blut. Dieses übernimmt in erster Linie eine wichtige Transportfunktion im Körper: Es führt den Zellen Nährstoffe und Sauerstoff zu, bringt Abbauprodukte wie Kohlenstoffdioxid oder Harnstoff zu den entsprechenden Ausscheidungsorganen und transportiert Botenstoffe, die von verschiedenen Drüsen gebildet werden, zu den Empfängergeweben. Daneben findet man im Blut aber auch Elemente unserer körpereigenen Abwehr (Immunsystem). Um diese vielfältigen Aufgaben übernehmen zu können, besteht das Blut aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Zellen.
Eine Zellpopulation sind die weißen Blutkörperchen. Dazu gehören Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten, die in der Fachsprache auch als Leukozyten bezeichnet werden. Sie bilden die körpereigene Immunabwehr und spüren unter anderem Krankheitserreger wie Bakterien und Viren auf, um sie unschädlich zu machen. Bei den Lymphozyten unterscheidet man zwischen B-Lymphozyten, T-Lymphozyten und sogenannten " natürlichen Killerzellen" (NK-Zellen). Lymphozyten werden im Knochenmark gebildet und reifen in den anderen Organen des lymphatischen Systems wie Lymphknoten, Milz und Thymusdrüse zu den funktionstüchtigen Abwehrzellen heran. Die Lymphozyten sind für eine funktionierende Infektionsabwehr erforderlich, da sie Antikörper produzieren. Außerdem können sie z.T. auch selbst Infektionserreger und veränderte körpereigene Zellen zerstören. Sie steuern die Granulozyten und sorgen dafür, dass der Körper sich an Infektionserreger, mit denen er bereits in Kontakt war, "erinnert".
Ziel des Projektes:
Im Fokus dieses Projekts der Sommer Uni stehen die Charakterisierung von T-Zellen, insbesondere der regulatorische T-Zellen. Mit unterschiedlichen Methoden werdet ihr die Suppression von T-Zellen durch regulatorische T-Zellen untersuchen und dabei einen Einblick in modernste immunologische Forschungsmethoden gewinnen.
Dabei werdet ihr die regulatorischen T-Zellen (Tregs) aus PBMCs isolieren und durchflusszytometrisch (FACS) identifizieren. Ein besonderes Augenmerk werden wir auf die geweberegenerierenden Tregs legen und diese mit den spezifischen Oberflächenmarkern im Blut ausfindig machen. Außerdem analysiert ihr einen Beispieldatensatz einer bulk RNA-seq Analyse.