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Wie wird Magenkrebs behandelt?

Wenn der Tumor noch nicht zu weit fortgeschritten ist und nicht gestreut (Metastasen gebildet) hat, ist eine Heilung möglich. Dann wird der Magen ganz oder teilweise entfernt. Eine Magenoperation hat erhebliche Konsequenzen für das weitere Leben: Betroffene müssen ein völlig neues Essverhalten erlernen. Bei metastasierten Tumoren, die sich bereits im Körper ausgebreitet haben, geht es vor allem darum, die Lebensqualität möglichst zu erhalten, Krankheitsfolgen zu lindern und das Leben zu verlängern. Das Tumorwachstum kann mit Medikamenten, Bestrahlung, Operation oder Immuntherapie  aufgehalten werden.  Wenn der Körper durch die Erkrankung geschwächt ist, kann es auch sinnvoll sein, nur die Beschwerden zu lindern, durch die Krankheit verursacht werden ohne Medikamente gegen den Tumor einzusetzen.

Charakteristika der Erkrankung und Krankheitsverlauf

Bei mehr als zwei Drittel aller Patienten liegt zum Zeitpunkt der Diagnosestellung entweder ein lokal fortgeschrittener oder metastasierter Tumor vor.  Bei einer Vielzahl von Patienten besteht zudem eine in der konventionellen Bildgebung (CT, Sono, Endosonographie) nur unzureichend erfassbare Peritonealkarzinose. Auch nach einer technisch möglichen R0-Resektion bleibt die Prognose ungünstig (Rezidivrate >80%). Wenn nicht aus palliativen Gründen (Blutung, Stenose) operiert werden muss, ist grundsätzlich nur bei potentieller R0-Resektabilität die Operationsindikation gegeben.

Weiterhin charakteristisch für das Magenkarzinom ist eine rasche disseminierte Metastasierung mit Ausbildung einer Peritonealkarzinose, die dann zumeist für die tumorbedingte abdominelle Symptomatik verantwortlich ist. Die meisten Patienten benötigen daher im Verlauf ihrer Erkrankung verschiedene palliative Maßnahmen: Chemotherapie, interventionelle (endoskopische) Prozeduren, supportive Therapie [5].

Der Diagnosestellung gehen häufiger längere Zeiträume (Wochen/Monate) unklarer Oberbauchbeschwerden und Allgemeinsymptome wie Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Gewichtsverlust, Leistungsabnahme voraus. Eine frühzeitige endoskopische Diagnostik ist bei Dysphagie, Hämatemesis und Teerstuhl von besonderer Bedeutung: Diese Symptome sind insgesamt relativ selten, dann aber häufig Symptome eines Magenkarzinoms.