„Chirurg für einen Tag“

180 Oberstufenschüler aus ganz Rheinland-Pfalz schlüpfen heute an der Universitätsmedizin Mainz in die Rolle des Operateurs

 

 

Am realitätsnahen „Human Patient Simulator“ eine Gallen-OP simulieren oder am Dextroskop einen neurochirurgischen Eingriff am virtuellen Gehirn planen: Welchen Herausforderungen der Chirurg des 21. Jahrhunderts gegenübersteht, können 180 Oberstufenschüler von 25 weiterführenden Schulen aus Rheinland-Pfalz heute hautnah erleben. Die Universitätsmedizin Mainz will mit dieser Veranstaltung hochmotivierten, exzellenten Nachwuchs aus der Region für ein Medizinstudium in Mainz und im Besonderen für die Königsdisziplin der Medizin, die Chirurgie, begeistern.

Über einen kleinen Hautschnitt führt das OP-Team eine Kamerasonde und spezielle Instrumente wie beispielsweise Ultraschallskalpell, Fasszangen oder Scheren am Patientendummy ein. Das OP-Team in voller OP-Bekleidung besteht in diesem Fall aus Oberstufenschülerinnen und -schülern. Jede und jeder von ihnen übernimmt während der virtuellen Gallenblasen-OP eine Funktion wie etwa die des Chefoperateurs, der Assistentin, des Kameraführenden oder der leitenden OP-Schwester. Wie bei einer richtigen Operation muss das Team unter Anleitung von Chirurgen der Universitätsmedizin als Einheit funktionieren. Es ist also nicht nur medizinisches Know How gefragt, sondern auch Teamfähigkeit und Flexibilität. Der Patientendummy – voll mit hoch sensibler Elektronik – erlaubt nicht nur das Training verschiedenster OP-Szenarien, sondern auch das Durchführen lebensrettender Maßnahmen unter nahezu realistischen Bedingungen.

Ortswechsel: In der Neurochirurgie der Universitätsmedizin planen Schülerinnen und Schüler einen Eingriff am virtuellen OP. Neben dem Gehirntumor zeigt der Dextroskop auf einem Bildschirm auch jede Ader und jede Nervenzelle im Kopf eines Patienten an. Ein Tumor lässt sich mit Hilfe der minimal-invasiven Technik entfernen und umliegendes Gewebe und Nervenzellen weitgehend schonen.

Unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen, können die Schüler bei „Chirurg für einen Tag“ an elf verschiedenen Stationen in die Welt der minimal-invasiven Chirurgie eintauchen. So können sie an Simulatoren zum Beispiel auch Gelenk- oder Bauchspiegelungen durchführen oder an sogenannten Pelvi-Trainern minimal-invasive Eingriffe im Bauchraum simulieren. In der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie (MKG) steht zudem die Planung und das Setzen von passgenauen Implantaten auf dem Programm, und es darf dabei selber zum Bohrer gegriffen werden.

„Wir wollen die Möglichkeiten der minimal-invasiven Chirurgie für die Schüler und Schülerinnen transparent und unmittelbar erlebbar machen“, sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. „Bei ´Chirurg für einen Tag´ geben wir ambitionierten Oberstufenschülern die Chance, das Berufsfeld des Chirurgen ganz und gar für sich zu entdecken.“

In Vertretung der Bildungs- und Wissenschaftsministerin besucht Staatssekretärin Vera Reiß die Veranstaltung an der Universitätsmedizin. Die Staatssekretärin ist an der Seite von Schülerinnen und Schülern aus den Oberstufen verschiedener Schulen Teil eines OP-Teams und damit einer simulierten Gallen-OP. „Die minimal-invasive Chirurgie als einen der Schlüsselbereiche der modernen Medizin auf diese Weise kennenzulernen, das ist eine außergewöhnliche Chance für die Schülerinnen und Schüler. Gewinn bringend ist vor allem, dass sie durch ,entdeckendes Lernen’ an diese faszinierende Operationstechnik herangeführt werden.“

An „Chirurg für einen Tag“ nehmen Schüler folgender weiterführender Schulen in Rheinland-Pfalz teil: Elisabeth-Langgässer-Gymnasium Alzey, Staatliches Aufbaugymnasium Alzey, IGS Enkenbach Alsenborn, Freiherr-vom-Stein Gymnasium Betzdorf, Stefan George- Gymnasium Bingen, Staatliches Kant-Gymnasium Boppard, Werner-Heisenberg-Gymnasium Bad Dürkheim, Martin-von-Cochem-Gymnasium Cochem, Martin-Butzer-Gymnasium Dierdorf, Sophie-Hedwig-Gymnasium Diez, Göttenbach-Gymnasium Idar-Oberstein, Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim, Hildagymnasium Koblenz, Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz, Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen, Rhein-Wied-Gymnasium Neuwied, Regino-Gymnasium Prüm, Immanuel-Kant-Gymnasium Pirmasens und IGS Stromberg. Aus Mainz sind Schüler folgender Gymnasien vertreten: Rabanus Maurus, Maria Ward, Schloss-Gymnasium, Frauenlob und Theresianum.

 

Kontakt und Information
Oliver Kreft, Ressort Forschung und Lehre, Telefon 06131 17-9716, Fax 06131 17- 17-9967, E-Mail:  kreft@um-mainz.de

 

Pressekontakt

Barbara Reinke, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de