Diffusionsbildgebung
Eine Bildgebung unter Ausnutzung der Diffusion von Wassermolekülen ist schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der in der Neuroradiologie eingesetzten MRT-Techniken und ermöglicht die Beurteilung des Zustands von Gewebe jenseits der physikalischen Bildauflösung. Eine Verfolgung (ein „Tracking“) der diffundierenden Wassermoleküle entlang von Nervenbahnen erlaubt ihre räumliche Darstellung. Beide Techniken finden in Mainz im Rahmen der Diagnostik und OP-Planung Anwendung.Schwierig ist die Anwendung allerdings im Bereich der Orbita, deren Bildgebung einen der Forschungsschwerpunkte in Mainz darstellt. Dabei wäre grade die Beurteilung der Schädigung des Sehnervs bei einer Erkrankung wie z. B. der endokrine Orbitopathie oder des Glaukoms wichtig und wünschenswert. Dank einer Innovation der Firma Siemens (RESOLVE) rückt die Untersuchung und Beurteilung mittels Diffusionsbildgebung des Sehnervs im Bereich der Orbita nun in greifbare Nähe. Hierfür wird basierend auf den Diffusionsbilddaten die Nervenfaser („Fiber“) verfolgt („to track“) und so mittels „Fibertracking“ sichtbar gemacht. Basierend darauf kann der Zustand des Sehnervs hinsichtlich seiner Integrität auf Zellebene beurteilt werden.
Ansprechpartner:
- Dr. rer. physiol. Andrea Kronfeld
- Dr. med. Oliver Korczynski

Abb. A zeigt einen Zustand nach länger zurück liegender Schädigung des rechten Sehnerven (Nervus opticus) mit reduzierter Integrität der Faserverläufe.

In Abb. B ist die Faserintegrität bei akuter Entzündung des linken N. opticus gestört (hier als verminderte Fraktionelle Anisotropie (FA), rot) dargestellt).

Dieser Graph zeigt das Profil der FA entlang beider Nerven aus Abbildung B vom Bulbus zum Apex. Der erkrankte Nerv (rot) zeigt deutlich verringerte Werte. In Abbildung B auf der linken Seite (L).