Telefonaktion zum Weltkrebstag am 05.02.14
In Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Zeitung standen Fr. Dr. Silla Hey-Koch, Hr. Prof. Dr. Schmidberger und Hr. Dr. Markus Stockinger den AZ-Leserinnen und AZ-Leser Rede und Antwort zu Strahlentherapie.
Erfolgreicher Tag der offenen Tür am 08.02.14
Über 200 Gäste konnten in den Räumen der Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz am 08.02.2014 begrüßt werden. Neben der Möglichkeit, zentrale Bereiche der Klinik für Radioonkologie zu besichtigen, wurden wesentliche Themen der Strahlentherapie in mehreren Vorträgen beleuchtet. Sogar das Herzstück der Klinik - die Linearbeschleuniger - wurden mit all ihren neuesten technischen Möglichkeiten präsentiert. Dabei wurden Fragen beantwortet, zudem entstanden interessante Diskussionen. Darüberhinaus trugen mehrere Selbsthilfegruppen zum Gelingen des Tages der offenen Tür bei.
Ein Filmteam des Fernsehsender SWR begeleitete den Tag.
Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei allen Helfern und Beteiligten.
Prostatakrebs Selbsthilfegruppe Simmern
Am 20.03.2014 wurde zum Treffen der Prostatakrebs– Selbsthilfegruppe Simmern und Umgebung mit einem Vortrag aus unserer Klinik eingeladen.
Die Veranstaltung wurde gut aufgenommen, zahlreiche Fragen konnten im Anschluss ausführlich beantwortet werden. Themen waren die Indikation zur Strahlentherapie, aktuelle Studien- und Datenlage sowie die IGRT im speziellen.
Grundsteinlegung für Neubau mit High-Tech-Linearbeschleuniger
Die Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Universitätsmedizin Mainz wird ab dem zweiten Quartal 2015 über einen weiteren hochmodernen Linearbeschleuniger verfügen. Das neue Hochleistungsgerät eignet sich für Präzisionsbestrahlungen im gesamten Körper. Mit dem High-Tech-Linearbeschleuniger lassen sich besonders gut bislang als inoperabel geltende Tumoren in den Bereichen Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse behandeln. Heute erfolgte im Beisein der rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerin Doris Ahnen die Grundsteinlegung für den Neubau, der Hochleistungslinearbeschleuniger beherbergen wird. „Viele Menschen, die eine Krebserkrankung überstanden haben, verdanken der Strahlentherapie ihr Leben. Mit dem neuen Hochleistungslinearbeschleuniger wird diese Behandlungsform noch präziser und schneller. Was aber mindestens genauso wichtig ist: Das hochmoderne Gerät macht die Behandlung für Patientinnen und Patienten schonender und steht damit für eine Medizin, die vom Menschen her gedacht ist. Zugleich ermöglicht der Linearbeschleuniger die interdisziplinäre und auch überregional bedeutsame Erforschung neuer Behandlungswege und die Teilnahme an wichtigen internationalen Studien zur Krebsbehandlung. Damit ist der Linearbeschleuniger ein wichtiger Baustein für ein zukünftiges onkologisches Spitzenzentrum, das an der Universitätsmedizin entstehen soll“, sagte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.
„Der neue High-Tech-Linearbeschleuniger ist in besonderer Weise Sinnbild einer modernen Hochleistungsmedizin, für die wir als Universitätsmedizin stehen. Er schafft die Voraussetzung dafür, dass wir das an der Universitätsmedizin Mainz vorhandene Spektrum der interdisziplinären Behandlung von Tumoren der Lungen und des Bauchraumes mit Operation, Chemotherapie, interventioneller Radiologie und Strahlentherapie in erheblichem Maße erweitern“, betonte die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand, Prof. Dr. Babette Simon.
Das Gerät „True Beam“ von Varian Medical Systems gilt als einer der weltweit präzisesten Linearbeschleuniger. Dank einer präziseren Strahlenfokussierung auf den Tumor ermöglicht es eine effektivere Strahlentherapie bei geringerer Belastung des Patienten. Zudem reduzieren sich die Behandlungszeiten: Die Patienten müssen künftig eine kürzere Zeit im Gerät liegen. Somit sinkt das Risiko für unwillkürliche Bewegungen während der Behandlung. Auf Basis von modernster Computertechnologie und integrierter Bildgebung lokalisiert der neue Linearbeschleuniger die Tumorregion mit einer Genauigkeit von einem Millimeter und verfolgt diese während der Bestrahlung. Das eingesetzte Verfahren des sogenannten Atemgating – die Bestrahlung in einer bestimmten Atemphase – schont dabei insbesondere die Lunge. Darüber hinaus lassen sich mit dem neuen High-Tech-Gerät künftig inoperable Tumoren in der Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse besser behandeln. Dafür kommt eine neue Methode, die sogenannte stereotaktische Radiotherapie, zur Anwendung.
Die neue Technologie wird zukünftig auch vom interdisziplinären Behandlungsteam des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) genutzt. Neben umfassenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung ist es das Ziel, die Technologie auch in klinischen Studien weiter zu entwickeln.
Nach Auffassung des Direktors der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Univ.-Prof. Dr. Heinz Schmidberger, wird die Verbesserung der Präzisionsbestrahlung zu einer effizienteren medikamentösen Tumortherapie führen. „In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Radiotherapie so etwas wie ein ´Türöffner´ für Krebsmedikamente sein kann. Denn die hochdosierte Präzisionsbestrahlung eines Tumors erlaubt es den Medikamenten an ihren Zielort zu gelangen“, so Prof. Schmidberger und fügt hinzu. „Der neue Hochleistungslinearbeschleuniger versetzt uns also potentiell in die Lage, die medikamentöse Tumortherapie gezielt zu verbessern und sie auf die individuellen Bedürfnisse der Krebspatienten abzustimmen. Die individualisierte Krebstherapie gewinnt damit Schritt für Schritt an Kontur.“
Die Gesamtkosten für das Gebäude mit integriertem Bunker für den Hochleistungslinearbeschleuniger belaufen sich auf insgesamt knapp unter sieben Millionen Euro. Nach Fertigstellung des Gebäudes soll der Linearbeschleuniger voraussichtlich im zweiten Quartal 2015 in Betrieb genommen werden.
In den letzten drei Jahren wurden bereits zwei hochwertige und moderne Linearbeschleuniger angeschafft, die mit dem neuen Gerät gemeinsam ein optimales Behandlungsspektrum bilden. „Wir sind jetzt auf dem neuesten Stand und werden diesen Stand durch modulare Aufrüstungen der Anlagen auch in der Zukunft halten können“, so Prof. Schmidberger. Die neue Gerätegeneration kann nach einem Baukastenprinzip immer wieder mit neuen Bauteilen nachgerüstet werden.
Bildunterzeile: Der Pflegevorstand Marion Hahn, der Wissenschaftliche Vorstand Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie Univ.-Prof. Dr. Heinz Schmidberger, der Kaufmännische Vorstand Götz Scholz, die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, Andreas Friedli von Varian Medical Systems, die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand Prof. Dr. Babette Simon und Architekt Helmut Schedel legten gemeinsam heute den Grundstein.
Fotos: Hr. Dr. Rösler / Fr. Keuchel