Beschreibung:
Endokrine Tumore, wie Paragangliome und Phäochromocytome, aber auch Schilddrüsencarcinome
Hyperplasie der Nebenschilddrüsen, Nierentumore und weitere können im Rahmen
eines zumeist autosomal dominant vererbten Tumorsyndroms vorkommen. Sind diese
nicht einem Syndrom, z.B. MEN2 (Multiple Endokrine Neoplasie Typ 2 oder VHL (Von-Hippel-Lindau Syndrom)
und damit einer umschriebenen Anzahl von Genen zuzuordnen, besteht die
Möglichkeit ein Panel aus 16 Genen, deren Assoziation mit endokrinen Tumoren
bekannt ist, auf pathogenetisch bedeutsame Varianten mittels NGS (Next
Generation Sequencing) hin zu untersuchen.
Auf Wunsch ist auch eine Erweiterung
der 16 Core-Gene auf insgesamt 38 untersuchte Gene möglich (nicht akkreditierte
Zusatzanalyse).
Indikation
V.a. hereditäre Ursache bei Patienten mit endokrinem Tumorsyndrom, die nicht einem Gen oder Funktionskomplex zugeordnet werden können.
Untersuchte Gene (OMIM)
Core Gene: BAP1, EGLN1, EGLN2, EPAS1, FH, KIF1B,
MAX, NF1, RET, SDHA, SDHAF2, SDHB, SDHC, SDHD, TMEM127, VHL
Optinal erweiterbar um: AIP, AP2S1, BRAF,
CASR, CDC73, CDKN1A, CDKN1B, CDKN2B, CDKN2C, GCM2, GNA11, H3F3A, HRAS, IDH1,
KRAS, MDH2, MEN1, PTH, SLC25A11, TP53, TSC1, TSC2
Probenmaterial
EDTA-Vollblut
Abnahmebedingungen
Es gelten die
allgemeinen Abnahme- und Transportbedingungen
Nach GenDG darf die
Diagnostik nur bei Vorliegen einer von aufklärendem Arzt und Patient
unterschriebenen Einverständniserklärung durchgeführt
werden.
Probeneingang
Montag-Freitag 8-16 Uhr
Analysenfrequenz
bei Bedarf, Analysendauer etwa 20 Wochen
Nachforderung
unbegrenzt
Methode
NGS und bestätigende Sanger-Sequenzierung
Referenzbereich
wt
Störfaktoren
Keine Störfaktoren bekannt
Stabilität
- bei 20 – 25°C: 7 Tage
- bei 4 – 8°C: 14 Tage
- bei -
20°C: unbegrenzt
Sonstiges
Zur sinnvollen Stufendiagnostik und zum besseren Einschätzen bislang unbekannter Varianten informieren Sie uns bitte über die beim Patienten aufgetretenen Tumore, das Alter des Patienten bei Erstmanifestation, seine
Herkunft und evtl. betroffene Familienangehörige.
Zielregionen:
Das Panel deckt für alle in der Tabelle gelisteten Gene zumindest die kodierenden Exons, sowie die Splice Sites (zumindest ±20 bp) ab.
Methodik:
Anreicherung mithilfe in solution Sondenhybridisierung (Firma IDT/Roche);
Sequenzierung mithilfe des MiSeq/NextSeq Systems
(Firma Illumina)
Coverage in den Zielregionen: >50
Sensitivität: >98%
Spezifität: >99%, da alle berichteten Varianten / Mutationen mit Hilfe der
Sanger-Sequenzierung bestätigt werden.
Stand: 11.06.2024
https://www.unimedizin-mainz.de/index.php?id=43370&showmodal=1&uid=902