Pressemitteilung der Stiftung Präventive Pädiatrie: Grippebekämpfung bei Kindern im Visier

Stiftung Präventive Pädiatrie zeichnet bei 2. Nationaler Impfkonferenz wegwei-senden Forschungsansatz aus

Ist es zwingend erforderlich alle Kinder in Deutschland gegen Influenza (Grippe) zu impfen oder aus Expertensicht eher überflüssig? Die Fachwelt ist uneins – verlässliche Daten zu Influenzainfektionen bei Kindern liegen bislang nur unzureichend vor. Eine Antwort auf diese Frage sucht auch die Forschungsgruppe Infektionsepidemiologie am Universitätsklinikum Würzburg in Kooperation mit Würzburger Virologen und Immunologen. Bei der 2. Nationalen Impfkonferenz in Stuttgart (8. und 9. Februar 2011) erhielt das Team um Dr. Jasmin Benser den mit 1000 Euro dotierten Posterpreis der Stiftung Präventive Pädiatrie für einen viel versprechenden Lösungsansatz. Überreicht wurde der Preis von Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp, Vorsitzender der Stiftung und Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz.

„Im schlimmsten Fall kann eine Influenzainfektion tödlich verlaufen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp und stützt sich dabei auf eine Studie der „Erhebungseinheit für seltene Pädiatrische Erkrankungen in Deutschland“ (ESPED) aus 2010. Prof. Zepp überreichte den Posterpreis bei der Nationalen Impfkonferenz an Prof. Liese, den Leiter der Arbeitsgruppe von Dr. Benser. „Wir benötigen dringend mehr gesicherte Daten, um über die Notwendigkeit von Impfungen und die Planung von Impfprogrammen entscheiden zu können. Das von Dr. Benser und ihrem Team entwickelte Überwachungskonzept (Surveillance-Modell) ist für die Beantwortung solcher Fragen ideal geeignet“, so Prof. Zepp.

Tatsächlich soll das auf dem Poster dargestellte Überwachungskonzept der Würzburger Forscher die Wissenslücke schließen. Im Fokus: Eine Datenerhebung an 20 bayrischen Kliniken mit pädiatrischer Intensivstation oder Intensivbetten für Kinder. Erhebungszeitraum ist von Oktober 2010 bis März 2012. Erfasst werden Kinder ab dem zweiten Lebensmonat bis zum Alter von 16 Jahren. Von der Datenerfassung profitieren auch die Kliniken. Sie erhalten im Gegenzug eine kostenfreie Diagnostik für eine breite Palette möglicher Erreger akuter Atemwegsinfektionen.

Erklärtes Ziel der Forschergruppe um Dr. Benser ist es, künftig alle Intensivstationen an bayrischen Kinderkliniken einzubeziehen. „Bei entsprechender Beteiligung ermöglicht diese Studie erstmals verlässliche Inzidenzschätzungen (Anzahl der Neuerkrankungen) zu schwer verlaufenden Influenzainfektionen sowie die Ermittlung von Risikofaktoren für schwere Influenza bei Kindern in Deutschland", heißt es dazu auf dem Poster wörtlich.

Für Prof. Zepp als Vorsitzender der Stiftung Präventive Pädiatrie steht indes fest: „Der angestrebte Datengewinn hat eine ganz zentrale Funktion für Entscheidungen im deutschen Gesundheitswesen.“

Abstractband der 2. Nationalen Impfkonferenz:
www.nationale-impfkonferenz.de/media/PDFs_2011/Abstractband_NIK.pdf

Kontakt und Information:
Dr. Ulf Arnold-Fabian, Stiftung Präventive Pädiatrie (www.spp-gz.de),
Tel.: 06131/17-9798, Fax: 06131/17- 9715, E-Mail: info@stiftung-praeventive-paediatrie.de

Über die Stiftung Präventive Pädiatrie
Die Stiftung Präventive Pädiatrie ist eine Stiftung für Kinder und ihre Gesundheit. Ziel ist es, alles dafür zu tun, dass die Kinder von heute vor Krankheit geschützt sind und in bester körperlicher, geistiger und sozialer Verfassung aufwachsen können. Die Initiatoren wollen die bestmöglichste Gesundheit für die Kinder dieser Welt – heute und morgen.
Die wichtigste Aufgabe der Medizin besteht in der Erhaltung von Gesundheit. Hierbei geht es nicht nur um die Behandlung von Krankheiten, sondern auch um deren Verhütung. Dieses betrifft vor allem die Kinderheilkunde, die sich mit dem Früh- und Neugeborenen, dem Klein- und Schulkind und dem jugendlichen Heranwachsenden beschäftigt.

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