Ulrich-Hagen-Preis für Professor Bernd Kaina von der Universitätsmedizin Mainz

 

 

Die Gesellschaft für Biologische Strahlenforschung würdigt Toxikologen für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Strahlenforschung

 

Dass Strahlen krebserregende Wirkung haben können ist hinlänglich bekannt. Wie sieht es jedoch mit den Wirkzusammenhängen aus? Das ist eine der zentralen Forschungsfragen von Univ.-Prof. Dr. Bernd Kaina, Direktor des Instituts für Toxikologie an der Universitätsmedizin Mainz. Darüber hinaus untersucht Professor Kaina wie Strahlung bei entzündungshemmenden (anti-inflammatorischen) Behandlungen und in der Tumor-Therapie wirksam ist. Für seine Forschungserkenntnisse verlieh ihm die Gesellschaft für Biologische Strahlenforschung (GBS) jetzt den Ulrich-Hagen-Preis 2014. Er gilt als die höchste deutsche Auszeichnung in der biologischen Strahlenforschung.

„Ich bin sehr dankbar, dass durch diesen Preis die langjährige Arbeit meiner Gruppe anerkannt wird“, freut sich Professor Kaina. Die Vergabe des Preises an den Mainzer Forscher unterstreicht die Bedeutung seiner kontinuierlich in renommierten internationalen Zeitschriften publizierten Arbeiten. Professor Kaina befasst sich mit der Schädigung des Erbguts, der DNA, durch ultraviolette und ionisierende Strahlung sowie durch chemische Substanzen, die in Nahrung, Zigarettenrauch und der Umwelt vorkommen. Darüber hinaus ist seine Forschung auf die Reparatur von DNA-Schäden und die zellulären Vorgänge, die von nicht reparierten DNA-Schäden ausgehen, fokussiert, einschließlich der Mechanismen, die zum Zelltod und der Entstehung von Tumoren führen.

Der Toxikologe entdeckte DNA-Reparaturfaktoren in Form von Enzymen, die die Zelle verstärkt herstellt, sobald die DNA geschädigt ist. Seiner Forschungsgruppe gelang der Nachweis, dass diese induzierbaren Reparaturfunktionen Zellen sowohl vor UV-Bestrahlung als auch vor der Wirkung anderer Genotoxine wie etwa krebserregende Chemikalien und Medikamente, die in der Krebstherapie verwendet werden, schützen. Das ist einerseits gut für die Gesunderhaltung des menschlichen Organismus, da verstärkte DNA-Reparatur das gesunde Gewebe vor Mutationen, Zelldegeneration, Altern und Krebs schützt. Andererseits wirken diese Reparatursysteme gleichzeitig als Resistenzfaktoren in der Tumortherapie. Hier kommt es darauf an, die DNA-Reparatur zielgerichtet in Tumorzellen auszuschalten und im normalen Gewebe zu stärken. Dies weist auf den starken translationalen Charakter der Forschungsarbeiten von Prof. Kaina hin. Die Ergebnisse seiner Grundlagenforschung haben also direkten Einfluss auf die klinische Praxis.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Bernd Kaina
Direktor des Institus für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131 17-9217
Fax 06131  17-8499
E-Mail:  kaina@uni-mainz.de

 

Pressekontakt

Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131  17-7428, Fax 06131  17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de