131I-MIBG wird sehr langsam intravenös unter engmaschiger Blutdruck- und Pulskontrolle appliziert, falls der Tumor "Stress"-Hormone ausschüttet muss der Patient mit speziellen Medikamenten (α- und ß-Blocker) vorbehandelt werden. Die Therapie-Substanz wird aktiv in die Tumorzellen aufgenommen und führt zu einer inneren Bestrahlung der Tumore bzw. Metastasen. Infolge des 131Iod-Anteils der Therapie ist zudem eine medikamentöse Schilddrüsen-Blockade erforderlich.
Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. fünf bis sieben Tage. In dieser Zeit dürfen die Patienten aus Strahlenschutzgründen die Station nicht verlassen und keinen Besuch empfangen.
Bei guter Verträglichkeit kann die MIBG-Therapie nach drei bis vier Monaten wiederholt werden, sofern die Voraussetzungen weiterhin gegeben sind. Eine Heilung dieser Tumor-Erkrankungen ist mit der MIBG-Therapie zwar nicht zu erzielen, angestrebt wird jedoch die Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung mit Verbesserung der Lebensqualität ("palliativ") der betroffenen Patienten.
Die Therapie mit 131Iod-markiertem Metaiodbenzylguanidin (131I-MIBG) ist eine Option für Patienten mit metastasiertem Phäochromozytom, Neuroblastom oder Paragangliom, falls sie keiner operativen oder medikamentösen Therapie mehr zugänglich sind.
Voraussetzungen für die erfolgversprechende Planung von MIBG-Therapien sind u.a. eine gute Speicherung der Tumorherde in einer aktuellen MIBG-Szintigraphie und eine ausreichende Knochenmarkreserve.
Diese Therapie ist im Allgemeinen gut verträglich, mögliche Nebenwirkungen können Blutdruckerhöhung (nur während der Therapie) und Blutbildveränderungen sowie im längerfristigen Verlauf ggf. eine eingeschränkte Schilddrüsen- und Nebennierenfunktion sein.