Weiterentwicklung der Schulgesundheitspflege an Grundschulen in Rheinland-Pfalz (QUINDI)

Laufzeit: 2024

Projekthintergrund

In Rheinland-Pfalz sind derzeit an 26 Grundschulen Schulgesundheitsfachkräfte (SGF) tätig, die niederschwellig die medizinisch-pflegerische Versorgung aller Schülerinnen und Schüler während der Schulzeit übernehmen. Neben der Versorgung bei akuten Gesundheitsproblemen und Schulunfällen kümmern sich die SGF insbesondere um die individuelle Betreuung von Kindern mit chronischen Erkrankungen. 

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung(PDF 1,1 MB) der SGF in Rheinland-Pfalz legen nahe, dass an Grundschulen großer Bedarf an Leistungen der SGF besteht und sich ihre Tätigkeit positiv auf Schülerinnen und Schüler (z.B. verbesserte Qualität der Versorgung, Steigerung der Unterrichtsteilhabe) und Eltern (z.B. gesteigertes Sicherheitsgefühl) auswirken dürfte. Sie haben damit das Potenzial, die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern zu stärken, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern und damit gelingende Bildungsbiographien zu unterstützen. Darüber hinaus werden Lehrkräfte bei der medizinischen Versorgung entlastet und können sich ganz auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung zeigten sich vielversprechende Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung der Schulgesundheitspflege. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Unterstützungsstrukturen umgesetzt, um die Verankerung der SGF an den Schulen zu fördern (u.a. wöchentlicher Jour Fixe, pädiatrische Sprechstunde). Bisher ist jedoch unklar, inwieweit die Unterstützungsstrukturen die Bedarfe der SGF abdecken und in welchen Bereichen ggf. Weiterentwicklungspotenzial besteht. Darüber hinaus erweist sich die Förderung eines guten Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule für Kinder mit speziellem Versorgungsbedarf als komplexes Unterfangen, wobei das Potenzial der SGF und des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) u.a. im Kontext der Schuleingangsuntersuchung oftmals noch nicht voll ausgeschöpft wird.

Projektziele

Das Projekt verfolgte daher die folgenden Projektziele:

  • Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen SGF, Schulgemeinschaft und dem ÖGD, um die Versorgung von Kindern mit chronischer Erkrankung am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule zu stärken (AP 1)  
  • Untersuchung vorhandener Unterstützungsstrukturen für SGF auf ihre Bedarfsgerechtigkeit und Identifikation von Weiterentwicklungsmöglichkeiten (AP 2)

Projektablauf

In AP1 führten wir (a) Fokusgruppeninterviews mit SGF, Schulleitungen sowie Schulärztinnen und Schulärzten des ÖGD und (b) einen Workshop mit SGF durch. Basierend auf den Ergebnissen erarbeiteten wir ein Konzept zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen SGF, Schulgemeinschaft und ÖGD im Kontext der Versorgung von Kindern mit chronischen Erkrankungen. In AP2 führten wir eine Onlineumfrage unter SGF zur Relevanz und Zufriedenheit mit den vorhandenen Unterstützungsstrukturen sowie der Relevanz potenzieller zukünftiger Angebote durch. Die Ergebnisse dienten als Diskussionsgrundlage für einen Workshop mit SGF zur Weiterentwicklung der Unterstützungsstrukturen.

Förderung

Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz

Ansprechpartner*innen

Jana Fischer, M.Sc. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Simone Kadel, M.Sc. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Dr. med. Michael Eichinger (Projektleiter)
Email: sgf@uni-mainz.de