Myelographie

Dieses Verfahren wird eingesetzt bei Erkrankungen im Wirbelsäulenkanal, nachdem der Raum um das Rückenmark durch Punktion des Wirbelkanals und Einspritzen eines Röntgenkontrastmittels in das dort befindliche Nervenwasser (Liquor) sichtbar gemacht worden ist. Das Kontrastmittel wird also nicht in das Rückenmark gespritzt! Durch Lageveränderung des Patienten auf einem Kipptisch kann das Kontrastmittel über die gesamte Wirbelsäule verteilt werden, wodurch Erkrankungen, die den Wirbelkanal einengen (Bandscheibenvorfälle, Tumoren) nachweisbar werden. Infolge der besseren und schonenderen Diagnostik mit CT und MRT hat die Myelographie an Bedeutung verloren und wird nur noch bei unklaren Untersuchungsbefunden zusätzlich eingesetzt.

Notwendig wird sie dann, wenn belastungsabhängige Beschwerden zu klären sind, die nur im Stehen oder beim Heben von schweren Lasten auftreten wie z. B. beim Wirbelgleiten, bei mobilen Bandscheibenvorfällen oder Engen (Stenosen) des Spinalkanals. Die Kontrastmitteleinspritzung nutzt man auch zur anschließenden CT-Untersuchung (sog. Myelo-CT). Außerdem wird der entnommene Liquor im Labor untersucht.

Komplikationen der Untersuchung sind Unterdruck-Kopfschmerzen nach der Punktion in 10-20 %, in wenigen Fällen auch eine vorübergehende Zunahme der Nervenreizung und extrem selten eine Querschnittslähmung (in Mainz noch nicht vorgekommen).
  • Myelographie bei Wirbelgleiten mit Passagestop des Kontrastmittels im Stehen
  • Myelo-CT bei Enge (Stenose) des Wirbelkanals